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Negative Führungspersönlichkeiten verwandeln für Teams, KollegInnen und sogar KundInnen den Geschäftsalltag schnell ins Grauen. Häufig steckt dahinter die Umstellung: Kommt es als Fachkraft grundsätzlich vor allem auf die fachlichen Aspekte einer Tätigkeit an, müssen Führungskräfte das große Ganze im Blick haben.

Es geht also nicht mehr um einzelne operative Tasks wie die Schulung der KundInnen, die Konzeption einer Firmenwebsite oder den Versand eines Newsletters. Stattdessen steht nun die Führungsrolle mit ihren Aufgaben im Fokus:

  • Team-Building, Management & Führung
  • Delegieren von Aufgaben
  • Projekt-Organisation & -Leitung
  • Strategisches Setzen & Verfolgen von Zielen
  • Übernahme von Verantwortung für Erfolge & Misserfolge
  • Kommunikation mit Kunden, Mitarbeitern & Unternehmen

Führungskräfte zwischen Rolle & Persönlichkeit

Verständlicherweise kommt man recht schnell an seine Grenzen, wenn es darum geht, diesen und anderen Bereichen der Tätigkeit als Führungskraft gerecht zu werden.

Denn eines ist klar: Je höher die Position, desto dünner die Luft!

Woher kommen negative Führungspersönlichkeiten?

Für die Verwandlung freundlicher Vorgesetzter in einen bösen Boss oder eine schreckliche Chefin gibt es eine ganze Reihe an Gründen. Sie reichen von „A“ wie „Angst“ bis „Z“ wie „Zwangsneurose“. Hier 5 Beispiele für mögliche Gründe:

1. Angst

… vorm Scheitern, vor Konkurrenz, vor Konflikten und neuen Aufgaben. Dann kennen wir nur zwei Reflexe: Angriff oder Flucht. Wer also trotz Angst nicht davon läuft, fährt meist Zähne und Krallen aus – oft leider gegen Freund und Feind!

EXTRA: Konkurrenz tötet das Geschäft!

2. Überforderung

… durch die Erwartungen und Anforderungen, denen man sich in der neuen Rolle ausgesetzt sieht. Nicht nur MitarbeiterInnen, KundInnen und Vorgesetze erhoffen sich schließlich Großes von uns – auch die Familie steht hinter uns, so dass wir ihre Blicke im Nacken spüren.

3. Machthunger

… bringt in vielen Menschen Übles zum Vorschein! Druck aufzubauen und auszuüben, Kontrolle zu haben und andere herumzukommandieren, bringt eben doch so manchem eine gefährlich große Genugtuung.

4. Mangelnder Team-Geist

… führt häufig dazu, dass Stärken und Schwächen anderer nicht erkannt, nicht genutzt oder falsch eingeschätzt werden. Ein sinnvolles Delegieren und Zuordnen von Aufgaben kann somit genauso wenig stattfinden wie ein wertschätzender Umgang mit den Team-Mitgliedern.

EXTRA: Teambuilding: Rollen & Aufgaben im Team verteilen

5. Tunnelblick

…, der andere Meinungen, Herangehensweisen und Interessen ausblendet: Schwerpunkte werden gesetzt und Ziele verfolgt, ohne vernünftig auf Rahmenbedinungen, Ressourcen oder Vereinbarungen zu achten. Auf Biegen und Brechen wird dann versucht, etwas durchzusetzen – unterm Strich aber ohne realistischen Erfolg und zu einem (zu) hohen Preis.

10 negative Führungstypen – und wie man sich bessern kann!

Diese Fehler führen zu einigen besonders prominenten Chef-Monstern. Für den Fall, dass du an dir Züge des einen oder anderen teuflischen Führungstypen erkennst, gibt’s jeweils eine klare Ansage als „Gegenmittel“, um sich zu bessern und Chef-Fehler zu vermeiden.

1. Der Unsichtbare: Glanz durch Abwesenheit

Wer nicht da ist, kann nichts kaputt machen, oder? Deine gefühlt ganzjährige Abwesenheitsnotiz und die vertraute Stimme deines Anrufbeantworters machen dich zum Ansprechpartner Nummer Z! Kein Konflikt, den du je verloren hättest, kein Problem, an dem du je beteiligt gewesen wärst – perfekte Quote, oder?

Sei erreichbar & ansprechbar!

2. Der Geduldige: Erstmal abwarten…

… und Tee trinken, während der Karren an die Wand fährt – Hauptsache, man selbst hockt nicht auf dem Fahrersitz! Entgegen der weit verbreiteten Erfahrung erledigen sich Probleme nämlich doch von allein, solange man sie nur weit genug von sich weg und zu anderen hin schiebt. Oder?

Entscheide oder leide!

3. Der Glühwurm: Warm-up, Burn-out, Breakdown

Er gilt als der neue Stern am Führungsfirmament, verglüht aber ziemlich schnell und landet als Würmchen irgendwo im Sumpf. Statistisch gesehen hat auch er also dank blindem Aktionismus seine 15 Minuten, aber dann geht’s meist steil und schnell bergab.

Aktivität ja, Aktionismus nein! Kenne deine Grenzen!

4. Business-Besserwisser: Kann alles. Weiß alles. Schon immer.

Denkt er jedenfalls. Ihm macht so schnell keiner was vor – außer er selbst. Aber mal im Ernst: Wo steht denn, dass man nicht auch als Chef mal nachfragen kann bzw. muss?

Fragen kostet nichts – und der Einbezug anderer macht sympathisch.

