Den Trumpf hältst du in der Hand, wenn du zu jenen Führungskräften gehörst, die mit ihren Gefühlen im Reinen sind. Denn positiv gestimmt, fällt es dir leichter, das Beste aus deinen Mitarbeitern herauszuholen.
Im Berufsleben spielen Gefühle keine Rolle? Von wegen! Zwar herrscht vielerorts noch die Devise, dass im Führungsalltag nur Platz für rationales Denken ist. Weil, so das Argument, Emotionen ein Zeichen der Schwäche und ein Störfaktor seien. Demzufolge glaubten Führungskräfte lange Zeit, belastende Emotionen wie Ängste oder Gefühle der Überforderung unbedingt kaschieren zu müssen.
Der Haken an dieser Sichtweise:
Rationales und emotionales Denken lassen sich nicht strikt trennen.
Selbst vermeintlich reine Vernunftentscheidungen sind letztlich auch „bauchgesteuert“. Außerdem wirken Gefühle immer, sie begleiten uns durch den Arbeitsalltag – ob wir wollen oder nicht. Oder gelingt es dir etwa, deine schlechte Laune vor der Bürotür auf den Feierabend warten zu lassen?
Erfolgsfaktor: motivierte, leistungsstarke Mitarbeiter
Folglich lautet die entscheidende Frage, die sich Manager und Führungskräfte stellen sollten, nicht „Gefühle ja oder nein?“, sondern:
„Wir wirken sich unsere Gefühle auf das eigene Führungs- und das Mitarbeiterverhalten aus?“
Diese Frage ist angesichts des steigenden
- Wettbewerbs-,
- Innovations- und
- Veränderungsdrucks
von zentraler Bedeutung, da in diesen Zeiten leistungsstarke, hoch motivierte Mitarbeiter mehr denn je unerlässlich für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens sind.
#mitarbeitermotivation https://t.co/7UdOvDmRVI
— Emanuel Egger (@aemik) 4. Mai 2016
Die Macht der Gefühle ernst nehmen
Für dich als Führungskraft bedeutet das, dass dein Arbeitgeber große Erwartungen an deinen Führungsstil stellt. Schließlich entscheidet die professionelle Mitarbeiterführung maßgeblich über die Leistungsbereitschaft jedes Einzelnen.
Ob du auf gute Weise führst, hängt nicht zuletzt davon ab, wie ernst du die Macht der Gefühle nimmst. Warum? Weil Gefühle nach innen und nach außen wirken – sie sind also „ansteckend“! Du hast es sicherlich schon unzählige Male im Alltag erlebt, wie du zum Beispiel plötzlich gähnen musst, nur weil dein Gegenüber herzhaft gähnt. Oder die Freude eines Freundes auf deine Stimmung abfärbt.
EXTRA: Mitarbeiterführung – Fehler, die dir nicht unterlaufen sollten
Gefühle werden gespiegelt – positiv wie negativ
Möglich wird das durch die sogenannten Spiegelneurone. Das sind Nervenzellen im Gehirn, die dazu führen, dass wir die Emotionen anderer Menschen intuitiv wahrnehmen („empathische Intuition“) und sie spiegeln, sprich automatisch übernehmen und entsprechend reagieren.
Die Brisanz, die dem Phänomen des Spiegelns im beruflichen Umfeld zukommt, liegt auf der Hand: Als Vorgesetzter gibst du durch die Übertragung deiner Gefühle die Stimmung im Team vor und beeinflusst so unmittelbar das Arbeitsverhalten der Mitarbeiter – sei es positiv oder negativ. Hier ein paar Beispiele:
- Ein gut gelaunter, engagierter und souveräner Chef verbreitet eine angenehme und produktive Arbeitsatmosphäre.
- Zweifelt der Vorgesetzte am Erfolg eines Projektes, spiegeln seine Mitarbeiter die fehlende Zuversicht, indem sie sich ebenfalls mit wenig Vertrauen an die Arbeit machen.
- Ein ängstlicher Chef, der zögert, wichtige Entscheidungen zu treffen, steckt das ganze Team mit seiner Unsicherheit an.
Erfolgsfaktor: emotional starke Führungskräfte
Sind negative Gefühle im Spiel, droht zudem eine Kettenreaktion zwischen
Gefühl – Handlung – Gefühl – Handlung …
Angenommen, der Vorgesetzte fühlt sich überfordert und gibt den Druck an seine Leute weiter. Dann reichen diese ihn vermutlich an Kollegen und womöglich sogar an Kunden weiter, die sich wiederum beim Chef beschweren …
Um die Risiken negativer Verhaltensmuster zu vermeiden, bedarf es Führungspersönlichkeiten, die innerlich „aufgeräumt“ und emotional so stark sind, dass ihre positive Energie auf die Mitarbeiter ausstrahlt. Dass es sich für dich lohnt, deine Gefühle zu kontrollieren und in die richtige Richtung zu lenken, zeigen diese Vorteile:
- Du stärkst deine Führungsqualitäten: Es fällt dir leichter, dich durchzusetzen, wichtige Entscheidungen zu treffen, transparent zu kommunizieren, Konflikte konstruktiv zu managen …
- Du kurbelst deine Selbstmotivation und dein Selbstwertgefühl an.
