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Bossing im Job: So wehrst du dich

Im ersten Teil dieses zweiteiligen Artikels haben wir die Frage geklärt, wann dein Chef ein Tyrann ist, wann es sich um Bossing handelt und warum Mobbing am Arbeitsplatz schädlich ist.

In diesem Teil möchten wir dir Möglichkeiten aufzeigen, wie du im Fall von Mobbing bzw. Bossing konkret handeln kannst.

Wie man mit einem Mobbing-Chef umgeht

Es ist schwer, sich gegen seinen Chef zu wehren. Wenn du du dich entschließt, etwas zu unternehmen, solltest du dir zuerst die möglichen Auswirkungen bewusst machen. Du musst damit rechnen, dass du in irgendeiner Form diszipliniert wirst oder sogar deinen Job verlieren kannst.

Für einige Menschen ist die Bekämpfung von Mobbing oder Bossing wichtiger als ihre Karriere im Unternehmen. Andere würden es vorziehen, Bewältigungsmechanismen zu erlernen, während sie nach einem neuen Job suchen. Wie du dich verhältst, ist ganz allein deine Entscheidung.

6 Schritte für die Konfrontation mit dem Chef

  1. Steh für dich selbst ein
  2. Sei präzise
  3. Sei zuversichtlich
  4. Erkenne, was du kontrollieren kannst und was nicht
  5. Arbeite weiter hart
  6. Hilfe von außen

1. Steh für dich selbst ein

Tyrannen legen ein schlechtes Benehmen an den Tag und zählen auf deine Passivität. Zeige deinem Boss, dass er einen Fehler gemacht hat als er dich ins Visier genommen hat.

Sprich das Problem mit deinem Chef in einer ruhigen und durchsetzungsfähigen Weise an. Du solltest dich verteidigen können, ohne im Gegenzug aggressiv oder ausfallend zu sein.

2. Sei präzise

Während des Gespräches solltest du konkrete Beispiele der Beleidigungen nennen, denn er will bestimmt Beweise haben. Wenn du keine Beispiele vorbereitet und parat hast wird es so aussehen, als würdest du überreagieren.

Bedenke jedoch, dass die meisten Tyrannen keine Verantwortung für ihr schlechtes Verhalten übernehmen. Wahrscheinlich wird er dir die Schuld für seine Handlungen geben oder es einfach abstreiten und sagen, dass er sich nicht einmal an das Ereignis erinnert.

Erkenne dies als das an, was es ist. Und glaube fälschlicherweise nicht daran, dass du für seine Entscheidungen verantwortlich bist.

3. Sei zuversichtlich

Tyrannen können schnell erkennen, wen sie kontrollieren und manipulieren können. Vermeide es unbedingt, nervös, unsicher oder besiegt auszusehen. Egal, was während der Diskussion passiert, bleib stark und professionell. Halte deinen Kopf hoch und gib dem Druck nicht nach.

EXTRA: Bist du selbstbewusst? Was deine Worte über dich verraten

4. Erkenne, was du kontrollieren kannst und was nicht

Du hast keine Kontrolle darüber, was andere Leute sagen oder tun. Aber du hast die Kontrolle über deine Antworten. Halte das Gespräch frei von Emotionen und Wut.

Wenn du deinen Chef nicht in Ruhe ansprechen kannst, dann musst du die Konfrontation mit ihm verschieben. Sei dir bewusst, dass dein Chef Vergeltungsmaßnahmen ergreifen kann und stelle einen Plan B auf, falls dir infolge des Gespräches gekündigt wird.

5. Arbeite weiter hart

Lass dich durch die Mobbingmaßnahmen deines Chefs bei der Arbeit nicht beirren. Beispielsweise solltest du keine Zeit damit verbringen, mit anderen Kollegen über das Geschehene zu sprechen.

Konzentriere dich stattdessen darauf, weiterhin qualitativ hochwertige Arbeit zu leisten. Deine Projekte solltest du im Griff haben, damit du terminlich nicht in Verzug gerätst. Und achte darauf, dass du eine gute Dokumentation all deiner Erfolge hast.

6. Hilfe von außen

Wenn dich dein Chef weiterhin schikaniert, kannst du dich an die Personalabteilung oder den Vorgesetzten deines Vorgesetzten wenden.

Führe eine Aufzeichnung aller Mobbingfälle, einschließlich Datum, Uhrzeit und Zeugen. Du solltest auch die gesamte elektronische Korrespondenz aufbewahren.

Und wenn du dich emotional erschöpft, depressiv oder ängstlich fühlst, wende dich an einen Berater. Es ist keine gute Idee, die Auswirkungen von Mobbing am Arbeitsplatz zu ignorieren.

Schlusswort

Wenn du Mobbing am Arbeitsplatz erkennst wirst du lernen, dich nicht für das Verhalten eines anderen verantwortlich zu machen. Außerdem wirst du weniger die Verantwortung für etwas übernehmen, das nicht deine Schuld ist. Mach dich nicht zum Mobbing-Opfer.

Mobbing bedeutet nicht, dass mit dir etwas nicht stimmt. Stattdessen ist Mobbing am Arbeitsplatz eine Entscheidung, die vom Tyrannen getroffen wird.

Betrachte die Situation mit einer gewissen Distanz und lasse weder dein Selbstwertgefühl noch deine Gesundheit darunter leiden.

Es gibt Optionen für deine Situation, ob es sich nun um die Einreichung einer Beschwerde, die Suche nach einem neuen Job oder der Beratung von außen handelt. Mit etwas Mühe kannst du den Klauen eines tyrannisierenden Chefs entkommen.

Dieser Artikel wurde von Sherri Gordon auf Englisch verfasst und am 21.09.2018 auf www.verywellfamily.com veröffentlicht. Wir haben ihn für euch übersetzt, damit wir uns mit unseren Lesern zu relevanten Themen austauschen können!

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