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Nach den weitreichenden Einschränkungen der letzten Monate zur Eindämmung der Corona-Pandemie wurden zuletzt Lockerungsmaßnahmen durchgesetzt und Grenzen wieder geöffnet – vielfach hat zumindest wieder etwas Normalität Einzug gehalten. Allerdings muss jedem klar sein, dass das Virus weder verschwunden noch der einzige Krankheitserreger ist, der unseren Alltag potenziell gefährdet. 

Alltägliche Maßnahmen zur Minderung der Infektionsrisiken

Gerade, weil jetzt wieder etwas Normalität einzukehren scheint, bedeutet das für Geschäftstreibende, die veränderten Bedingungen in den Alltag zu integrieren. Hier findest du deshalb die wichtigsten Punkte, wie das künftig gelingen kann, wie du Kunden und Mitarbeiter motivierst, einfache Maßnahmen umzusetzen und einzuhalten und warum neue Herangehensweisen oft auch viele weitere Vorteile mit sich bringen. 

1. Mit Kunden in Kontakt bleiben

Der persönliche Kontakt zu KundInnen musste von einen auf den anderen Tag eingestellt werden. Ganze Geschäfte und Ladenlokale blieben geschlossen, aber auch persönliche Termine wurden abgesagt oder in den digitalen Raum verschoben. Dafür stehen inzwischen zahlreiche und ganz unterschiedliche Kommunikationskanäle zur Verfügung. Folgende Tipps sollen dir helfen auch zukünftig über alternativen Wege, Kontakt zu deinen Kundinnen zu halten:

  1. Erstelle eine Pro-Contra-Liste von allen Dingen, die mit den distanzierten Kontaktmethoden zu tun haben.
  2. Sprich mit Kundinnen, bei denen diese Methoden schwierig erscheinen und überlege dir eine Lösungsmöglichkeit. Frage hier nach so vielen Meinungen wie möglich um stets aktuelles Feedback zu erhalten und im Zweifelsfall reagieren zu können.
  3. Nutze die neuen Methoden, baue sie aus und mache sie von der Ausnahme zur Regel. Ziel muss es sein, die virtuelle Distanz bei der Kommunikation so weit wie möglich zu verringern und deine KundInnen von ihrem Nutzen zu überzeugen.
  4. Erkläre allen Beteiligten, warum digitaler Kontakt auch weiterhin sinnvoll ist. Führe als Beispiel etwa auf, dass es zum Schutz beiträgt und meist komfortabler und unkomplizierter ist.
  5. Wenn du Laufkundschaft hast und jemand dabei ganz offensichtlich die notwendigen Abstands- und Hygieneregeln missachtet, sprich diese Person darauf an. Instruiere auch deine Mitarbeiter dazu. 
  6. Stelle deinen KundInnen stets diverse Hygienemittel vor Ort gratis zur Verfügung.

2. Mitarbeiter und Arbeitsumfeld

Wo Risiken sind, entstehen immer auch Chancen. Die Corona-Krise rückt schon längst dagewesene Vorteile der Digitalisierung in den Fokus. Wenn du MitarbeiterInnen hast, die lediglich einen Büroarbeitsplatz benötigen, werden sie nun wahrscheinlich mehr im Homeoffice arbeiten. Experten gehen davon aus, dass die Krise dem Homeoffice zu mehr Akzeptanz und Verbreitung verholfen hat. 

Wir erleben aktuell, wie sich der Sprung in die digitale Zukunft anfühlt.

Tipps für eine gute Umsetzung des Homeoffice

Einige deiner Mitarbeiterinnen werden mit dem Arbeitskonzept des Homeoffice gut zurechtkommen – andere wiederum nicht. Manche haben vielleicht gar nicht die technischen Voraussetzungen um von zu Hause arbeiten zu können. Du solltest deshalb zeitnah mit deinen MitarbeiteInnen das Gespräch suchen und beraten wann Homeoffice zukünftig sinnvoll ist. Hierfür sind einige wichtigen Dinge zu beachten:

  1. Zwinge niemanden. Wer daheim arbeiten möchte, sollte das weiterhin tun können. Wer jedoch zurück in die Firma möchte, sollte auch diese Option erhalten. 
  2. Unterstütze MitarbeiterInnen, die zuhause arbeiten möchten. Das gilt vor allem hinsichtlich der Büroausstattung. 
  3. Sei bereit, die Arbeitsplätze vor Ort umzugestalten, damit notwendige Abstände eingehalten werden können. Sorge für weitere Schutzmaßnahmen – etwa durch Bereitstellung von Desinfektionsspendern oder dem Aufstellen von Trennwänden.
  4. Empfehle die Nutzung der Corona-App. Zwar kannst du das Installieren der App nicht vorschreiben, aber deinen MitarbeiterInnen ihre Vorteile aufzeigen.

