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Sie spielen tagtäglich ihre Rolle als Führungskraft und verkörpern am liebsten die klassische Heldenfigur. Ausgestattet mit hinreichenden Befugnissen setzen sie sich gekonnt in Szene und warten oft zu lange oder zu unrecht auf den tosenden Applaus.

Sollte die Leistung einer Führungskraft jedoch nicht gemeinhin an den Leistungen ihrer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gemessen werden und nicht am Talent für Wichtigtuerei und dem Hang zur Selbstdarstellung? Wenn wir das als richtig anerkennen, geht es nicht nur um Befugnisse und theatralische Szenarien, sondern um echte Kompetenzen und wahre Führungspersönlichkeiten. Was diese vor allem auszeichnet ist Souveränität. Sowohl im Auftreten, als auch im Umgang mit der eigenen Position und dem ihnen anvertrauten Personal.

Fähigkeiten & Potenzial richtig nutzen

Es geht dabei um die Verantwortung dafür, Mitarbeiter zu einem klar definierten, unternehmerischen Ziel zu führen. Dazu gehörten die Bereitschaft und die Fähigkeit, sie entsprechend ihren Fähigkeiten und ihrem Potenzial im Sinne des Unternehmens erfolgreich auf den Weg zu bringen und ihnen Orientierung zu geben. Führende haben Folgende!

In diesem Kontext sind Aufgaben klar und motivierend zu übertragen und allzu beliebte Rückdelegationen zu vermeiden. Hierbei ist entscheidend, ob die Führungsrolle von den Mitarbeitern als glaubwürdig und authentisch wahrgenommen wird.

Dies hängt wohl vor allem davon ab, wie man als unabhängige Persönlichkeit mit klar konturierten Werten und Zielen, eigenen Lebenserfahrungen, Vorbildern und Vorstellungen von guter Führung erkannt und anerkannt wird.

In der Selbstreflexion stellt sich hier die kompetente Führungskraft Fragen wie:

  • Wie möchte ich gern wahrgenommen werden?
  • Wie werde ich tatsächlich wahrgenommen?

Sollten hier Differenzen auftreten, sind diese gründlich zu überdenken und betroffene Verhaltensmuster und vielleicht auch (grundlegende) Einstellungen zu verändern. Insofern spielt die Fähigkeit zur Selbstreflexion in der Weiterentwicklung von Führungskräften eine zentrale Rolle. Es ist damit aber nicht gemeint, zu denken, man müsse oder könne „everybody´s darling“ sein. Jedermanns Liebling ist Jedermanns Depp und jede Bereitschaft zu positiver Anpassung hat ihre Grenzen.

Souveränes Verhalten & klare Kommunikation ist gefordert

Nicht zuletzt geht es für das Führungskräfte auch um den kompetenten Umgang mit Kommunikation und Sprache. Eine gute Führungssprache ist klar und verständlich und auf die Sache hin ausgerichtet. Sie verschleiert nicht und wird nicht persönlich: Es macht einen entscheidenden Unterschied, ob man zu einem Mitarbeiter sagt:

  • Ich weiß, dass Sie sich für Ihre Aufgaben gerne mal Zeit lassen, also machen Sie jetzt mal hinne.“

Oder ob man sich so äußert:

  • „Ich erwarte von Ihnen, dass dieser Auftrag schnell erledigt wird.“

Eine solche Sprache und das dazugehörende souveräne Verhalten sowie die Qualitäten der Persönlichkeit fassen die wahren Kompetenzen einer Führungskraft zusammen, die ein „theatralisches“ Handlungsmuster überflüssig machen.

Auch wenn manche Unternehmer und Manager es nicht wahrhaben wollen: Ein Paradigmenwechsel ist längst im Gange. Althergebrachte Führungsmechanismen, in Hierarchien und Befugnisse eingebunden und durchgesetzt, sind auch weiterhin in Frage zu stellen. Es geht um echte Kompetenzen, die es vermögen, Führungsebene und Mitarbeiterstab miteinander verantwortungsvoll erfolgreich zu machen.

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Hans-Jürgen Ulmer

Hans-Jürgen Ulmer ist selbstständiger Unternehmer und lizenzierter Trainer der XPERTO GmbH. Das Neusser Trainingsinstitut realisiert im gesamten deutschsprachigen Raum Trainings, Coachings, Seminare, Workshops und vieles mehr für Mitarbeiter und Führungskräfte aller Hierarchieebenen in Unternehmen. Im Folgenden schreibt Hans-Jürgen Ulmer regelmäßig über junge Manger in Unternehmen.

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