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Warum solltest du das Engagement der Mitarbeitenden dringend stärken? Laut einer aktuellen Umfrage haben sich hierzulande 52 Prozent der Arbeitnehmenden während der Pandemie nach einem neuen Job umgesehen. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass 62 Prozent der Befragten angaben, mehr Stunden zu arbeiten, 61 Prozent mehr Verantwortung übernehmen mussten, ohne eine Gehaltserhöhung oder eine Beförderung zu erhalten, und dass für 52 Prozent der Arbeitnehmenden die berufliche Weiterentwicklung in den Hintergrund getreten ist.

Dass in einer solchen Situation das Engagement der Mitarbeitenden in Mitleidenschaft gezogen wird – nur ein Drittel der Arbeitnehmenden fühlt sich derzeit engagiert, während sich fast ein Viertel unengagiert oder völlig unengagiert fühlt – ist verständlich, aber auch gefährlich.

Die Beziehung zwischen Engagement und Unternehmensleistung ist gut belegt. Engagement wirkt sich positiv auf Arbeitszufriedenheit, Produktivität und geringere Fluktuation aus. Untersuchungen zeigen sogar, dass die am stärksten engagierten Mitarbeitenden deutlich weniger Gesundheitsrisiken aufweisen als ihre Kollegen und Kolleginnen.

Die Ergebnisse der Umfrage haben klar gezeigt, wo dein Unternehmen jetzt handeln muss, um das Engagement der Mitarbeitenden zu verbessern. So ist es wichtig, den Überblick über das Arbeitspensum der Angestellten zu behalten und verantwortungsbewusst zu handeln. Viele Arbeitskräfte leisten gern einige Überstunden, wenn ein kurzfristiges Projekt abgeschlossen werden muss oder wenn es für kurze Zeit einen Arbeitskräfteengpass gibt. Die Probleme, die die Pandemie verursacht hat, sind jedoch von langfristiger Dauer. Werden sie nicht angesprochen, sind maximaler Stress und Burnout vorprogrammiert und das Engagement leidet weiter.

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Um besser zu verstehen, was du neben diesen kurzfristigen Maßnahmen noch tun kannst, um das Engagement auch langfristig effektiv zu verbessern, müssen wir dem Phänomen Engagement auf den Grund gehen. Zum Glück ist das Engagement der Mitarbeitenden eine der am häufigsten untersuchten, gemessenen und diskutierten Kennzahlen für Personalabteilung und Führungskräfte. Mit diesen drei Hauptelementen kannst du das Engagement verbessern:

1. Engagement ist fließend

Engagement wurde lange Zeit so behandelt, als sei es statisch. Die Forschung – und die persönliche Erfahrung der meisten Menschen – zeigt jedoch, dass sich das Engagement nicht nur von Tag zu Tag, sondern sogar von Stunde zu Stunde ändert.

Die meisten Unternehmen messen Engagement jedoch nur einmal im Jahr in einer jährlichen Umfrage und konzentrieren sich dabei auf jene Bereiche, in denen sie bei der erneuten Messung im folgenden Jahr auf Verbesserungen hoffen. Angesichts des fließenden Charakters von Engagement sollte dein Unternehmen aber häufiger hinhören, was die Mitarbeitenden zu sagen haben, etwa durch häufige Pulsbefragungen oder rund-um-die-Uhr zugängliche Feedback-Kanäle wie etwa HR-Chatbots.

2. Engagement ist persönlich

Die Menschen sind sehr unterschiedlich veranlagt, und diese Unterschiede bestimmen die Art und Weise ihres Engagements. Was nötig ist, um eine Person oder ein Team zu engagieren oder wieder neu zu motivieren unterscheidet sich oft dramatisch von Person zu Person oder von Team zu Team.

Dennoch wurde Engagement in der Vergangenheit so behandelt, als sei es allgemeiner Natur. Unternehmen versuchen oft, festgefahrene Engagement-Probleme zu lösen, indem sie unternehmensweite Programme implementieren, die darauf abzielen, das Engagement auf breiter Ebene zu verbessern.

