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Gespräche mit Kunden, Lieferanten, Geschäftspartnern, aber auch mit Projektteams und Mitarbeitern lassen sich gut mit einem Geschäftsessen verbinden.

Auch wenn man von Geschäftsessen spricht, dreht sich dabei nicht ausschließlich alles um geschäftliche Themen.

Eine solche Verabredung bietet daher die Chance, sein Gegenüber auch persönlich kennenzulernen. Außerdem kann man in entspannter Atmosphäre so manche Dinge besprechen, die im sterilen Meeting-Raum nicht auf der Tagesordnung stehen.

Schon im Mittelalter, als das mündliche Wort noch wesentlich mehr zählte, sagte man: Was an einem Tisch gesprochen wird, ist ein Vertrag.

Wenn wir diesen Gedanken fortsetzen, bedeutet das, dass die Gespräche bei Tisch durchaus verbindlich und von großem Wert für eine Geschäftsbeziehung sind.

Der Gastgeber ist Regisseur des Geschäftsessens

Als Gastgeber eines Geschäftsessens geht es Ihnen wie einem Regisseur. Sie müssen viele, manchmal eigenwillige Charaktere unter einen Hut bringen.

Sie folgen einem Ablaufplan, einem Drehbuch, und müssen auf das Budget achten. Von Ihren Handlungen hängt entscheidend der Erfolg des Essens ab.

Dieser besteht darin, Ihr Team oder das ganze Unternehmen so gut wie möglich zu repräsentieren. Die Hauptrollen spielen dabei jedoch andere: Ihre Gäste.

Ähnlich wie Schauspieler haben auch diese Aufgaben beim Geschäftsessen: Sie sollten sich im besten Licht darstellen können und damit ihre Rolle als Gesprächs- und Tischpartner so gut wie möglich ausfüllen.

So wird Ihr Geschäftsessen zum Erfolg:

  • Welches Ziel verfolgen Sie mit der Restaurantauswahl? Das teure In-Lokal ist nicht immer die beste Wahl. Bedenken Sie, dass Image und Preisgefüge zu Ihrem Unternehmen passen müssen.
  • Ist Ihr Kunde Vegetarier oder unterliegt er religiösen Restriktionen? Erfragen Sie Wünsche oder Restriktionen vorab und wählen Sie auch danach das passende Restaurant aus.
  • Ziel eines Geschäftsessens ist auch, dass sich Gast und Gastgeber wohlfühlen – schließlich dient das gemeinsame Essen der Beziehungspflege. Manchmal bietet sich deshalb das Restaurant mit regionalen Spezialitäten eher an, als der steife Gourmet-Tempel.
  • Beachten Sie bei der Lokalwahl auch die Logistik. Gute Erreichbarkeit und Parkplätze sind wichtig.
  • Sagen Sie zu Ihren Gästen „Ich möchte Sie gerne zum Essen einladen. Passt Ihnen Dienstagabend?“. Denn bereits zu diesem Zeitpunkt zeigen Sie deutlich, wer Gastgeber und damit der Zahlende ist.
  • Der Aperitif dient als Appetitanreger. Wählen Sie deshalb ein leicht alkoholisches Getränk oder einen Orangensaft als antialkoholische Variante. Ein kleines Bier ist heute ebenso gestattet.
  • Sprechen Sie Empfehlungen aus. Damit informieren Sie Ihre Gäste automatisch über Anzahl der Gänge und Preisgefüge. Zum Beispiel: „Als Vorspeise nehme ich das Carpaccio und danach den Lachs….“
  • Sind Sie bei der Weinauswahl unsicher, beziehen Sie den Kellner ein.

Das geht gar nicht:

  • Lassen Sie nicht bis zur Rechnung offen, dass Sie zahlen. Denn dann ist die Situation für alle Beteiligten unangenehm.
  • Wer sich im Vorfeld keine Gedanken über die Sitzordnung macht, hat sein Ziel nicht vor Augen. Was nützt es Ihnen, wenn Ihr Ansprechpartner am anderen Tischende sitzt? Sprechen Sie dies im Vorfeld am besten mit Ihren Mitarbeitern ab: Gastgeber sitzt in der Tischmitte, mit Blickrichtung zum Service. Ihr Ehrengast sitzt rechts von Ihnen oder Ihnen gegenüber.
  • Mischen Sie nicht alle Speisen auf Ihrem Teller durcheinander. Gehen Sie einfach öfter zum Buffet.
  • Nur bitte keine Cola oder andere klebrig süße Getränke, das macht keinen guten Eindruck.
  • Verzichten Sie bei Geschäftsessen auf Speisen, die schwierig zu essen sind oder Spuren hinterlassen können: Spieße, Krustentiere, Fisch im Ganzen, Pasta mit roter Soße.