5. Käpt’n Kamikaze: Das mach ich selbst.

Entscheidungen sind bereits getroffen, bevor sie diskutiert werden. Meinungen werden nur eingeholt, um die Form zu wahren – ein demotiviertes Team, unzufriedene PartnerInnen und vor den Kopf gestoßene KundInnen sind vorprogrammiert. Du bist zwar der Käpt’n, aber in deinem Boot sitzen auch noch andere.

Nimm Team, Kunden & Vorgesetzte als Entscheidungspartner wahr!

6. Der Liebling der Massen: Bitte mögt mich!

Mit übertriebenem Beliebtheits-Management vollkommen ausgelastet, gelingt ihm eigentlich nichts. Dass ihn trotz Anbiederungsmarathon die meisten auflaufen lassen und trotz allem keiner macht, was er sagt, stellt ihn vor unlösbare Rätsel. Aber deswegen mal Tacheles reden? Ist doch uncool…

Führen statt Flirten!

7. Die kaiserliche Hoheit: Niederknien und Maul halten!

Als unangefochtener Alleinherrscher regiert er mit eiserner Engstirnigkeit und verlangt bereits beim Vorstellungsgespräch die bedingungslose Kapitulation. Widerstand in Form von Meinungsäußerungen wird konsequent niedergeschlagen und unterbunden. Soll mal einer sagen, er hätte sein Team nicht im Griff!

Zeig Wertschätzung & Anerkennung! Wer führen will, muss freundlich sein.

8. Hans Dampf in allen Akten

Verzettelt und verheddert in zahllose Projekte, Dokumentationen und Einzelheiten hängt und zappelt er wie eine Spinne restlos überfordert im eigenen Netz. Ans Delegieren denkt er höchstens, wenn’s zu spät ist, und das Wort „Nein“ gibt es für ihn nicht – schon gar nicht in der Kommunikation mit KundInnen.

Gib anderen was ab! Sag auch mal nein.

9. Der dirigierende Diener: Ich hab das schließlich auch mal gelernt

Für keinen Dienst zu schade, erklärt er jedes Anliegen seiner KundInnen und MitarbeiterInnen zur Chefsache mit höchster Priorität. In erster Linie Fach- statt Führungskraft, tut er alles, außer zu führen. Dazu kommt bei dem ganzen operativen Tagesgeschäft heutzutage doch eh keiner mehr.

Lieber Führungskraft mit fachlichem Hintergrund als Fachkraft, die im Hintergrund führt.

10. Der Abstauber: Fremde Federn sind sein Geschäft

Er sprudelt scheinbar nur so vor Ideen, Erfolgskonzepten und Lösungen – nur sind’s eben nie seine eigenen Errungenschaften. Das wissen auch alle – entsprechend umfangreich trägt er zum positiven Arbeitsklima, zur Motivation und zum Team-Geist in seiner Abteilung bzw. seinem Unternehmen bei.

Verantwortung tragen, Erfolge teilen. Anerkennung zahlt sich aus!

Hinterfrage dich, aber stelle dich nicht in Frage

Führungskraft zu sein ist eine Entwicklung, kein Ziel. Darum musst du dich und dein Handeln stets genau beobachten und hinterfragen. Nur dann bleibst du flexibel und kannst dich den Anforderungen entsprechend weiterentwickeln. Das heißt jedoch selbstverständlich nicht, dass du dich oder deine Entscheidungen und Handlungen in Frage stellen sollst. Du bist, was du bist, weil du kannst, was du kannst!

Michael Maußner

Michael Maußner ist Lehrer an einem bayerischen Gymnasium. Von 2015 bis 2017 war er als Online Marketing Manager für unternehmer.de tätig. Neben Content und E-Mail-Marketing betreute er die Kooperationen und schrieb regelmäßig Beiträge zu Themen wie Zeitmanagement, People Skills und (Selbst-)Management.

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3 Comments

  • Schöne Ausarbeitung. Ich möchte dazu aber mal die Frage stellen, in welchem Umfang die einzelnen Typen für den Erfolg, bzw. Misserfolg verantwortlich sind? Ein aktueller Fall: Company ist wahnsinnig erfolgreich, trotz Typ 4-Chef, der eigentlich allen nur auf den Sack geht und mit seiner Besserwisserei von der Arbeit abhält. Aus meiner Vergangenheit kenne ich viele „erfolgreiche“ Führungskräfte, die eher aus dem Giftschrank kommen, deren Unternehmungen aber überaus profitabel und gut gelaufen sind. Also: muss man nicht doch eher ein Egomane sein, wenn der Laden laufen soll?

  • Kumuliert finden sich außerdem mehr Personen in d Führungsebene mit Persönlichkeitsstörungen der Cluster B Familie, wie Narzissmus, Borderline und sogar Psycho und Soziophatie

  • Erich Rieder, Dipl.-Ing. MSc. sagt:

    Hi,
    hab die 10 Typen alle schon erlebt inkl. mich selbst als einer von ihnen. Dann gibt’s da noch den Radfahrer, nach oben buckeln und nach unten treten. Der Strahlemann (aus Sicht seiner Chefs), bzw. der Sklaventreiber (aus Sicht seines Teams). Hatte mal so einen Typen, der hat nach und nach alle seiner ihm unterstellten Mitarbeiter rausgeekelt, sobald sie ihm irgendwie gefährlich wurden. Intrigiert und manipuliert was das Zeug hält. Aber auch Fahrräder können platte Reifen haben.

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