Infografiken sind bunt, enthalten viele Informationen – und sind in vielen Fällen alles andere als gut gemacht. Als noch relativ junges Phänomen auf der deutschen Online-Marketing Spielwiese gilt für die meisten Infografiken: Fail statt geil. So stößt der geneigte Faktensucher oft auf mehr als plumpe Aneinanderreihungen von schlechten Grafikelementen, gepaart mit uninteressantem Wissen. Die Liebe zum Detail darf da vergeblich gesucht werden.
- Wieso sind viele deutsche Infografiken so schlecht?
- Was zeichnet eine richtig miese Infografik aus?
- Und was braucht man, um es besser zu machen?
Schließlich ist dieses Medium durchaus sehr gut als Content Marketing-Mittel geeignet und kann für einen regelrechten Durchbruch in der Etablierung einer Marke sorgen. Allein deshalb lohnt sich die Beantwortung der vorangegangenen Fragen in diesem Beitrag.
Infografik: Was und Warum?
Zunächst sollte noch einmal für das allgemeine Verständnis geklärt werden, was eigentlich unter den Begriff der Infografik fällt und was der Sinn hinter den farbenfrohen Bildern ist. Statt einer trockenen Definition sei lediglich gesagt:
Infografiken sind Bilder in länglichem, „teppichartigem“ Format, in denen Fakten und Sachverhalte anschaulich präsentiert werden.
Der Clou liegt natürlich in der Optik:
Gut gemacht kann selbst eine Infografik zu Waschmaschinen so schön aussehen, dass sie ausgedruckt an der Wand landet. Ästhetik ist dabei genauso wichtig, wie die Auswahl und Verknüpfung der Daten. Wenn beides gelungen ist, kann die Infografik in den Medien große Wellen schlagen und dem Urheber viel Aufmerksamkeit bringen.
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5 Erkennungszeichen einer schlechten Infografik
Leider schaffen es nur wenige Infografik-Ersteller, den Grat zwischen gelungener Optik und Informationsgehalt entlang zu wandeln. Die folgenden Punkte stellen die Fehler dar, die leider häufig gemacht werden und die Infografiken von einem Erfolgsbringer zum Image-Killer machen können.
1. Schlechte visuelle Umsetzung
Natürlich geht es bei Infografiken zunächst einmal um die Optik. Wenn diese nur stümperhaft und unsauber umgesetzt wird, kann die Mühe direkt in etwas anderes investiert werden.
2. Zu hohe Informationsdichte
Eine Infografik bietet begrenzt Platz. Nichtsdestotrotz wird immer wieder versucht, möglichst viele Informationen unterzubringen – schließlich mag man die wertvollen Fakten niemandem vorenthalten. Als Resultat wird der Betrachter schlichtweg überfordert und kann die Infoflut kaum noch bewältigen. Dabei war das doch eines der Ziele von Infografiken:
Zahlen und Daten möglichst einfach nahezubringen und den Aufwand für das Verstehen beim Betrachter möglichst gering zu halten.
3. Uninteressante Fakten
Oftmals tragen die Verantwortlichen für die Informationsauswahl ihre ganz speziell eingefärbte Brille, d.h. für sie selbst sind Informationen relevant, die der Zielgruppe nur ein Gähnen entlocken können. Wer keine Daten hat, die auch für Außenstehende interessant sein könnten, muss in den sauren Apfel beißen und sich entscheiden:
Entweder neue Zahlen zu sammeln, oder aber die Infografik-Pläne verwerfen.
4. Fehlende Story
Was den Betrachter wirklich fesselt und beim Verstehen der Infografik enorm hilft, ist eine Geschichte. Fehlt diese, so handelt es sich bei der Infografik um einen bloßen Haufen von Fakten, der wenig Sinn machen wird.
5. Qualitativ minderwertiger Begleittext
Einige Infografiken werden völlig zusammenhangslos online gestellt, oder aber der begleitende Text ist qualitativ mies bis unlesbar. Dabei ist es wichtig, den Kontext der Infografik zu beleuchten.
Gründe für schlechte Infografiken
Wie aber kommt es zu diesen Fehlern, die aus einer Infografik etwas machen können, dass dem Image des Urhebers eher schadet als weiterhilft? Es ist eigentlich wie immer:
Es fehlt die Zeit, es fehlen Ressourcen.
Und es gilt ebenfalls: Von nichts kommt nichts. So einfach die Erstellung einer Infografik auch erscheinen mag – dahinter steckt im besten Fall viel Recherche-Aufwand und eine gut durchdachte Konzeption. Die Umsetzung durch einen professionellen Grafiker ist ebenfalls eine kostspielige und zeitaufwendige Angelegenheit. Diese Ausgaben möchten von den meisten nicht getätigt werden – und daher kommt eine schlechte Infografik.
Hier die positive Nachricht: Es geht auch besser!
Mit dem entsprechenden Aufwand ist es nahezu jedem möglich, eine ansprechende und erfolgreiche Infografik zu produzieren. Im Grunde muss dafür „nur“ genau das Gegenteil von den oben genannten Punkten getan werden:
Diese Aspekte zeichnen eine gute Infografik aus:
- Eine gute Story ist schon einmal die halbe Miete.
- Mit passenden, interessanten und neuen Daten wird die Geschichte erst lebendig.
- Nur die wichtigsten Zahlen werden ausgewählt und in der Infografik bebildert.
- Steht das Feinkonzept, übernimmt ein professioneller Designer und setzt alles perfekt in Szene.
- Gestalte einen spannenden Begleittext, der die Infografik beschreibt und auf Hintergründe eingeht.
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Damit sich die Mühe lohnt
Das Fazit liegt auf der Hand: Infografiken sind nicht „mal eben“ gemacht – außer, wenn das eigene Image darunter leiden soll. Wenn das Gegenteil gewünscht ist, müssen viele ihre Strategie noch einmal überdenken und anpassen.
Mehr Zeit und Energie einzuplanen wäre zumindest ein guter Anfang.
Ob sich das dann lohnt, muss jeder für seine eigene Situation ausrechnen. Denn auch wenn mit der Infografik alles stimmt, muss sie ihren Weg ins Netz finden. Auch das will geübt sein, damit die größtmögliche Aufmerksamkeit erreicht wird. Eine Infografik fordert also mehr als gedacht – lohnt sich dafür allerdings für alle, die sich einen Namen machen und positiv in den Köpfen ihrer Zielgruppe landen möchten.
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(Infografik: © infographiclabs.com)
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