Im Vergleich zum Ladenlokal verursacht ein Onlineshop relativ geringe Kosten. Und auch das Onlinemarketing bietet Chancen, besonders kostengünstig und effizient zu arbeiten.
Das sollte allerdings nicht dazu verführen, Geld gedankenlos zu investieren. Es ist keineswegs so, dass Onlinemarketing und E-Commerce das Risiko, viel Geld für wenig Erfolg auszugeben, auf 0 senken.
Die folgenden Tipps helfen, Kostenfallen zu vermeiden und seinen Onlineshop auch mit kleinem Budget gut im Internet zu positionieren.
1. Formulieren Sie klare Ziele
Das klingt vielleicht erst einmal kaum wie ein Tipp für Kosteneinsparung. Aber es ist vielleicht der wichtigste aller Tipps. Shop-Betreiber sollten Marketing-Maßnahmen mit möglichst konkreten Zielen verbinden, um Erfolge einschätzen und erfolglose Maßnahmen schneller aussortieren zu können. „Wir wollen mehr verkaufen“ ist dabei KEIN konkretes Ziel. „Durch die Kampagne X soll der Umsatz mit dem Produkt Y um Z% steigen“. DAS ist ein Beispiel für ein konkretes Ziel.
Ziele sollte man auch richtig einordnen. Ist es bereits ein Erfolg, wenn man sie erreicht? Wenn etwa ein beauftragter SEO-Experte (Suchmaschinenoptimierung) berichtet, dass ein Onlineshop durch seine Arbeit 20% mehr Besucher bekommen hat, dann ist das nett. Aber sind auch viele Besucher dabei, die zu Käufern werden? Oder ist fast nur der Traffic angestiegen, nicht jedoch der Umsatz? Alleine gestiegene Besucherzahlen sind für Onlineshops kein großer Erfolg.
2. Kaufen Sie keine Katzen in Säcken
Der Markt für Onlinemarketing-Agenturen ist teils hart umkämpft. Mancher Onlineshop-Besitzer merkt das aufgrund der Vielzahl von Angeboten, die er erhält: Agenturen möchten den Onlineshop in Verzeichnisse eintragen, für ihn Social-Media-Auftritte oder Videos erstellen oder ihn für Suchmaschinen optimieren. Grundsätzlich ist so viel Auswahl an Angeboten ja nicht verkehrt. Allerdings wird bisweilen auch viel versprochen und wenig gehalten.
Man sollte sich daher nicht sofort vertraglich über einen längeren Zeitraum an einen weitgehend unbekannten Anbieter binden. Stattdessen sollte man ihn testen und für den Test klare Ziele formulieren (siehe oben). Allerdings darf man den Testzeitraum dabei auch nicht zu kurz fassen. Ansonsten setzt beispielsweise ein eher unseriöser Suchmaschinenoptimierer auf Strohfeuer-Maßnahmen, die kurzfristig viele Besucher bringen und langfristig kaum einen Wert haben.
3. Affiliate-Marketing: Zahlen im Erfolgsfall!
Das Internet bietet Händlern Abrechnungsmodelle für Werbekosten, die offline nicht zur Verfügung stehen und den Vorteil haben, dass die Kosten nur abhängig vom Erfolg steigen. Abrechnungsmodelle wie „Pay per Click“ oder „Pay per Sale“ sorgen dafür, dass Händler nur dann etwas für ihr Werbebanner auf der Website X zahlen, wenn potenzielle Kunden auf das Banner klicken oder auf das Banner klicken UND etwas kaufen.
Affiliate-Marketing bietet solche Abrechnungsmodelle und kann dafür sorgen, dass
- Werbebanner auf vielen Websites mit passender Zielgruppe erscheinen und
- dass das Risiko einer Geldausgabe ohne einen Marketingerfolg reduziert wird.
Bei „Pay per Sale“ sinkt es auf Null. Affiliate-Marketing ist damit, gerade bei kleinen Budgets, oft eine sehr effiziente Onlinemarketing-Variante. Überschneidungen mit Affiliate-Marketing bietet das Suchmaschinenmarketing mit Werbung auf Google und vielen Google-Partnerseiten, bei der auch mit modernen Online-Abrechnungsmodellen gearbeitet wird.
Klar muss jedoch sein: Je geringer das eigene Risiko für einen Händler sein soll, desto höher muss tendenziell die dem Affiliate-Partner im Erfolgsfall zustehende Provision sein.
4. Manchmal ganz umsonst: Social-Media-Marketing
Die Überschrift ist ganz bewusst doppeldeutig. Social-Media-Marketing kostet im Prinzip keinen Cent, wenn man davon ausgeht, dass der Händler das Social-Media-Marketing selbst realisiert und ausblendet, dass (Arbeits-)Zeit auch Geld ist. Genau das sollte man aber nicht immer voraussetzen bzw. völlig ausblenden. Das Beispiel Social-Media-Marketing zeigt sehr gut die Chancen und Risiken von Onlinemarketing.
Social-Media-Marketing
- kann Neukunden bringen,
- Stammkunden binden,
- Umsätze steigern,
- Image verbessern.
All das kann auf eine vergleichsweise preisgünstige Weise geschehen. Einerseits.
Andererseits darf man den zeitlichen Aufwand von gutem Social-Media-Marketing nicht unterschätzen und sollte darüber hinaus wissen, wie man Menschen via Social Media anspricht und begeistert. Schlechtes Social-Media-Marketing ist völlig umsonst im Sinne von „kostenlos“ und „nutzlos“. Gutes Social Media-Marketing ist vielleicht kostenlos (in Bezug auf Geld, nicht auf Zeit), aber nicht nutzlos.
Merke: Kostengünstig effizient arbeitet nicht automatisch derjenige, der am wenigsten Geld ausgibt, sondern derjenige, bei dem sich das Verhältnis „Kosten/Nutzen“ am besten zugunsten des Nutzens entwickelt. Anders ausgedrückt: Wer mit geringer Geldausgabe etwas erreicht, wirtschaftet besser als derjenige, der ohne Geldausgabe nichts erreicht.
5. Mehr Kundeninformation, weniger Retouren
Retouren sind nicht mehr automatisch ein Problem für Onlineshops, weil Shop-Betreiber die durch sie entstehenden Kosten mittlerweile öfters auf den Konsumenten abwälzen können. Ob sie das tun oder nicht, ist auch abhängig vom Verhalten der Konkurrenz und von der Härte des Konkurrenzkampfs. In jedem Fall sollte man weiterhin bemüht sein, die Zahl der Retouren gering zu halten. Ansonsten freut man sich über Umsatz, der am Ende gar keiner ist.
Potenzielle Käufer sollten daher im Onlineshop ein möglichst genaues Bild vom Produkt bekommen. Je besser das funktioniert, umso größer ist die Chance, dass der Kunde bereits online abschätzen kann, ob ihm das Produkt wirklich gefällt oder nicht. Heute ermöglichen Instrumente wie Lupen- und Drehfunktion bei Produktfotos sowie -videos eine optimale Online-Produktpräsentation. Solche Möglichkeiten sollte man nutzen.
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