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Die Gehaltsverhandlung ist oft ein Tabuthema. Es fällt vielen schwer, sich und die eigene Arbeitskraft durch einen Geldwert festzusetzen. Die Gehaltshöhe mit den Kollegen und Mitarbeiten zu vergleichen, wird oft vertraglich verboten und die Angst wächst, sich durch Unkenntnis unter Wert zu verkaufen oder sich, durch eine zu hohe Forderung, selbst zu disqualifizieren. Deshalb ist jeder gut damit beraten, sich vorher ausreichend zu informieren. Generell gilt: Wer zu einer Gehaltsverhandlung unvorbereitet erscheint, schadet sich selbst.

Dein Gegenüber überzeugen

Versuche dich in deinen Vorgesetzten oder Chef hineinzuversetzen. Seine Gedanken gelten dem Wohle der Firma. Er muss für seine Entscheidungen und das Wohl der Firma den Kopf herhalten. Argumente wie steigende Lebenshaltungskosten interessieren ihn gewöhnlich wenig.

Er muss überzeugt werden, weshalb du für die Firma mehr Geld wert bist. Würde er dir mehr Gehalt zahlen, ohne dass du deinen Aufgaben gerecht wirst, würde er als Verlierer aus dem Gespräch heraus gehen. Lege dir daher eine Strategie zurecht. Frage dich:

  • Hast du zusätzliche Aufgaben und Verantwortungen übernommen?
  • Konntest du für die Firma Einsparungen bewirken?
  • Warst du mit deiner Arbeit an Umsatzsteigerungen beteiligt?

Kannst du eine dieser Fragen positiv beantworten, hast du bereits eine solide Grundlage geschaffen. Zusätzlich sind ein gesundes Selbstvertrauen und eine angemessene Durchsetzungskraft durchaus hilfreiche Eigenschafen.

Setze dich durch, zeige Selbstvertrauen

Sich Durchsetzen

Scheue dich nicht, im Gespräch dein Durchsetzungsvermögen an den Tag zu legen. Ein Mitarbeiter, der diese Eigenschaft unter Beweis stellt, bedeutet für die Firma einen Gewinn an Wettbewerbsfähigkeit. Dagegen wird z.B. einem angestellten Verkäufer, der sich unter seinem Marktwert anbietet, nicht zugetraut, dass er für das eigene Unternehmen gut verkaufen könnte.

Strebe bei einer Gehaltsverhandlung immer eine Win-Win-Situation für beide Parteien an. Dadurch wird auch dein Denken im Sinne der Firma deutlich. Du bist kein Egoist, nein du identifizierst dich mit deinem Arbeitgeber und denkst auch an seinen Gewinn. Dein Gegenüber wird aus dem Gespräch mit dem Gefühl eines Siegers herausgehen.

Selbstvertrauen gewinnen

Die Unsicherheit, zu viel oder zu wenig zu fordern, beruht auf der Tatsache, dass du deinen Marktwert nicht einschätzen kannst. Wirke dem entgegen und recherchiere. Hast du Bekannte, die in einem ähnlichen Job arbeiten? Frage diese, was jemand mit deiner Berufserfahrung in deren Firma verdienen würde. So bringst du deine Bekannten nicht in die Verlegenheit, ihr eigenes Gehalt offen legen zu müssen.

Eine weitere Möglichkeit bietet dir das Internet. Diverse Gehaltschecks, -vergleiche oder -portale bieten statistische Auskünfte über die Verdienstmöglichkeiten in den jeweiligen Berufssparten. Durch freiwillige anonyme Angabe deines aktuellen Gehaltes trägst du zu der Statistik des Internetangebotes bei. Da allerdings keine Gewähr für die Richtigkeit von eingegebenen Daten geboten werden kann, achte besonders darauf, dass für deinen gesuchten Beruf nicht nur zwei oder drei Gehälter statistisch erfasst wurden. Je mehr Gehälter zum Vergleich zur Verfügung stehen, umso genauer werden die angezeigten Statistiken. Gute Portale bieten dir auch die Möglichkeit deinen Marktwert nicht nur nach Beruf, sondern auch nach Ort oder Bundesland einzuschätzen.

Hast du deinen Marktwert ermittelt, sollte deine Unsicherheit, gänzlich falsch mit deinem Gehaltswunsch zu liegen, gewichen sein.

Fragen, deren Antworten du vorher wissen solltest

Vieles kann in einer Gehaltsverhandlung zur Sprache kommen. Überlege dir vorher, welche Fragen dein Chef dir stellen könnte. Zeigst du Unsicherheit, da du dich nicht ausreichend vorbereitet hast, zeugt das weder von der eigenen Überzeugung, finanziell für die Firma wertvoller geworden zu sein, noch davon, dass du schlagfertig bist und spontan mit Unerwartetem zurechtkommst.

Folgend einige Fragen, auf die du Antworten kennen solltest:

  • Habe ich den richtigen Zeitpunkt gewählt? (stressige Zeit für den Chef, Konjunkturflaute)
  • Was ist meine Schmerzgrenze, wie viel benötige ich mindestens?
  • Gibt es alternative Zahlungen, die meinem Chef steuerliche Vorteile bringen?
  • Welche Vorteile bringe ich, die meine Forderungen rechtfertigen?
  • Kenne ich meinen Marktwert?
  • Verfüge ich über konkrete Zahlen oder Statistiken, die ich vorlegen kann?
  • Leiste ich mehr als nur „Dienst nach Vorschrift“?
  • Verfüge ich über fachspezifisches Wissen, soziale Kompetenzen oder Fertigkeiten, welche andere nicht aufweisen?
  • Bin ich in der Lage, meine Argumente zu begründen?
  • Formuliere ich alles klar und deutlich, so dass keine Missverständnisse entstehen können?

Wenn du diese Punkte beachtest, bist du deinem Ziel bereits einen großen Schritt näher und sollte es mal nicht reichen, akzeptiere die Ablehnung und starte später einen neuen Anlauf. Lass dich nicht entmutigen! Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

Roland Schwarz

Roland Schwarz arbeitet als Link-Marketing-Spezialist und eCommerce-Experte in der Agentur Online Marketing Kupzik. Er betreut u. a. das Projekt Enerdream.de.

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