Skip to main content

Ob interne oder externe Schulung: MitarbeiterInnen und Führungskräfte sollten aus solchen Fortbildungen gestärkt hinausgehen und über ein zusätzliches Wissen verfügen. Einer der wichtigsten Faktoren bei Inhouse Schulungen mit Lerneffekt ist der gewählte Dozent. Ob du als interne Führungskraft vorträgst oder ein externer Trainer die Vermittlung übernimmt, ist oftmals ein bedeutender Faktor, der viel zu oft unterschätzt wird. Die Aufmerksamkeit liegt bei bekannten, vertrauten KollegInnen höher. Andererseits ist der Respekt externer DozentInnen wiederum für manche MitarbeiterInnen ausschlaggebend, um sich besonders zu engagieren.

Die Durchführung der internen Schulungen sollte professionell und auf Augenhöhe erfolgen.

Du merkst rasch, ob die MitarbeiterInnen die Schulung interessiert verfolgen oder das nur aus Pflichtbewusstsein heraus tun. Mit den richtigen Methoden und Tools hast du gute Chancen, wichtige Basics und Informationen aktiv an deine MitarbeiterInnen weiterzugeben.

Ein guter Einstieg ist die halbe Miete

Hier kannst du problemlos auf ein klar formuliertes Ziel hinweisen, das auf einem Flipchart festgehalten ist. Es sollte während der Schulung sichtbar bleiben. Wenn du das nächste Blatt benötigst, ist es sinnvoll, das visualisierte Zielblatt abzunehmen und gut sichtbar aufzuhängen. Als Einstieg ist ein Impulsvortrag sinnvoll. Halte dich kurz und prägnant, mache klar, welche Vorgaben, Ziele und Erwartungen du von dieser Schulung hast, aber gib den MitarbeiterInnen ebenfalls Gelegenheit, ihre Vorstellungen mitzuteilen.

Falls du räumlich die Möglichkeit hast, bietet sich ein kurzer Film, der verdeutlicht, welches Ziel die Schulung verfolgt und worum es geht. Mit einer mitunter provokativen These kannst du dann in die Schulung starten und darfst auf interessierte Mitarbeiter hoffen, die im Idealfall diese These zu widerlegen versuchen. Außerdem kannst du die Belegschaft neu durchwürfeln in der Sitzordnung. Allein durch die ungewohnte Betriebszugehörigkeit kannst du damit für Überraschung sorgen.

Zeit ist Geld

Schon in der Schule hast du selbst gemerkt, dass du dir etwas besser merken kannst, wenn du es erlernst und eingeladen bist, es verstehen zu lernen. Kein Wunder also, wenn du einen zehnminütigen Vortrag vor deinen MitarbeiterInnen hältst und diese mit mangelhafter Aufmerksamkeit kontern.

Unser Gehirn ist darauf gepolt, nur für eine bestimmte Dauer konzentriert und aufnahmefähig zu sein. Deshalb machen klare Strukturen, Zeitblöcke und Visualisierungen Sinn.

Vermittle deinen MitarbeiterInnen, weshalb diese Inhouse-Schulung stattfindet und welchen Zweck sie verfolgt. Praxisbezogene Beispiele und eine visualisierte Lösung oder das gemeinsame Erarbeiten von möglichen Problemfeldern binden die MitarbeiterInnen ein. Alle fühlen sich unmittelbar betroffen, aber auch wertgeschätzt. Vergiss nicht, dass nicht alle MitarbeiterInnen ein visueller Lerntyp sind. Bei manchen sollte auch die Haptik angesprochen werden oder der Gehörsinn, um alle SchulungsmitarbeiterInnen auf ein gemeinsames Level zu bringen.

Methoden On The Job

Diese Methoden kannst du innerhalb des Unternehmens durchführen, sogar direkt am Arbeitsplatz: Lade die MitarbeiterInnen zu einer Jobrotation ein, denn wenn sie andere Abteilungen besser kennenlernen, verstehen sie unmittelbar aus dem Arbeitsprozess heraus die Probleme der dort tätigen Angestellten besser. Dieser Wechsel der Perspektive ist ein gutes Mittel und kann langfristig auch bei personellen Engpässen hilfreich sein.