Buffet-Knigge: Die wichtigsten Tipps für das Verhalten am Buffet

Der Aufbau eines Buffets ähnelt dem eines mehrgängigen Menüs. Der Koch beginnt der Reihe nach angeordnet mit leicht gewürzten Vorspeisen und intensiviert die Aromen mit jedem Gang.

Deshalb ist es ratsam, sich an die vorgegebene Reihenfolge zu halten. Es macht kulinarisch gesehen keinen Sinn, erst ein scharfes Curry zu essen und anschließend zur milden Vorspeise zurückzugehen.

  • „Das Buffet ist eröffnet“ heißt nicht, dass Sie sofort losstürmen müssen. Wer sofort nach der Rede aufspringt, wirkt gierig. Lassen Sie den ersten Ansturm einfach vorbeiziehen.
  • Reihenfolge einhalten. Einzelne Gänge können ausgelassen werden. Also: Suppe – Vorspeise – Hauptgericht – Dessert – Käse
  • Das Auge isst mit! Keine verschiedenen Gerichte auf dem Teller mixen. Bitte nicht kalt mit warm, süß mit salzig und Fisch mit Fleisch auf dem Teller mischen.
  • Denn: Sie dürfen so oft zum Buffet gehen, wie Sie möchten.
  • Benutzten Teller nicht für den nächsten Gang zum Buffet mitnehmen. Der Kellner räumt ihn ab. Ebenso das Besteck.
  • Gegessen wird nur am Tisch. Also bitte auch das erste Glas Orangensaft vom Frühstücksbuffet erst am Tisch trinken.
  • Bitte keine Speisen ohne Teller transportieren.
  • Sie müssen nicht auf die anderen Tischgäste warten mit dem Start Ihres Essens. Wenn Sie gemeinsam vom Buffet zurückkommen, wäre es allerdings höflicher auch gemeinsam zu beginnen.

Frühstücks-Knigge

Sind Sie mit einem Geschäftspartner zum Frühstück oder Brunch verabredet, gelten die gleichen Regeln wie am Abend und zusätzlich noch die folgenden Besonderheiten:

  • Croissant, Obst und Lachs gehören nicht gleichzeitig auf den Teller, das sieht nicht schön aus.
  • Die Sitzhaltung ist die gleiche wie beim Abendessen. Auch wenn es früh sein sollte, wird sich nicht auf dem Tisch aufgelehnt.
  • Das Brötchen darf halbiert und belegt, jedoch nicht wieder zusammengeklappt werden.
  • Toastbrot wird vor dem Verzehr in zwei Hälften geschnitten; Brot kann durchaus mit Messer und Gabel gegessen werden.
  • Rührei wird nicht geschnitten.
  • Ein gekochtes Ei sollte man lieber aufklopfen als köpfen.

Noch einige Tipps für Geschäftsreisende

  • Koffer werden nicht mit in den Frühstücksraum genommen, auch dann nicht, wenn Sie schon ausgecheckt haben. An der Rezeption werden sie sicherlich gerne aufbewahrt.
  • Zuerst sucht man sich einen Tisch, bestellt schon mal einen Kaffee oder markiert den Tisch als reserviert, z. B. mit der Tageszeitung. Erst dann folgt der Gang zum Buffet.
  • Telefonate sind tabu. Denken Sie an die anderen Gäste, die ihr Frühstück in Ruhe genießen möchten.

Anke Quittschau

Mit Kompetenzen in den Bereichen Kommunikation, Karriere und stilsicheres Auftreten begleitet die diplomierte BetriebswirtinAnke Quittschau Fach- und Führungskräfte auf ihrem Weg nach oben. Buchveröffentlichungen u.a.: "Business Knigge. Die 100 wichtigsten Benimm-Regeln", „Die ersten 100 Tage im Job – vom Start weg erfolgreich“ . Die Stiftung Warentest hat ihr Seminar „Business-Etikette“ bei der Haufe-Akademie mit „sehr gut“ bewertet.

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