Skip to main content

Die Krise kann jedes Unternehmen treffen. Ein plötzlich stornierter Kundenauftrag, unerwartete Zahlungsausfälle oder eigene unternehmerische Versäumnisse der Vergangenheit – die Gründe mögen vielfältig sein. Gemeinsam ist diesen Situationen, dass sie nach einer konzertierten Aktion von Maßnahmen verlangen.

Ganz praktische Schritte verbinden sich idealerweise mit Methoden der emotionalen Krisenbewältigung. Mehr und mehr Unternehmer erleben sogar spirituelle Aspekte in der Krise.

1) Ruhe im Sturm

Gebot der Stunde ist, emotionale Ruhe zu bewahren oder wieder zu erlangen. Krisen sind meist von heftigen Emotionen begleitet. Ängste, Ärger, Scham, Unsicherheit, Verzweiflung wechseln in schneller Folge ab oder verknäueln sich miteinander.

Doch Lösungen finden sich aus einem solchen Zustand nicht, zumindest keine guten Lösungen. Um in einen Zustand zu gelangen, in dem Sie wieder Zugang zu Ihren inneren Ressourcen haben, können Sie Folgendes ausprobieren:

  • Schreiben Sie sich von der Seele, was Sie beschäftigt.
  • Verschaffen Sie sich körperliche Bewegung.
  • Sprechen Sie mit guten Freunden oder einem Coach.

Die Erfahrung zeigt, dass das bewusste Annehmen und Verarbeiten der eigenen Emotionen schneller durch Krisen jeglicher Art führt, als deren Verdrängung oder Verleugnung.

2) Die niedrig hängenden Früchte pflücken

In jedem Unternehmen gibt es ungenutzte Möglichkeiten für kurzfristige Ergebnisverbesserungen. Kosten zu sparen ist dabei nur ein Weg und nicht unbedingt der erfolgversprechendste. Andere Möglichkeiten sind zum Beispiel

  • Kontaktieren Sie frühere Kunden und finden Sie deren aktuelle Bedürfnisse heraus.
  • Sprechen Sie frühere Interessenten erneut an.
  • Passen Sie bisherige Leistungen an die geänderte Situation an. Ein Restaurant, das unter Besuchermangel leidet, kann ewa verstärkt Mitnahmegerichte oder einen Lieferservice anbieten.

Der entscheidende Erfolgsfaktor dabei ist, die weiteren Maßnahmen nicht vom „grünen Tisch“ aus, sondern aus der Kommunikation mit den Kunden zu entwickeln. Ob dabei verstärkte Einzelgespräche bevorzugt werden oder Umfragen, lässt sich am besten aus der Situation heraus entscheiden.

Die Krise kann eine Chance sein, Überholtes über Bord zu werfen und sich auf mehr Wertschöpfung für die Kunden zu konzentrieren.

3) Von der Raupe zum Schmetterling

Jede Krise hat einen Sinn. Jede Krise ist ein Zeichen, dass Neues ansteht und damit gleichzeitig Altes  zu Ende geht. Der Weg aus der Krise heraus entsteht durch das Annehmen der Krise und die Öffnung für die Botschaft, die darin enthalten ist.

Das mag nicht immer leicht sein. Hilfreich dabei ist der Blick zurück. Welche schwierigen Situationen haben Sie schon erlebt? Was haben Sie – im Nachhinein betrachtet – aus diesen Situationen gelernt? Wozu waren diese Situationen gut? Welcher tiefere Sinn enthüllt sich daraus? Welche Unterstützung haben Sie seinerzeit erhalten? Wie haben diese Situationen Sie gestärkt?

Die  aus solchen Reflexionen gewonnenen Erkenntnisse haben schon für manchen Unternehmer zum Durchbruch geführt. Sie tragen dazu bei, sich nicht länger als Opfer der Umstände zu empfinden, sondern eine tiefere Weisheit in den bisherigen Erfahrungen zu erkennen.

Die Energie muss nicht mehr damit verschwendet werden, Schuldige zu suchen oder nach Rettung durch den Staat oder andere Institutionen zu rufen. Stattdessen kann die Energie nunmehr gezielt dafür eingesetzt werden, für sich selbst und das Unternehmen eine neue Stufe der Entwicklung zu erreichen.

Die meisten Unternehmer wissen tief im Inneren, welche Veränderungen anstehen, um sich selbst und ihr Unternehmen auf eine höhere Stufe zu führen.

  • Hat das bisherige Unternehmen sich überlebt und warten jetzt eine andere Zielgruppe, andere Leistungspakete oder eine andere Art und Weise der Leistungserbringung darauf, aktiviert zu werden?
  • Muss sich Ihr Stil der Unternehmensführung ändern, zum Beispiel Ihr Umgang mit Kunden und Mitarbeitern?
  • Ist es an der Zeit, grundlegend die Prioritäten in Ihrem Leben neu zu bestimmen?

Diese Art von Fragen stellen Sie sich nicht jeden Tag. Doch wenn Sie es nicht in der Krise tun, wann dann?

Sich solche Art von Fragen zu stellen, kann Angst machen. Denn daraus können sich Konsequenzen ergeben.

Doch Sie können sicher sein: Sie erhalten immer, in jedem Moment, die nötige Unterstützung. Achten Sie auf Ihre inneren Wahrnehmungen und Impulse. Achten Sie auf merkwürdige Zufälle. Achten Sie auf das, was Sie anderen sagen oder andere zu Ihnen sagen.

Viele wünschen sich, den ganzen Weg hell erleuchtet zu haben, bevor sie den nächsten Schritt tun. So funktioniert es nicht. Den nächsten Schritt zu erkennen und vertrauensvoll zu tun – das ist das Geheimnis, wie Sie jede Krise bewältigen. Wenn Sie einen Schritt getan haben, zeigt sich der nächste Schritt automatisch.

Die Raupe weiß, wann es Zeit ist, ihre schützende Umhüllung zu verlassen. Sie wissen ebenfalls, wann es für Sie Zeit ist. Was für die Raupe wie eine Krise aussah, ist für den Schmetterling ein notwendiger Entwicklungsschritt.

(Bild: © Alexey Klementiev – Fotolia.de)

Monika Birkner

Monika Birkner, Strategieberaterin und Unternehmercoach, hat sich spezialisiert auf Business Transformation für KMU. Die erfolgreiche Buchautorin („Wachstumsstrategien für Solo- und Kleinunternehmer" und "Kurswechsel im Beruf") unterstützt Unternehmer, Selbstständige und Freiberufler beim qualitativen Sprung auf eine neue Ebene des Erfolgs. Das E-Book „Best of Monika Birkner“ und ein Abonnement des Business Transformation Letters (beides kostenfrei) erhalten Sie unter: www.monika-birkner.de.

Der Artikel hat dir gefallen? Gib uns einen Kaffee aus!

Leave a Reply