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Große, etablierte Unternehmen neigen dazu, viel Geld zu verdienen. Sie scheinen der Gipfel des Erfolgs und der Leistungsfähigkeit zu sein, jedoch kämpfen sie auch mit einem sehr grundlegenden Element der Unternehmensentwicklung: der Innovation. Warum neigen Großunternehmen dazu, in Sachen Innovation zu stagnieren? Und was können Kleinunternehmer von den Fehlern großer Unternehmen lernen?

Was ist Innovation?

Bevor wir uns näher mit den Grenzen der Innovation befassen können, müssen wir verstehen, was Innovation eigentlich ist. Ganz einfach ausgedrückt, ist Innovation einfach die Entwicklung und Umsetzung neuer Ideen. Es gibt jedoch viele verschiedene Arten von Innovation und Bereiche, in denen sie auftreten können.

Eine Systeminnovation liegt beispielsweise vor, wenn ein Unternehmen seine Systeme und Prozesse komplett überarbeitet. Eine Produktinnovation liegt vor, wenn ein Unternehmen ein neues Produkt erfindet oder die Eigenschaften oder die Funktionalität eines bestehenden Produkts grundlegend verändert. Unternehmen können sogar Marketing- und Werbeinnovationen durchführen. Indem sie neuartige Strategien einführen, können sie mehr Aufmerksamkeit und Umsatz erzielen.

Welche Rolle spielt Innovation?

Innovation ist eine treibende Kraft auf dem freien Markt. Einige innovative Ideen sterben, weil sie nicht sehr wertvoll sind, aber die besten innovativen Ideen bleiben bestehen. Im Laufe der Zeit werden die ideenreichsten Unternehmen in der Regel schlanker, effizienter, produktiver und attraktiver.

Außerdem bedeutet mehr Optimierung insgesamt bessere Bedingungen für alle: Die VerbraucherInnen erhalten bessere Produkte zu günstigeren Preisen.

Vielschichtige Probleme der Großunternehmen bei Innovation

Warum investieren Großunternehmen zu wenig in Innovation? Warum scheint sich die Neugestaltung zu verlangsamen, wenn ein Unternehmen größer wird? Hierfür gibt es einige mögliche Erklärungen.

1. Tradition und Vertrautheit

Man muss sich vor Augen halten, dass große Unternehmen in der Regel alt sind. Schnelles Wachstum ist immer möglich, aber die größten und einflussreichsten Unternehmen unserer Zeit sind solche, die schon seit Jahrzehnten oder sogar noch länger bestehen. Diese Konzerne wollen nicht mit der Tradition und dem Gewohnten brechen. Wenn man es schon immer so gemacht hat und damit Erfolg hatte, warum sollte man es dann ändern?

2. Getrennte Belegschaften

Große Unternehmen neigen auch dazu, getrennte Belegschaften zu haben. Das Team, das in Südkalifornien arbeitet, hat vielleicht eine ganz andere Mentalität als das Team, das in der Unternehmenszentrale in Montana neue Ideen entwickelt. Es ist sehr schwierig, eine gemeinsame Mentalität bei MitarbeiterInnen zu etablieren, die einen unterschiedlichen Hintergrund, verschiedene Standorten und unterschiedliche Aufgaben haben. Dadurch entstehen Push- und Pull-Faktoren, die es schwer machen, das Unternehmen in irgendeine Richtung voranzubringen.

3. Bürokratie und Ausschüsse

Große Unternehmen neigen dazu, von Bürokratie und Ausschüssen beherrscht zu werden. Wenn Sie mit dem Ausdruck „Design by Committee“ vertraut sind, verstehen Sie intuitiv, dass der Entscheidungsprozess in der Regel verzögert und kompliziert wird, wenn zu viele Menschen daran beteiligt sind. Daran ist sicherlich etwas Wahres dran: Wenn die Entscheidungsfindung immer ein schwerfälliger Prozess ist, an dem Dutzende von Personen beteiligt sind, kannst du nicht schnell handeln. Das bedeutet, dass du neue Ideen nicht schnell umsetzen kannst.

4. Angst vor Veränderungen

Einige große Unternehmen haben einfach Angst vor Veränderungen und wollen ihre KundInnen nicht verprellen und ihre MitarbeiterInnen nicht enttäuschen, indem sie eine neue Idee riskieren.

EXTRA: Lebendige Innovationskultur als Erfolgsfaktor

Lösen des Innovationsproblems

Was kann man tun, um das Innovationsproblem zu lösen? Wenn du das Gefühl hast, dass dein Unternehmen mit zunehmender Größe in Sachen Innovation nachlässt, solltest du Folgendes in Betracht ziehen:

1. Aufteilung in kleinere Teams

Große Teams und haben es viel schwerer, neue Ideen zu entwickeln und diese Ideen umzusetzen. Kleinere Teams hingegen sind in der Regel flinker und beweglicher. Teile deine MitarbeiterInnen bei der Zusammenarbeit in kleinere Teams auf und behandele dein großes Unternehmen wie viele miteinander verbundene kleine Unternehmen.

2. Ermutigung und Belohnung neuer Ideen

Fördere die Innovation aktiv, wenn du mehr innovative Ideen überprüfen willst. Ermutige deine MitarbeiterInnen, eigene Ideen zu entwickeln und belohne sie für gute Ideen, die das Unternehmen in irgendeiner Weise positiv verändern.

3. Entscheidungsfindung an der Basis

Zwinge deine MitarbeiterInnen nicht, jede einzelne Entscheidung auf die Fahnenstange zu schreiben. Das wird die Dinge verlangsamen und einige Ideen, die viel Potenzial haben, zunichte machen. Ermögliche stattdessen eine Entscheidungsfindung auf Augenhöhe, so dass deine MitarbeiterInnen mehr spontane Entscheidungen treffen und einfache Angelegenheiten auf ihre eigene Weise regeln können.

4. Flexiblität in Bezug auf die Marke

Denke darüber nach, deine Marke flexibler zu gestalten. Nur weil du es immer so gemacht hast, heißt das nicht, dass du es immer so machen musst. Und nur weil du dafür Kompromisse in Bezug auf dein Markenimage eingehen musst, heißt das nicht, dass du diese Idee völlig ausschließen solltest. Bleibe so offen und anpassungsfähig wie möglich.

Fazit

Man kann Innovation nicht erzwingen, genauso wenig wie man als Einzelner Kreativität erzwingen kann. Das bedeutet aber nicht, dass du keine Kontrolle über dein Umfeld hast oder dass du dein Unternehmen nicht optimieren kannst, um mehr Innovation zu ermöglichen.

Schon mit einer Handvoll einfacher Änderungen kannst du dich dem vorherrschenden Trend widersetzen, dass Großunternehmen ihr Potenzial an Innovation verlieren.

Dieser Artikel wurde von Serenity Gibbons auf Englisch verfasst und am 01.03.2022 auf forbes.com veröffentlicht. Wir haben ihn für euch übersetzt, damit wir uns mit unseren LeserInnen zu relevanten Themen austauschen können.

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