Die meisten von uns, etwa 80 Prozent, sind unrealistische Optimisten. Wir überschätzen notorisch die Wahrscheinlichkeit positiver Ereignisse, unterschätzen hingegen, dass die Dinge auch negativ verlaufen könnten. Diese verbreitete Form von Selbstbetrug hat einen einfachen Zweck:
Wir machen uns das Leben erträglicher, indem wir Risiken und Bedenken lieber ausblenden.
Das hat handfeste Vorteile, wie wissenschaftliche Untersuchungen belegen. Optimistische Zeitgenossen leben länger, sind psychisch und körperlich gesünder. Schützt der Blick durch die rosarote Brille wirklich vor den Rück- und Tiefschlägen des Lebens? Wohl kaum. Aber er festigt unseren Stand auf dem gelegentlich wackeligen Untergrund, der sich Leben nennt.
Optimisten widerfahren genau solche Krisen wie ihren pessimistischen Mitmenschen, doch sie gehen anders mit ihnen um. Aufgeben und bloßes Jammern kommt für sie nicht in Frage. Im Gegenteil. Optimisten reagieren lösungsorientiert und zuversichtlich. Sie besinnen sich ob der Herausforderungen auf ihre Stärken und Fähigkeiten, Optionen und Alternativen, kurz: auf das Gute, das neben dem „Schlechten“ existiert.
Darin liegt der Kern des Optimismus, der sich für jeden Manager und seine beruflichen Herausforderungen verwerten lässt: Denn das Wort Optimismus leitet sich vom lateinischen Begriff „optimus“ ab, was so viel wie „das Beste“ bedeutet.
Das Beste ist hier als fundamentales Vertrauen in die eigenen Kompetenzen zu verstehen. Optimisten stecken angesichts einer Herausforderung nicht den Kopf in den Sand, sondern richten sich auf und schauen nach vorne. Die Faktoren, die eine solche Haltung begünstigen, können wir beeinflussen. Durch unser Denken und unser Umfeld sind wir in der Lage, das Glücksempfinden zu steigern und uns damit resilienter zu machen.
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Das lohnt nicht nur für die Lebensqualität, sondern auch für den beruflichen Erfolg. Optimisten haben mehr und bessere soziale Beziehungen, weil sich andere in ihrer Nähe wohl fühlen – ob Mitarbeiter, Kollegen oder Geschäftspartner. Mit anderen Worten:
Je besser du drauf bist, desto größer wird dein Netzwerk an Unterstützern und Befürwortern sein, auf desto mehr berufliche Chancen darfst du hoffen.
Was dir dabei für dein Selbstmanagement hilft, sind positive Erfahrungen. Und diese lassen sich schaffen. Jedes Erfolgserlebnis ist ein Trittstein Richtung Glück.
Tipp Nr. 1: Taten statt Warten.
Gehe Dinge aktiv an anstatt passiv abzuwarten. Führe gewohnte Handlungen bewusst anders durch oder durchbreche Verhaltensmuster. Das trainiert die unbewussten Gedächtnisspeicher und verschafft dir die Möglichkeit, neue Wege kennenzulernen, um mit Situationen zurecht zu kommen. Damit gibst du dir selbst die Chance, deinen Speicher mit positiven Erfahrungen zu füllen.
Tipp Nr. 2: Du bist der Schöpfer deiner Realität.
Deine Realität wird nur insoweit von deinen Gefühlen bestimmt, wie du diese zulässt. Lasse Gefühle wie Ärger, Trauer, Wut oder Enttäuschung los, gewinne damit Macht über den Rahmen deiner Realität. Dein Wesen macht so viel mehr aus, als das eine vorherrschende Gefühl aus der Situation heraus. Lass dir von deinem Gefühl nicht die Weite des Blicks nehmen. Je offener du bleibst, desto mehr Perspektiven und Lösungswege eröffnen sich.
Tipp Nr. 3: Destruktive Denkmuster sind wie ein Virus.
Sie sind immer auf der Suche nach einem neuen Wirt. Vermeide die Gesellschaft von Pessimisten. Wenn du anderen stattdessen mit einer optimistischen Sichtweise begegnest, wirst du zudem feststellen, dass du eine positivere soziale Resonanz erfährst. Will heißen:
Du erlebst deine Umwelt als freundlicher, wenn du ihr auch freundlich begegnest.
Und das lässt dich den Anforderungen des Alltags besser begegnen.
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Tipp Nr. 4: Mut zum Perspektivenwechsel.
Der Stress ist groß, die Bedrängnis, Entscheidungen zu treffen, ebenso. Oft entwickeln wir dann einen Tunnelblick, getrieben vom Wunsch, schnell aus der Situation herauszukommen. Was dann hilft, ist eine Pause einzulegen. Also, raus aus dem Büro, rein in die Natur und loslassen! Im Manageralltag ist dafür meist kein Raum.
Doch der Ortswechsel, der auch immer einen Perspektivwechsel darstellt, schenkt tatsächlich neuen Raum. Raum für Erkenntnisse, die am Schreibtisch so nicht hätten reifen können. Raum für Entscheidungen, die mitunter klarer werden und leichter fallen. Wer sich hinausbewegt, verändert Grenzen – aus dem scheinbaren Tunnel wird so ein weites Feld.
Tipp Nr. 5: Schaff dir ein Unterstützer-Netzwerk.
Unser Umfeld hat einen großen Einfluss auf jeden von uns. Kollegen, Vorgesetzte, Kunden und Geschäftspartner haben Erwartungen und Ansprüche, Forderungen und Überzeugungen, die in dein Handeln einfließen. Sie beeinflussen dein Denken, Fühlen und Verhalten genauso wie deine Mitarbeiter, Freunde und Familie.
Mach dich frei von fremden Überzeugungen, die nicht förderlich sind.
Stabilität ist wichtig für die Performance an der Spitze – und dazu trägt ein stabiles, positives Umfeld bei, auch privat. Integriere deine Familie so gut wie möglich in den Alltag. Als Pendant zum Arbeitsumfeld liefert sie nicht nur Stabilität, sondern auch Impulse, die das Augenmerk von der Arbeit und den damit verbundenen Problemen weglenken.
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