Doch dieser verallgemeinerte Ansatz bringt in der Regel nur eine geringe Rendite. Die persönliche Natur des Engagements erfordert von Unternehmen und Führungskräften, dass sie die einzigartige Beschaffenheit ihrer Mitarbeitenden und Teams verstehen – und herausfinden, auf welche Weise ihre spezifischen Engagement-Herausforderungen angegangen werden sollten.

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3. Engagement erfordert lokale Mikroaktionen in Echtzeit

Das Messen und Überwachen des Engagements auf Firmenebene reicht einfach nicht aus, um die Art von Veränderungen zu bewirken, die sich auf die täglichen Erfahrungen der Mitarbeitenden auswirken. Denn diese sind in der Regel auf Team- oder Abteilungsebene angesiedelt und müssen dort angegangen werden – und zwar zeitnah.

Die meisten Probleme im Kontext des Engagements fangen relativ klein an und stehen in direktem Zusammenhang mit den täglichen Erfahrungen eines Einzelnen (wie etwa verspätete Bezahlung, defekte Computerausrüstung, Missverständnisse zwischen zwei Teammitgliedern usw.). Wenn du diese realen Probleme mit von Teams oder Managern gesteuerten Echtzeit-Mikromaßnahmen angehst (z. B. Korrektur der Zahlung, Austausch des Computers, Ermöglichung eines Treffens zwischen Teammitgliedern), wird das Engagement eher wiederhergestellt.

Unternehmen müssen das Engagement-Feedback in Maßnahmen umsetzen, die sich auf das jeweilige Problem des Mitarbeitenden beziehen und heute, morgen oder nächste Woche – nicht erst nächsten Monat oder nächstes Jahr – leicht zu bewerkstelligen sind. Engagement muss als das behandelt werden, was es ist – fließend, persönlich und mit lokalen Mikroaktionen in Echtzeit. Das gilt ganz besonders für schwierige Zeiten, wie wir sie gerade durchleben.

Auch hier gilt, zuzuhören und Feedback einzuholen und die Erkenntnisse dann in Maßnahmen umzusetzen, ist das Fundament zur Verbesserung des Engagements. Dazu stehen unterschiedliche Methoden und Mittel wie Pulsumfragen, Ad-hoc-Umfragetools, Frage- und Antwortrunden sowie Feedback-Sitzungen oder aber auch HR-Chatbots zur Verfügung.

Auf das Feedback zu reagieren ist unerlässlich – denn Engagement verbessert sich nicht allein durch Umfragen. Bevor du basierend auf den gesammelten Informationen handelst, solltest du dir die wichtigsten Erkenntnisse durch die Mitarbeitenden bestätigen lassen und ihnen erklären, wie die gesammelten Daten verwendet werden. Es wird nicht immer möglich sein, alle Wünsche zu erfüllen, doch es ist wichtig zumindest darauf zu reagieren und den Mitarbeitenden zu zeigen, dass das Unternehmen ihnen zuhört.

Wenn sich die Gelegenheit ergibt, kleine Handlungen mit sofortiger Wirkung auf Teamebene zu ergreifen, sollten diese auch sofort umgesetzt werden. Dafür müssen die Manager und Führungskräfte mit Werkzeugen und Prozessen ausgestattet werden, die ein einfaches und sofortiges Handeln ermöglichen. Diese Mikroaktionen in Echtzeit sind der Schlüssel zur Verbesserung des Engagements im Unternehmen – gerade jetzt. Denn die Arbeitswelt befindet sich in einem Umbruch. Werden kleine Probleme in dieser Situation nicht angesprochen, wachsen sie und in Folge sinkt das Engagement und die Fluktuation wird wohl möglich noch größer.

Susanne Gensch

Susanne Gensch ist Lösungsberaterin bei Achievers. In dieser Funktion hilft sie Achievers Kunden in Europa den bestmöglichen Einsatz der Achievers-Plattform zu identifizieren, um somit das Mitarbeitererlebnis zu optimieren und das Erreichen strategischer Geschäftsziele sicherzustellen. Susanne Gensch hat die letzten 24 Jahre in den USA verbracht und davon 20 Jahre im Personalwesen gearbeitet. Noch bis vor Kurzem war sie HR-Managerin mit Verantwortung für Anerkennung und Wellness bei einem Achievers Kunden in Nord Amerika und hat persönlich erlebt, wie Engagement und Geschäftserfolg durch Anerkennung gefördert werden.

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