- Du förderst die Kreativität und Eigeninitiative deines Teams, spornst es zu überdurchschnittlichen Leistungen und kundenorientiertem Arbeiten an.
- Du gehst sensibler mit den Emotionen deiner Leute um, erkennst schneller negative Stimmungen und kannst frühzeitig gegensteuern („Arbeitsklima“).
- Du verfügst über zufriedene, loyale Mitarbeiter, die sich mit ihrer Arbeit und der Firma identifizieren („Mitarbeiterbindung“).
- Du gewinnst die Anerkennung deines Teams („Beziehungsmanagement“).
- Du reduzierst deinen Stresspegel, kannst dich besser entspannen und schonst deine Gesundheit.
Buchtipp: Emotional Leading
Die Kunst, sich und andere richtig zu führen
Taschenbuch: 256 Seiten
Erscheinungsdatum: 20. April 2018
Auflage: 1
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
Sterne: 4,7 von 5
Preis: 10,90 €
Gefühle nicht verdrängen, …
Was du tun kannst, um deine Gefühlswelt in den Griff zu bekommen? Zwei vermeintlich naheliegende Maßnahmen funktionieren schon mal nicht:
Erstens: „Ich muss jetzt was an meinem Verhalten ändern!“
Allein mit dieser Entscheidung wird es beispielsweise einem notorischen Ja-Sager nicht gelingen, öfter Nein zu sagen. Dazu muss er das Problem zunächst über die Gefühlsebene angehen: Warum fällt es ihm so schwer, Nein zu sagen? Vielleicht weil er Angst davor hat, andere zu enttäuschen, sich unbeliebt zu machen und abgelehnt zu werden!
Zweitens: „Gut, dann knipse ich die destruktiven Gefühle einfach aus!“
Das wäre praktisch, funktioniert aber nur bedingt. Negative Gefühle wie Angst, Trauer oder Schuld lassen sich tatsächlich abspalten. Diese Fähigkeit ist ein wichtiger psychologischer Überlebensmechanismus, um kritische Lebensereignisse besser zu überstehen.
Das Problem: Bei der Abspaltung, auch Verdrängung genannt, lösen sich die emotionalen Konflikte keineswegs in Wohlgefallen auf. Vielmehr belasten sie uns unterschwellig weiter und sind zugleich der Motor für unsere schädlichen Verhaltensmuster – und solange er läuft, werden wir Opfer der alten Verhaltensweisen bleiben.
… sondern verarbeiten
Folglich besteht die Lösung darin,
- die verschütteten Gefühle freizulegen,
- sie intensiv zu reflektieren,
- eine innere Distanz zu ihnen zu gewinnen,
- positive Gefühle gezielt zu trainieren und sie bewusst als wichtige Ressource im Kontakt mit den Mitarbeitern zu nutzen.
EXTRA: Mit positiver Einstellung zum Unternehmenserfolg
Emotionale Entlastung durch Hypnose
Hypnose ist ein wirkungsvolles Instrument, um innere Blockaden nachhaltig aufzulösen. Im Unterschied zu klassischen Gesprächstherapien öffnen sich hier Türen, die im Wachzustand aufgrund der kommunikativen Hemmung – unser Verstand schränkt die Wahrnehmung von Gefühlen ein – geschlossen bleiben.
Anders ausgedrückt: Das logische Denken wird im Zustand der Trance für einen umschriebenen Zeitraum außer Gefecht gesetzt, während die Gefühlsareale des Gehirns – das limbische System – aktiviert werden. Das erleichtert den Zugang zu den verdrängten Gefühlen. Zugleich lassen sich die Blockaden neutralisieren. Das führt zu einer deutlichen emotionalen Entlastung und schafft Platz für gute Gefühle.
Hypnotisiere dich selbst
Neben der ursachenorientierten Hypnose ist Selbsthypnose bestens geeignet, um aktiv an deinen inneren Vorstellungen zu arbeiten und dich mental auf bevorstehende Ereignisse vorzubereiten. Hier eine Technik, mit der du deine positiven Gefühle ganz gezielt ins Boot holen:
1. Überlege dir ein Ereignis im Laufe der kommenden Wochen, bei dem du etwas Bestimmtes erreichen möchtest.
2. Schließe die Augen, atme tief durch und richte deine Aufmerksamkeit ganz nach innen. Lass deine innere Stimme etwa eine Minute lang das Wort „Loslassen“ wiederholen.
3. Lass den gewünschten Ausgang des Ereignisses vor deinem geistigen Auge näher rücken.
4. Tauche nun „kopfüber“ in die Situation ein. Stell dir ein helles, freundliches Bild vor. Nimm dir einige Minuten Zeit, um das angestrebte Ziel mit allen Sinnen zu „erleben“.
5. Falls du die Übung tagsüber machst, zähle langsam von Eins bis Drei und sag dir, dass du wieder wach und frisch wirst. Öffne dann die Augen. Solltest du die Übung vor dem Einschlafen praktizieren, kannst du direkt von der positiven inneren Wahrnehmung in den Schlaf sinken, ohne die Augen zu öffnen.
Wiederhole diese Übung mehrmals vor dem entscheidenden Tag – so steuerst du dein Gefühl geradewegs Richtung Erfolg.
Interessante Sichtweise
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