EXTRA: Corona-Krise: So gelingt die Rückkehr vom Homeoffice ins Büro

3. Business- und Arbeitskleidung

Mögliche Schutzmaßnahmen und ihre Wirksamkeit werden teils mit sehr unterschiedlichen Standpunkten diskutiert. Im Zentrum der Debatte steht dabei unter anderem die Maskenpflicht, deren Wirksamkeit mittlerweile durch Studien bestätigt wurde. Dennoch stellt sich die Frage, wie lange diese aktuelle Pflicht noch aufrechterhalten wird und inwiefern das Tragen diverser Schutzkleidung generell im Alltag sogar Sinn machen kann. 

Ein neuer Markt entsteht

Viele Bekleidungsfirmen haben nachgezogen und Mund-Nasen-Schutzmasken in kreativen Designs auf den Markt gebracht. Diese können beispielsweise auch im Rahmen der Corporate Identity öffentlichkeitswirksam eingesetzt werden. Abseits der schlichten Einwegmodelle kann sich damit jeder stilvoll schützen. Durch die mittlerweile große Auswahl an Farben und Designs können diese passend zum Outfit getragen werden. Somit fällt es vielen leichter, das Tragen der Maske als Selbstverständlichkeit zum Schutz der Allgemeinheit im Alltag zu etablieren.

4. Begrüßungs- und Verabschiedungsrituale

In Zeiten von Corona hat der Ellbogen-Check stark an Beliebtheit gewonnen. Wenn er dir zu locker vorkommt – was situationsabhängig ist – oder du generell Kontakt vermeiden möchtest, dann verlass dich auf kontaktlose Formen, die nicht minder höflich sind. Das schöne: Hier gibt es viele kreative Möglichkeiten, die unterschiedlich seriös wirken und die du passend zu deiner Branche auswählen kannst. Inspiration findest du zudem in verschiedenen anderen Kulturen. 

Händeschütteln war noch nie eine gute Idee

Nach wie vor gelten die Hände als besonders belastet: diverse Viren und andere Krankheitserregern finden sich dort, da wir mit ihnen im Alltag sehr viele Dinge berühren. Hinzu kommt, dass sich jeder Mensch ganz unbewusst mehrere Male am Tag mit eben diesen Händen ins Gesicht fasst. Mögliche Krankheitserreger können dadurch einfach über die Schleimhäute in Mund, Nase und auch Augen aufgenommen werden.

5. Unternehmerische Solidarität

Das Wirtschaftsgeschehen ist von Konkurrenzdenken geprägt. In Krisensituationen haben allerdings viele mit ähnlichen Problemen, meist finanzieller Natur, zu kämpfen. Daraus können ungewöhnliche Zweckgemeinschaften entstehen: So ging etwa die Fastfood-Kette McDonald’s eine Kooperation mit Aldi ein und lieh Mitarbeiter an den Discounter aus.

„Unternehmer unter Unternehmern“

Du solltest deine Solidarität nach dem Ende einer Krise nicht wieder einschränken. Aus einer Notlage können für die Zukunft spannende neue Kooperationen und innovative Lösungen entstehen. Hier sind drei Tipps wie du deine unternehmerische Solidarität in Krisen aufrechterhältst:

  1. Nutze eine Schieflage direkter Konkurrenten nicht hemmungslos aus. Werbe nicht offensiv ihre verbleibenden Kunden ab
  2. Lass staatliche Hilfsgelder denjenigen, die sie wirklich benötigen und beantrage sie nur, wenn du sie wirklich dringend brauchst.
  3. Wenn du ohnehin neue Einstellungen geplant hast, sprich mit strauchelnden UnternehmerInnen. Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, deren Personal zu übernehmen.

Deine Konkurrenten und Kunden erinnern sich daran, wer menschlich solidarisch ist.

6. Der unternehmerische Alltag

Die Corona-Pandemie hat den Unternehmensalltag vieler Firmen gehörig durcheinandergebracht – auch jenseits von Kundenkontakten und den Arbeitsweisen. Derzeit sind aber noch viele Firmen weit davon entfernt, dass wieder Routine einkehrt. Deine Aufgabe besteht deshalb darin, die Dauerpräsenz der Bedrohung zur Normalität zu machen:

  1. Überprüfe Abläufe und gestalte sie so um, dass Menschenansammlungen vermieden werden – etwa, indem du gestaffelte Pausenzeiten einführst.
  2. Überdenke bisherige Abteilungskonstellationen. Gerade, wenn viele deiner Mitarbeiter weiterhin von zuhause aus tätig sind, hast du mehr Platz, um die Verbliebenen aufzuteilen. Nutze das, anstatt teuren Büroraum ungenutzt zu lassen.
  3. Etabliere Regelungen für Verdachtsfälle. Erarbeite ein Konzept, wie mit kurzfristigen Ausfällen von Mitarbeitern umgegangen wird, wer Verantwortlichkeiten übernimmt und wie arbeitsfähige Kollegen im Falle einer sicherheitshalber auferlegten Quarantäne weiter mitarbeiten können. 
  4. Unterstütze deine MitarbeiterInnen im Homeoffice, falls sie sich einsam fühlen.
  5. Durch das Einführen von Gleitzeit- oder Kernzeitmodellen können die Präsenzzeiten der MitarbeiterInnen besser verteilt werden. 

