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Stadion-Ausstattung bei der EM: „Unsere LED-Leuchten wurden von professionellen Kletterern montiert.“Noch ein paar Tage, dann entscheidet sich, wer der neue Fußball-Europameister wird.

Gelohnt hat sich die EM 2012 aber in jedem Fall. Nicht nur für die Gastgeberländer Polen und die Ukraine ist sie ein wirtschaftlich lukratives Ereignis, auch viele deutsche Unternehmen waren, gerade im Vorfeld, am Infrastrukturausbau bzw. an Modernisierungen und Neubauten in beiden Ländern beteiligt.

Osram hat beispielsweise mehrere Stadien mit Beleuchtungstechnik ausgestattet und gerade in Warschau viel mehr gemacht, als nur Lampen geliefert. Unternehmer.de hat Marian Okon ein paar Fragen gestellt. Er ist Leiter New Business von Osram in Polen und hat das Projekt von Anfang an als Projektleiter gesteuert und begleitet.

Unternehmer.de: Wer ist Ihr Favorit bei der Fußball-Europameisterschaft?
Marian Okon: Meiner Meinung nach ist Deutschland ein heißer Kandidat für den Gewinn der Europameisterschaft. Sie spielen sehr gut als Team zusammen und setzen ihre Taktik konsequent um. Für mich ist es natürlich wichtig, dass in Deutschland auch zwei Spieler mit polnischen Wurzeln spielen: Miroslaw Klose, der in Opole geboren wurde, und Lukasz Podolski, der in Gliwice auf die Welt kam. Die einzige Herausforderung für Deutschland ist Spanien, der amtierende Europa- und Weltmeister.

Unternehmer.de: Wie verfolgen Sie die Fußball-Europameisterschaft: Vor dem heimischen Fernseher, via Public Viewing oder vor Ort?
Marian Okon: Während des Baus des Stadions in Warschau war ich natürlich sehr oft vor Ort. Jetzt schaue ich mir die Spiele im Fernsehen an und auch die damit verbundene Vor- und Nachberichterstattung. Oft sieht man dabei auch das beleuchtete Stadion, was mich jedes Mal mit Freude und Stolz erfüllt.

Marian Okon, Leiter New Business von Osram in Polen

Marian Okon, Leiter New Business von Osram in Polen

Unternehmer.de: Osram hat während der Vorbereitungen zur EM in Polen und der Ukraine mehrere Stadien mit Beleuchtungstechnik ausgestattet. Welche Stadien waren das?
Marian Okon: In Polen hat Osram neben dem Stadion in Warschau auch das Flutlicht in Danzig installiert. Und für die Innen- und Außenbeleuchtung in Kiew wurden ebenfalls Osram-Produkte verwendet.

Unternehmer.de: Dabei ging es doch sicher um mehr, als nur das Liefern von Unmengen von Lampen?
Marian Okon: Das ist korrekt. Osram lieferte nicht nur die speziell entwickelten Produkte, sondern nahm selbst, zusammen mit engen Partnern, auch die Erarbeitung des Beleuchtungskonzepts bis hin zur technischen Überwachung in die Hand.

Unternehmer.de: Das Highlight soll das Nationalstadion in Warschau sein, bei dem es neben dem Spielfeld besonders um die Außenfassade geht. Was haben Sie dort installiert?
Marian Okon: Besonderes Highlight ist die einzigartige Außenhülle, die mit rund 1.700 LED-Leuchten und einem intelligenten Licht-Management-System ausgestattet ist. So kann die Fassade nicht nur in den polnischen Nationalfarben leuchten, sondern ist auch in einen gigantischen Bildschirm verwandelbar, wodurch Fußballfans schon von weitem Lichtmuster, Spielergebnisse oder sogar die Namen der Torschützen sehen können.

Auch in der Innen- sowie Flutlicht-beleuchtung in Warschau kommt innovative Beleuchtungs-Technologie von Osram zum Einsatz. So wurden 450 energieeffiziente Hochleistungslampen installiert, um das Spielfeld auszuleuchten. Gleichzeitig erfüllt die Beleuchtung, die auch im EM-Stadion in Danzig eingesetzt wird, die Anforderungen von Fernsehübertragungen in HD-Qualität, ohne jedoch die Zuschauer oder Spieler im Stadion zu blenden.

Unternehmer.de: Wie lange hat die Ausstattung der EM-Stadien gedauert?
Marian Okon: Wir haben im Rahmen der Ausschreibung im Herbst 2009 einen ersten Mock-Up gebaut. Nachdem wir den Auftrag erhalten hatten, ging es ab Herbst 2010 dann richtig los.

Unternehmer.de: Wie sieht es bei diesen Mengen von Leuchtmitteln mit der Energieeffizienz aus? Können Sie uns in diesem Zusammenhang vielleicht ein Beispiel nennen, damit man sich diese abstrakten Zahlen besser vorstellen kann?
Marian Okon: Das Thema Energieeffizienz ist natürlich sehr wichtig und auch ein Bereich, in dem Osram sehr gut aufgestellt ist. In allen Stadien, die wir mit Beleuchtungslösungen beliefert haben, kommen energieeffiziente Produkte zum Einsatz.

Wenn man sich zum Beispiel die Fassade des Stadions in Warschau ansieht, wurden dort LED-Leuchten und ein intelligentes Licht-Management installiert. Die Leistungsaufnahme der LED-Fassade beträgt 95 Kilowatt. Im Vergleich dazu ist die Leistungsaufnahme eines einzigen Mannschaftsbusses dreimal so hoch.

Stadion WarschauUnternehmer.de: Gab es Pannen oder unvorhergesehene Probleme mit denen Sie fertig werden mussten?
Marian Okon: Die größte Herausforderung war definitiv die Sicherstellung einer homogenen Beleuchtung der einzelnen Panele mit einer Größe von 2×6 Metern pro Panel. Und natürlich ist es auch im Winter nicht ganz einfach, bei minus 20 Grad und Wind auf 34 Metern Höhe, Lampen zu verbauen und zu testen.

Unternehmer.de: Gab es während der Arbeiten auch irgendwelche lustigen oder kuriosen Begebenheiten?
Marian Okon: Es war das erste Mal in meiner Karriere, dass unsere LED-Leuchten von professionellen Kletterern montiert wurden.

(Bild: © karaboux – Fotolia.de)

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