Im Rennen um Traffic, Conversion und Markenwert müssen E-Commerce-Verantwortliche im Netz Themen besetzen, die ihren Kunden exklusiven Mehrwert bieten. Vor allem mittelständische Unternehmen verfügen oft über Alleinstellungsmerkmale, die sie aus der Flut beliebigen Contents herausstechen lassen.
Identifizieren, entwickeln und besetzen Sie thematische Claims kundenorientiert im Web!
Unternehmen produzieren immer mehr Content – oft ohne dabei auf das richtige Thema zu achten. Das Ergebnis: Nutzer und Kunden werden mit irrelevanten Inhalten geradezu überschwemmt. Quantität ist jedoch nicht das entscheidende Kriterium, um sich vom Wettbewerb abzugrenzen. E-Commerce Anbieter müssen die Themen besetzen, die die Zielgruppe erreichen – sie brauchen eine themenorientierte Content-Strategie.
Schritt 1: Kundenthemen im Social Web monitoren
Content wird vorrangig für Kunden und nicht für Suchmaschinen erstellt. Aus diesem Grund muss der Konzeption einer geeigneten Content-Strategie eine ausführliche Zielgruppenanalyse vorausgehen. Besonderer Fokus sollte dabei auf Diskussionen im Social Web liegen: Über welche Themen unterhält sich die Zielgruppe und welche Informationen können Unternehmen dazu beisteuern?
Erstaunlicherweise sind die meisten Unternehmen immer noch blind und taub, wenn es darum geht die Themen ihrer Zielgruppe aufzuspüren. Sie verfügen zwar über das entsprechende Monitoring-Tool – suchen aber oft nur nach sich selbst.
Schritt 2: Themen finden – nicht erfinden
Das Problem ist meist nicht der Mangel an relevanten Inhalten, denn die finden sich im Unternehmen weitgehend selbst. Ob Blogs, Studien, Newsletter oder aussagekräftige Zahlen – viele Unternehmen haben wahre Goldschätze im Keller liegen. Es fehlt nur jemand, der gezielt sucht, analysiert und aufbereitet. Eine solche „integrierende Klammer“ ist bei der Findung, Planung und Aufbereitung dieser Informationen essentiell – auch für die Qualität.
Kleinen und mittleren Unternehmen fehlen allerdings oft die Ressourcen, um eine eigene Content-Schnittstelle einzurichten. Alternativ kann es helfen, wenn alle Mitarbeiter die Themenpotenziale des Unternehmens kontinuierlich beobachten, in regelmäßigen Abständen zusammenführen und auf ihre Content-Tauglichkeit überprüfen. So wird die Content-Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt.
Sind die bereits vorhandenen Themen erst einmal zusammengetragen, werden sie im zweiten Schritt mit der Positionierung des Unternehmens und den Ergebnissen der Zielgruppenanalyse abgeglichen. Ein Thema kann sehr gut zum Unternehmen passen, interessiert es die Zielgruppe jedoch nicht, hat es keine Relevanz für die Content-Strategie. Stimmt das „matching“ aber, ist es meist gar nicht nötig, nach neuen Themen zu suchen.
Schritt 3: Themen platzieren
Für den Erfolg einer Content-Strategie reicht es nicht aus, die interessanten Themen aufzuspüren und als zielgruppenrelevant zu identifizieren. Es gilt, die Inhalte in eine ansprechende Form zu gießen und an prominenter Stelle zu platzieren.
Für die Praxis heißt das: Die Informationen müssen in hochwertigen Content verwandelt werden. Eine ganzheitliche und vorausschauende Planung der Formate, Themen und Kanäle ist dabei die wichtigste Voraussetzung für langfristig erfolgreichen Content. Die Basis bilden produktbezogene Texte wie Kategorie- und Produktbeschreibungen auf der Website. Zusätzlich dazu bieten sich themennahe Ratgeberartikel und Blogbeiträge an, die Fragen der Zielgruppe beantworten und das Unternehmen als Experten positionieren.
Wer hier noch einen Schritt weiter denkt, nutzt den Ausgangscontent auch für Social Media Kanäle. Studien haben gezeigt, dass sich gerade die junge Generation auf Facebook-Unternehmensseiten vor allem Informationen über spannende Innovationen und Produkte wünscht. So werden passende Themen und Inhalte des Firmen-Blogs oder des Kundenmagazins in modifizierter Form gleichzeitig für soziale Netzwerke verwendbar. Darüber hinaus sind Formatsynergien ein effektiver Schlüssel zum Online-Erfolg. Ratgebertexte zu einem Themenfeld lassen sich zum Beispiel in einem umfangreichen eBook aufbereiten.
Content ist vor allem dann guter Content, wenn er dem Kunden sichtbaren Mehrwert bietet und das Unternehmen gleichzeitig unverwechselbar als Experten in seinem favorisierten Themengebiet etabliert. Wer darüber auf einen integrierten Format- und Medienmix setzt, ist auf dem besten Weg, sich eine starke Position in der Welt des E-Commerce zu erarbeiten.
Gute, übersichtliche Zusammenfassung. Allerdings stört mich etwas, dass auch hier Thema und Inhalt gleichgesetzt werden. Denn ein gutes Thema macht noch lange keine gute Story (bzw. Inhalt/Content). Journalisten und PR-Redakteure wissen das – gerade kleinere Unternehmen ohne entsprechende Skills oft aber nicht. Folge: Viele gute Themen werden nur unzureichend (inhaltlich) aufbereitet und rocken viral nicht. Ich habe vor einigen Monaten mal was dazu in meinem PR-Blog geschrieben: http://quinkertpr.blogspot.de/2014/03/wie-aus-themen-inhalte-werden.html