7. Sinnvolle Vorplanung

Überraschungen sind im unternehmerischen Sinn oft mit zusätzlichen Herausforderungen verbunden. Allerdings haben nur wenige Firmen aus der plötzlich aufgetauchten Krise gelernt. Tatsache ist: Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass eine neue Infektionswelle folgt. Nicht nur mit Blick auf Corona, sondern generell solltest du Präventionsmaßnahmen planen:

  1. Stelle dein Unternehmen in finanzieller Sicht langfristiger auf ein gutes Fundament. Weniger kurzfristige Investitionen, mehr Rücklagen. Du wächst zwar langsamer, hast dafür aber in der Not ein komfortables Polster.
  2. Richte einen Krisenstab ein. Erarbeite mit ihm Pläne für den Fall von Notlagen. Insbesondere hinsichtlich einer Notbesetzung, Ausweicharbeitsplätzen und wie ihr reagiert, falls KollegInnen infiziert-bedingt ausfallen.
  3. Erarbeite Materialien für die Kundenkommunikation, etwa Content für die Webseite. Dann können diese Bausteine ganz einfach und schnell eingepflegt werden.
  4. Informiere dich bei der Agentur für Arbeit über Kurzarbeit und wie sie beantragt wird – damit du Grundwissen über das Prozedere hast und dich im Fall einer erneuten Krise nicht noch in dieses Thema einlesen musst. 

Prävention heißt: schnell reagieren um dein Unternehmen in den Krisenmodus zu führen.

8. Die Technik

Dass plötzlich so viele MitarbeiterInnen ins Homeoffice wechseln mussten, war in einigen Firmen eine besondere Herausforderung. Viele Unternehmen sind aus technischen Gründen nicht auf flexibles Arbeiten von wechselnden Standorten eingerichtet. Da oft kurzfristig gehandelt werden musste, war die Umstellung in einigen Fällen zunächst sehr provisorisch und übereilt. Das momentane Abflauen der Pandemie ist die Gelegenheit, die Krise als Chance zu nutzen. Das heißt:

  1. Rüste dein Unternehmen so aus, dass im Zweifelsfall wirklich jeder von zu Hause arbeiten kann – sofern die Tätigkeit dies zulässt. Schaffe dazu beispielsweise zusätzliche Notebooks an.
  2. Richte zentrale Systeme so ein, dass auch von außen jederzeit Zugriff möglich ist. Entweder über eine Cloud oder entsprechend konfigurierte Server. 
  3. Kaufe Ausrüstung nach, sodass es nur wenig Dinge gibt, die sich mehrere Mitarbeiter teilen müssen. 

9. Fachmessen und berufliche Treffen

Messen, Tagungen und ähnliche Veranstaltungen sind seit Mitte März abgesagt und bleiben es auch bis auf weiteres. Viele dieser Veranstaltungen sind wichtig. Sowohl für deine Außendarstellung als auch für die Kommunikation in der Branche. Du solltest deshalb nicht einfach abwarten, denn es geht auch anders:

  1. Stelle online etwas Eigenes auf die Beine – Tagungen und Co. funktionieren auch digital. Nicht nur aus Sicht des Infektionsschutzes, sondern auch aufgrund der Digitalisierung und ihrem Voranschreiten erleichtern solche Veranstaltungen auf sämtlichen Ebenen den Berufsalltag.
  2. Generiere Leads auf andere Weise, etwa durch Whitepaper, Webinare, neuen Content und die Nutzung neuer Verbreitungsplattformen. 
  3. Schließe dich mit anderen Unternehmern zusammen. Nimm gegebenenfalls die IHK, HWK oder andere Branchenverbände mit ins Boot. Vielleicht lassen sich digitale Stammtische oder dergleichen auf die Beine stellen. 

Dominik Kunze

Dominik Kunze studierte Betriebswirtschaft und Medienwissenschaften und arbeitet als Berater in verschiedenen Consultingagenturen. Neben etablierten Unternehmen gehören inzwischen auch immer mehr Startups zu seinem Kundenkreis. Er hilft mit seinem Expertenwissen bei der Suche nach der geeigneten Finanzierung oder bei der Erstellung eines Geschäftskonzeptes. Hin und wieder verfasst er Ratgeberbeiträge für unterschiedliche Businessportale.

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