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Per Telefon zum neuen JobWer sich um einen neuen Job bewirbt, sollte sich auch übers Telefon „gut verkaufen“ können. Denn immer häufiger setzen die Unternehmen auf telefonische Bewerbungsgespräche. Die Karriereexpertinnen Doris Brenner, Carmen Dreyer und Bärbel Bendig geben Tipps, wie sich Bewerber auf Telefoninterviews optimal vorbereiten können.

Eine gezielte Frage oder ein umfangreiches Interview?

Manche Unternehmen rufen nur an, weil sie bestimmte Informationen zum Bewerber benötigen. Sie wollen zum Beispiel wissen, ob ein Bewerber bereit ist, für den neuen Job auch umzuziehen. Oder sie erkundigen sich vor einem persönlichen Gespräch nach den Gehaltsvorstellungen.

Viel umfangreicher sind strukturierte Interviews, die Teil eines längeren Auswahlprozesses sind. Hier werden Bewerber mit einem vom Unternehmen vorbereiteten, einheitlichen Leitfaden befragt. „Ich stelle fest, dass mehr und mehr externe Dienstleister in anderen Teilen Europas diese Aufgaben für große Unternehmen übernehmen“, sagt die Bewerbungsberaterin Carmen Dreyer. Die Fragen sind dabei entweder vorrangig auf die Persönlichkeit oder auf das fachliche Profil ausgerichtet.

Telefoninterview: Einen Termin vereinbaren

Die Bewerbungsberaterin Carmen Dreyer rät: „Führen Sie Telefoninterviews nicht spontan, sondern vereinbaren Sie einen Termin.“ Der Bewerber kann sich auf solche Gespräche vorbereiten, indem er sich bei der Terminvereinbarung nach der Art des Gesprächs erkundigt. Zum Beispiel, ob der Arbeitgeber fachliche oder persönliche Kompetenzen überprüfen möchte.

Sorgen Sie für eine angenehme Atmosphäre

„Wählen Sie für das Telefoninterview  einen Platz aus, an dem Sie sich besonders wohl fühlen und der Ihnen die Möglichkeit bietet, ungestört sprechen zu können“, rät Karriereberaterin Doris Brenner, Autorin des Buches „Duden. Telefoninterviews“. Auch gute Lichtverhältnisse, eine bequeme Sitzgelegenheit mit Schreibgelegenheit sowie Ablagefläche für Unterlagen sind hilfreich.

Für die inhaltliche Vorbereitung ist es wichtig, das Anforderungsprofil der Stelle im Kopf zu haben und die Aspekte Ihres Qualifikationsprofils, die darauf besonders passen, vorher schon gezielt herausarbeiten.

Erzählen Sie etwas über sich selbst!

Am Anfang eines Telefonats steht häufig eine sogenannte 1-Minuten-Präsentation. Bei dieser kurzen Selbst-Präsentation können Sie dem Gesprächspartner Argumente liefern, warum man Sie in die engere Wahl nehmen sollte. Hier möchte der Personaler erfahren, was im Hinblick auf die Besetzung der offenen Position von Bedeutung ist. Diesem Wunsch werden Sie am besten gerecht, indem Sie dem Interviewpartner kurz und prägnant Ihr stellenbezogenes Qualifikationsprofil präsentieren.

Bei der 1-Minuten-Präsentation erhält der Interviewpartner einen Überblick  über Ihr Profil. „Letztendlich ist die 1-Minuten-Präsentation wie das Auswerfen einer Angelrute mit einem Köder, mit dem Ziel, dass Ihr Gesprächspartner ‚anbeißt‘ und Appetit auf mehr bekommt“, so Doris Brenner.

Lächeln mit der Stimme

Gute Mitarbeiter in Call Centern lächeln mit der Stimme! „Versuchen Sie, auch während des Telefonats immer wieder zu lächeln, das schafft Lockerheit“, so Doris Brenner. Dann entspannt sich die Stimme und klingt freundlich und zugewandt. Sofern das Interview gleich morgens stattfindet, sollten Sie sicherstellen, dass dies nicht das erste Gespräch an diesem Tag für Sie ist. Stimmübungen oder Singen helfen dabei die Stimme geschmeidig klingen zu lassen.

Wer ruft an – die Fachabteilung oder die Personalabteilung?

Während Mitarbeiter aus der Personalabteilung eher die generelle Passgenauigkeit eines Bewerbers im Fokus haben, geht es im Gespräch mit der  Fachabteilung meistens um die fachliche Qualifikation. Insbesondere im IT-Bereich oder in stark fachbezogenen Funktionen wird häufig ein Experte als Interviewer eingesetzt. Dieser soll herausfinden, ob der Kandidat die relevanten fachlichen Voraussetzungen wirklich mitbringt. Manchmal werden die Bewerber sogar aufgefordert, konkrete Aufgaben zu lösen. Neben Faktenwissen ist dabei vor allem wichtig, welcher Lösungsansatz gewählt wird. Bei dem Experten kann es sich um einen internen Mitarbeiter aus dem Fachbereich, aber auch um einen externen Fachberater handeln.

Wie gehe ich mit Stressfragen um?

Haben Sie häufig den Job gewechselt oder auch eine Kündigung erhalten? Fragen danach mögen für Sie Stress hervorrufen, da sie Ihnen unangenehm sind. Für Ihren Gesprächspartner sind es jedoch keine Fragen, mit denen er Sie provozieren oder in die Enge treiben möchte, sondern er hat einen Informationsbedarf, weiß Doris Brenner. Schließlich können sich für das zukünftige Arbeitsverhältnis hier mögliche Risiken verbergen. Gehen Sie daher offen mit diesen Fragen um und erklären Sie den Sachverhalt ohne sich zu rechtfertigen.

Letztendlich sollte Ihre Antwort für den Gesprächspartner Bedenken ausräumen können. Dies gelingt am besten, indem Sie deutlich machen, was Sie aus der Vergangenheit gelernt haben und wie Sie heute mit den entsprechenden Situationen anders umgehen würden.

Kurztipps fürs Telefonieren von Karriereberaterin Bärbel Bendig

  • Am Telefon ist es wichtig, unmissverständlich zu sprechen. Antworten Sie deshalb präzise und genau.
  • Sprechen Sie langsam und deutlich.
  • Nutzen Sie möglichst konkrete Beispiele.
  •  Lenken Sie den Blick auf relevante Erfahrungen anstatt Ihren Lebenslauf exakt wiederzugeben.
  • Fragen Sie zurück, wenn Sie etwas nicht verstanden haben.
  • Machen Sie sich direkt nach dem Gespräch Notizen über das, was Sie zu welcher Frage gesagt haben, da es möglich ist, dass in einem weiteren Gespräch darauf Bezug genommen wird.

(Bild: © zentilia – Fotolia.de)

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One Comment

  • Keit sagt:

    ihr habt hier gute tipps, vielen dank.
    ist es ok, wenn die firma erwartet dass ich anrufe und dazu auf dem handy? ich empfinde das als etwas frech.
    oder wie wird das gehandhabt?
    lg Keiti

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