Skip to main content

Sie möchten Ihr Unternehmen weiter entwickeln, Ihre Geschäftsfelder klarer fokussieren oder sich in internationalen Märkten etablieren? Und Sie benötigen zusätzliches Kapital, um Ihre Pläne zu realisieren? Dann können Sie entweder ganz klassisch einen Kredit bei Ihrer Bank aufnehmen, oder sich einen privaten Investor mit an Bord holen.

Kredit – der klassische Weg der Finanzierung

Kredite sind sicher der klassische Weg der Finanzierung. Sie haben Sicherheiten (gerne auch Ihr privates Vermögen) und Sie können sich mit monatlichen Zahlungen zu festen Zinsen über einen langen Zeitraum arrangieren? Sie können sich vorstellen, sich jetzt für einige Jahre festzulegen und erst dann, wenn Sie längst nicht mehr zurück können, über die Konditionen der weiteren Finanzierung des noch abzuzahlenden Betrags zu verhandeln? Dann sprechen Sie mit Ihrer Bank – auch wenn Banken derzeit als problematische Partner gelten. Sie haben Ländern wie Griechenland, Italien, Spanien und Portugal Kredite gewährt. Doch diese Länder drohen nun als Schuldner auszufallen. Was passiert, wenn Ihre Bank diesen Ausfall nicht verkraftet, ist derzeit völlig unklar. Kurz: Da die wirtschaftliche Lage der Banken unsicher ist, und unklar ist, welche Probleme sich bei einer Folgefinanzierung ergeben können, ist das unternehmerische Risiko groß, heute einen langfristigen Kredit zu beantragen.

Private Investoren – eine Alternative zum Bankkredit

Eine Alternative zu Bankkrediten können private Investoren sein. Die gibt es vom Business Angel, der sich in aller Regel höchstens mit einem fünf- bis sechsstelligen Betrag im Rahmen einer Unternehmensgründung beteiligt, über Venture Capital für junge Unternehmen mit einem kleinen Millionenbetrag bis hin zu Private Equity für solide mittelständische und große Unternehmen mit Finanzierungssummen von 10 Millionen Euro und mehr. Was auch immer Sie benötigen: Mit privaten Investoren holen Sie sich weitere Eigentümer ins Haus – allerdings Eigentümer, die sich dafür engagieren, dass Sie Erfolg haben. Eigentümer, die nicht auf Ihre Sicherheiten schielen, sondern mit Ihnen die Perspektiven für morgen diskutieren.

Als Unternehmer haben Sie einen weiteren klaren Vorteil, denn Sie zahlen nur dann Geld in Form von Ausschüttungen, wenn sich Ihr Unternehmen positiv entwickelt. Hier finden Sie in der Regel unternehmerisch denkende Menschen, die ein großes eigenes Interesse daran haben, dass Ihr Unternehmen wächst. Und die Chancen, einen passenden Kapitalgeber zu finden, stehen momentan nicht schlecht: Investoren suchen bei den derzeitigen schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zunehmend nach Möglichkeiten, ihr Kapital mit interessanter Perspektive, aber auch mit möglichst hoher Sicherheit anzulegen. Damit rückt der Mittelstand immer stärker in den Blick.

Tipp 1: Private Equity

Haben Sie sich dafür entschieden, dass ein privater Investor besser zu Ihnen und Ihrem Unternehmen passt als ein Bankkredit, müssen Sie weitere Fragen klären: Benötigen Sie lediglich das Kapital des Investors? Dann reicht ein reiner Kapitalgeber, der sich aus dem operativen Geschäft heraushält und mit Ihnen nur über Finanzen redet. Die Krux hier: Müssen Sie einmal fachlich argumentieren, weil Rohstoffe teurer werden, neue Technologien weitere Investitionen erfordern, damit Sie wettbewerbsfähig bleiben oder sich die Konkurrenzsituation plötzlich ändert, dann stoßen Sie oft auf taube Ohren, denn Sie sprechen nur mit Finanzspezialisten.

Tipp 2: Private Equity und fachliches Know-how

Ist es Ihnen wichtig, dass Ihr Finanzpartner auch etwas von Ihrem Geschäft versteht und fachliches Know-how mitbringt? Dann haben Sie einen Partner an Bord, der auch in Ihren Geschäftsfeldern mitdenken kann und Ihnen mit seiner Erfahrung und hilfreichen Tipps zur Seite steht. Und der Verständnis dafür hat, wenn Märkte sich verändern und Produkte angepasst werden müssen.

Tipp 3: Beteiligung durch eine Industrieholding – Geld, Know-how, Synergien

Vielleicht wollen Sie Ihr Unternehmen noch stärker ausbauen und vernetzen, um vom Know-how und vom Marktzugang anderer Unternehmen zu profitieren, die Ihr Angebot ergänzen können. Von Unternehmen, mit deren Wissen Sie gemeinsam neue Produkte auf den Markt bringen können, die keiner von Ihnen alleine entwickeln könnte. Dann könnte Ihr Partner eine Industrie-Holding sein, die über ein Netzwerk an Beteiligungen verfügt, aus denen sich wechselseitige Synergien für die einzelnen Unternehmen ergeben. Spezialisten sprechen hier von einer Buy-and-Build-Strategie des Investors.

Es gibt also vielfältige Möglichkeiten, den richtigen Finanzpartner für das eigene Unternehmen zu finden. Nehmen Sie sich Zeit für eine gründliche Recherche – mit dem richtigen Partner an Ihrer Seite können Sie auch in turbulenten Zeiten positiv in die Zukunft blicken.

(Bild: © Michele Lorenzini – Fotolia.de)

Rüdiger Olschowy

Rüdiger Olschowy ist Vorstand der MIT Munich Industrial Technologies AG. Die Industrie-Holding investiert nur in Unternehmen, die gut ins bestehende Portfolio passen und die strategischen Mehrwert für die anderen Unternehmen mitbringen.

Der Artikel hat dir gefallen? Gib uns einen Kaffee aus!

Leave a Reply