Einige Unternehmen in Deutschland setzen noch immer bevorzugt auf junge, männliche Bewerber. Eine Ursache dafür sind steigende Lohnprofile, die sich nach dem Alter und der Dauer der Betriebszugehörigkeit richten.
Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim. Dafür wurden Lohnsteigerungen von mehr als fünf Millionen Beschäftigten in knapp 6.000 Unternehmen analysiert.
Kontinuität bevorzugt
Demnach bezahlen einige Unternehmen Berufseinsteigern signifikant niedrigere Einstiegslöhne, die mit wachsender Betriebszugehörigkeit überproportional stark ansteigen. Diese „gedrehte“ Entlohnung binde motivierte Mitarbeiter stärker ans Unternehmen, da der Verbleib über die Jahre belohnt werde.
Der Nachteil: Die gedrehte Lohnstruktur mache die Beschäftigung junger Frauen und älterer Arbeitnehmer unattraktiv, so das ZEW. So sei der Lohnabschlag in den ersten Beschäftigungsjahren für viele Frauen unattraktiv. Da Frauen aus familiären Gründen häufiger Auszeiten nähmen oder später gar nicht mehr in den Betrieb zurückkehrten, sei nicht sicher, dass sie davon später auch profitieren könnten.
Auch die Einstellung älterer Arbeitnehmer rechne sich für diese Unternehmen selten. Wegen des einheitlichen betrieblichen Lohngefüges würden sie analog zu den länger im Unternehmen arbeitenden Beschäftigten gleichen Alters entlohnt – ohne die Phase der geringeren Einstiegslöhne im Unternehmen durchlaufen zu haben.
Fachkräftemangel vorbeugen
Das ZEW empfiehlt Unternehmen, künftig stärker auf junge Frauen und ältere Arbeitnehmer zu setzen, um sich gegen einen drohenden Fachkräftemangel zu wappnen. Die Firmen könnten Eintrittshemmnisse abbauen, indem sie die „Bleibeprämien“ senken und parallel dazu die Einkommen junger Mitarbeiter erhöhen. An die Stelle steiler Betriebszugehörigkeits-Lohnprofile sollten dann aber neue Instrumente treten, um Mitarbeiter zu binden – etwa individuelle Leistungslöhne und Beförderungswettbewerbe. (uqrl)
(Bild: © drubig-photo – Fotolia.com)
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