Methoden Near the Job

Auch diese Methoden kannst du direkt im Unternehmen umsetzen, jedoch durch eine räumliche Abgrenzung wie einem Gruppenraum: MitarbeiterInnen aus den verschiedensten Abteilungen finden hier zusammen und erweitern ebenfalls ihren Arbeitshorizont. Die bereichsübergreifenden Probleme und deren Lösung stehen im Fokus. Hier nutzt du die individuellen Kompetenzen einzelner MitarbeiterInnen.

EXTRA: 6 Digitale Kompetenzen, die Mitarbeiter brauchen

Wichtig ist, hier klarzumachen, dass solch eine Projektgruppe nur solange aktiv zusammenarbeitet, bis das Problem gemeinschaftlich bewältigt ist. Bei einem Mangel des Qualitätsstandards ist ein Qualitätszirkel hilfreich. Auch diesen kannst du wie die Projektgruppe zeitlich begrenzt ansetzen.

Schulungsmethoden und ihre Vorteile

Bei der Wahl der Methode bei einer Inhouse-Schulung solltest du dich von der Art des Stoffes, den du vermitteln musst, leiten.

Der bereits angesprochene Frontalunterricht ist zwar geeignet für die Theorie, aber er geht nicht auf die individuellen Bedürfnisse deiner MitarbeiterInnen ein. Außerdem müssen die MitarbeiterInnen mitunter nacharbeiten, um manche Abläufe noch besser verinnerlichen zu können.

Das Rollenspiel ist ideal, wenn du in sozialen Situationen bestimmte Verhaltensformen vermitteln möchtest. Der Vorteil liegt in der Praxisnähe, was diese Schulungsmethode sehr effektiv macht. Allerdings solltest du damit rechnen, dass nicht alle MitarbeiterInnen mit einem Rollenspiel oder der Selbstdarstellung im engeren Mitarbeiterkreis vertraut bzw. einverstanden ist.

Besonders beliebt bei Schulungen und Seminaren ist die sogenannte Fallmethode: Trotz des relativ hohen Vorbereitungsaufwands hast du hier die Möglichkeit, anwendungsspezifisches Wissen zu vermitteln. Die Fallmethode eignet sich hervorragend, wenn du die Praxis in den Vordergrund stellen möchtest. Außerdem spiegelt sie sehr gut und realistisch die tatsächlichen Arbeitsabläufe in deinem Unternehmen.

Weitere bewährte Schulungsmethoden

Ein Klassiker in vielen Bereichen der Unternehmenskultur und vielleicht auch in deinem Job ist das Brainstorming: Obwohl es nicht für komplexe Themen umsetzbar ist, ermöglicht es kreative Prozess, die einfach und übersichtlich darstellbar sind. Außerdem lässt sich ein Brainstorming ohne Aufwand und binnen kurzer Zeit umsetzen.

Die Vielzahl von Ideen, die nach einer mitunter zögerlichen Anlaufzeit entstehen, ist sicher der überzeugendste Grund, warum erfahrene Trainer und Coaches bis heute auf den Einsatz dieser Methode schwören. Allerdings ist Brainstorming nur bei deutlich abgegrenzten Themenfeldern möglich oder bietet sich für dich bei der Inhouse-Schulung als gute Ergänzung für den Einstieg in die Fortbildung an.

Bei allen Methoden solltest du nicht außer Acht lassen, dass das lebenslange Lernen nur durch selbstgesteuertes, eigenverantwortliches Lernen möglich ist.

Du kannst noch so gut vorbereitet sein, Fallmethoden aufbereiten oder Experimente planen: Alle MitarbeiterInnen müssen gewillt und bereit sein, ihre Denkweise neu auszurichten und sich für neue Inhalte zu öffnen.

Gerd Kühn

Gerd Kühn berät seit über zwei Jahrzehnten Unternehmen aus allen Branchen und hat sich den Erfolg seiner Kunden auf die Fahne geschrieben.

Der Artikel hat dir gefallen? Gib uns einen Kaffee aus!

Leave a Reply