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Wie in der Natur, profitieren im Idealfall von Partnerschaften alle – oder keiner! Es will also wohl überlegt sein, mit wem man sich zu welchem Zweck zusammenschließt. Stimmen allerdings Thema und Beteiligte, lohnt sich das Engagement – heute und in Zukunft.

Netzwerke entstehen immer dann, wenn Menschen oder Unternehmen Synergien nutzen wollen. Durch Kooperationen hofft man, etwas auf die Beine stellen zu können, was man alleine vielleicht nicht bewerkstelligen kann. Schon die Natur zeigt, dass soziale Verbindungen dabei helfen, als Kleine das Fortbestehen generell zu sichern, sowie nicht nur im Notfall gegen Große bestehen zu können. So überleben auch Ameisen nur, weil sie die Synergieeffekte einer Gemeinschaft für sich entdeckt haben. Und bei den Erdmännchen kümmert sich ein Teil um die Nachkommen, während der andere Teil auf Nahrungssuche geht. Und auch dort jagt nur ein Teil, während der andere nach Feinden Ausschau hält. Die Beute wird dann gemeinschaftlich verzehrt.

Arbeitsteilung par excellence in einer starken sozialen Verbindung. Jeder bringt sich ein, um gemeinsam erfolgreich(er) zu sein. Das Großprojekt verlangt nach mehr Arbeitsvolumen, Stammkunden kann etwas Neues geboten werden, man will aus der Masse herausstechen und wahrgenommen werden. In der Gemeinschaft kann man nicht nur von Einkaufsvorteilen profitieren, es gelingt auch leichter, Vorhaben durchzusetzen. Durch Synergieeffekte können Lobbys entstehen, deren Stimme erst dadurch in der Wirtschaft und Politik wahrgenommen wird. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist neben dem mentalen Einbringen vor allem das miteinander Tun. Werden in einem Netzwerk Aufgaben verteilt, so wie bei den eingangs beschriebenen Erdmännchen, haben alle das Gefühl, etwas zum Gelingen beigetragen und die Leistung auch verdient zu haben. Netzwerke können also nur dann dauerhaft überleben, wenn jeder Beteiligte die Balance zwischen Egoismus und Altruismus findet.

Mehr als Informationsaustausch

Heute verbinden viele Menschen Netzwerke vor allem mit dem Social Media Bereich. Diese Netzwerke jedoch dienen in erster Linie dem Informationsaustausch. Natürlich lassen sich darüber auch Kooperationen steuern, allerdings bedingen erfolgreiche Partnerschaften mehr: Sie streben nach einem persönlicheren und tieferen Wissen voneinander. Entstehen kann diese Vertrautheit nur mit einem entsprechenden Kontingent an Zeit. Nur wer bereit ist, sich menschlich und zeitlich auf ein Netzwerk einzulassen, sichert den Aufbau, das Fortbestehen und den gemeinschaftlich langfristigen Erfolg.

Aktuell entspricht es durchaus dem Zeitgeist, in einem Netzwerk eine starke Dynamik zuzulassen. Je leichter der Zugang ist und je einfacher Mitglieder das Netzwerk auch wieder verlassen können, umso höher die Chance des Wachstums. Die Alternative dazu ist ein eher elitäres Netzwerk, das strengere Aufnahmekriterien – bis hin zur persönlichen Empfehlung – besitzt, in dem Aufgaben aktiv verteilt und sowohl Rechte als auch Pflichten selbstverständlich erfüllt werden. Je nach Thema sollte der Initiator genau überlegen, welchen Maßstab er persönlich ansetzt und was er sich vom Netzwerk bzw. hinsichtlich Kooperationen für sich selbst, die Mitglieder und die Gemeinschaft verspricht.

Für die Menschen, die Wirtschaft und die Welt

Wie in der Natur, ist auch ein Netzwerk auf allen Stufen der Komplexität ein ganzheitliches System, das definitiv mehr ist als die Summe seiner Teile. Und genau hier kommt der Zeitgeist zum Tragen: Die Netzwerke im Online-Bereich dienen mehr dem Informationsaustausch, wenngleich sie durchaus auch, wie zahlreiche Beispiele beweisen, Meinungsbildner sein können. Immer geht es bei Netzwerken darum, gemeinsam etwas und mehr zu bewegen. Und dafür kann es dauerhaft nicht bei losen Kontakten bleiben. Erfolgreiche Netzwerke wollen meist auch kulturell etwas bewirken. Über den einzelnen Menschen im Netzwerk, in und durch die starke Gemeinschaft sollen das unternehmerische und wirtschaftliche Umfeld, die Politik, das Land und der Staat positiv beeinflusst werden. So können Netzwerke durchaus sittliche Eliten hervorbringen, die sich – ähnlich der Initiative „Ärzte ohne Grenzen“ – über die eigenen Interessen hinaus engagieren. Der Einsatz für die Gemeinschaft ist das höchste Ziel eines Netzwerks und grundsätzlich notwendig für ein langfristiges erfolgreiches Bestehen und Wirken.

(Bild: © Pixel – Fotolia.de)

Christoph Döhlemann

Christoph Döhlemann ist Unternehmer und Initiator des QUANT-Modells®. Seit 1996 begleitet er Unternehmer und Führungskräfte dabei, sich von innen heraus zu stärken, und so den Herausforderungen der Zukunft kraftvoll zu begegnen. Für ihn kann Management leicht, beschwingt, freudvoll und souverän sein. „Nichts ist drinnen, nichts ist draußen. Denn was innen, das ist außen.“ Sein Bild für eine sinnvolle Persönlichkeits- und Personalentwicklung zeigt: Alles ist schon in uns, es ist oft nur von vielen Schichten verdeckt und verborgen. Sein Ziel: Eine wirkliche „ENT-Wicklung“, die den Kern der Persönlichkeit freilegt und den Menschen zum Strahlen bringt.

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