Ein Coach hört zu und stellt Fragen. Er fühlt sich in den Klienten ein und hört aus dem Gesagten heraus, was den Klienten innerlich bewegt. Der Coach leitet das Gespräch von der zu verändernden Situation auf ein Ziel und danach auf zielorientierte alternative Verhaltensweisen, die der Klient von nun an in seinem Umfeld erprobt. Der Klient bespricht mit dem Coach den Erfolg und passt gegebenenfalls die neu erworbenen Verhaltensweisen weiter an, bis er zufrieden ist.
Was zeichnet einen guten Coach aus?
Ein guter Coach hat eigene Berufserfahrungen in einem ähnlichen Bereich wie der Klient gemacht. Er hat eine Coaching-Ausbildung an einer seriösen Institution absolviert. Er informiert den Klienten über seine Methoden, vereinbart ein Coaching-Ziel und erstellt einen Coaching-Plan mit einer begrenzten Anzahl von Gesprächsterminen. Ein guter Coach hat viel Empathie, ist selbstkritisch und lässt sich von erfahrenen Kollegen bewerten. Er beherrscht möglichst viele Methoden und setzt jeweils die geeignetste für den individuellen Klienten und das individuelle Thema ein.
Je nach Ausbildung des Coaches legt er seinen Schwerpunkt eher auf Systemisches Coaching, Systemische Aufstellung, Neuro-linguistisches Programmieren oder Beratung mit Expertenwissen. Daneben gibt es noch viele andere Methoden, mit denen sich Coaches differenzieren möchten. Systemisches Coaching unterstellt, dass der Klient selbst am besten eine Lösung für sein Anliegen findet. Systemische Aufstellung hilft bei der Entwicklung eines günstigeren Verhaltens gegenüber Personen im Umfeld des Klienten. Neuro-linguistisches Programmieren (NLP) zielt vor allem auf die Lösungsfindung im Unbewussten des Klienten. Bei der Beratung mit Expertenwissen erhält der Klient fertige Lösungen.
Welchen Beitrag leistet der Klient und wie wirkt sich Coaching beim Klienten aus?
Der Erfolg eines Coachings hängt ganz allein vom Veränderungswillen des Klienten ab. Der Entschluss, einen Coach aufzusuchen, ist schon der erste und wichtigste Schritt. Danach kann ein guter Coach aber nur das bewirken, was der Klient für sich als Erkenntnis aus den Gesprächen mitnimmt und im Alltag umsetzt. Der Klient erprobt in seinem Umfeld neues, nützlicheres Verhalten und lernt dabei, dass das neue Verhalten zum Erfolg führt. Er übernimmt schließlich das neue Verhalten, und so stellt sich im Verlauf des Coachings immer mehr Zufriedenheit beim Klienten ein.
Welche Themen können Inhalt eines Coachings sein?
Grundsätzlich können alle Herausforderungen aus dem beruflichen Bereich in einem Coaching erfolgreich bearbeitet werden. Oft stehen berufliche Themen auch mit privaten Themen in Verbindung, denn der Berufsmensch und seine private Persönlichkeit lassen sich nicht voneinander trennen. Beispiele sind:
- Man fühlt sich überlastet, weil man nie „Nein“ sagen kann
- Man findet immer weniger Zeit für den Partner, die Familie und die eigenen Freunde
- Man muss eine schwierige Entscheidung treffen und kann sich nicht durchringen
- Man möchte beruflich weiterkommen und weiß nicht genau, wie man es anstellen soll
Die Dauer eines Coachings hängt sehr vom Thema ab. Geht es um eine ganz bestimmte Entscheidung, kann schon ein einziger Termin ausreichen. Bei Themen, die von einer inneren Haltung des Klienten bestimmt werden, kann sich das Coaching über Monate hinziehen. Allerdings folgen dann die Gesprächstermine in einem größeren zeitlichen Abstand aufeinander, um dem kontinuierlichen Veränderungsprozess in seiner Geschwindigkeit zu entsprechen.
Wie groß ist der Erfolg von Coaching?
Wissenschaftliche Studien zum Erfolg von Coaching gibt es nicht viele und sie werden auch eher wegen der subjektiven Bewertung durch die Klienten als nicht belastbar angesehen. Coaching ist ein kreativer und individueller Prozess. Es wird schwierig sein, Verhalten messbar zu machen. Jedoch wird ein seriöser Coach den eigenen Erfolg durch eine Nachbefragung des Klienten nachprüfen, um sich ständig zu verbessern.
Bei Coaching für Privatpersonen und für Firmen gibt es unterschiedliche Honorare. Für Privatpersonen liegen die Honorare zwischen 80 und 180 Euro, für Firmen bei in etwa dem Doppelten. Die Bandbreite ist groß und das konkrete Honorar hängt vom Bekanntheitsgrad und von der Nachfrage des jeweiligen Coaches ab. Privatpersonen profitieren in der Regel bei freiberuflichen Coaches, da die Mehrwertsteuer entfällt.
Wie findet man einen guten Coach?
Zu empfehlen ist, eine Vorauswahl nach den vorher erwähnten sachlichen Kriterien durchzuführen, mit mindestens drei Coaches ein Kennenlerngespräch zu führen, welches kostenlos sein sollte, und dann eine Entscheidung nach Gefühl zu treffen. Das beste Coaching-Ergebnis wird mit dem Coach erreicht, bei dem man sich am wohlsten fühlt.
Guter Artikel, auf den Punkt und fundiert. Als Personalerin stelle ich fest, dass Coaching immer gesellschaftsfähiger wird. Ich erachte es in unsrerer immer komplexeren und anspruchsvolleren Arbeitswelt als sehr wichtig, die Kompetenz zur Selbstführung ständig zu erweitern. Mit einem professionellen Coach ist dies sicherlich leichter zu erreichen.