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Attraktive ArbeitgeberArbeitgebermarketing – ist das ein Thema für den Mittelstand? Natürlich! Die Entwicklung auf den Arbeitsmärkten für Fach- und Führungskräfte zeigt eindeutig, dass Unternehmen zukünftig ganz neue Wege gehen müssen, um Mitarbeiter für ihr Unternehmen gewinnen zu können. Viele schrecken aber vor dem Begriff zurück und vermuten dahinter eine Modewelle, die nur viel Geld kostet und nichts bringt. Wichtig ist erst einmal, dass sich das Unternehmen bewusst wird, welche Stärken es als Arbeitgeber hat, schließlich arbeiten Menschen ja freiwillig dort. Entscheidend ist es darüber hinaus auch, die Schwächen zu kennen. Für beide Fragestellungen haben wir mit der Mitarbeiterumfrage und dem Attraktivitäts-Check einfache und unkomplizierte Methoden, die gerade für auf den Mittelstand ausgerichtet sind.

Attraktive Arbeitgeber – sind das nicht immer nur TOP-Unternehmen?

Kommt darauf an, was man unter Top-Unternehmen versteht. Es sind ja nicht immer die ganz großen Unternehmen, die attraktiv für Mitarbeiter sind. Gerade mittelständische Unternehmen haben das, was viele Arbeitnehmer heute suchen: flache Hierarchien, eine langfristige Orientierung und keine „Hire and Fire“-Mentalität. Aber diese Unternehmen tun sich oft schwer, ihre Stärken nach außen zu verkaufen, weil sie nicht so bekannt sind. An diesem Punkt setzten wir an und machen die Stärken für Bewerber sichtbar.

Interessieren familienfreundliche Maßnahmen die Bewerber denn tatsächlich?

Schon heute sind fast 80 % der Arbeitnehmer bereit ihren Arbeitgeber zu wechseln, wenn dieser ihnen eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie bietet. Und das sind nicht nur die Eltern. Auch Arbeitnehmer ohne Kinder legen Wert darauf. Es geht ja nicht immer nur um die Mutter, die sich um ihr Kleinkind kümmern muss. Vergessen werden oft die Mitarbeiter, die ihre Angehörigen pflegen oder betreuen, die Zeit für ein Ehrenamt oder Sport möchten usw.

Auch Absolventen interessieren sich für familienfreundliche Maßnahmen eines potentiellen Arbeitgebers. Fragt man sie, was ihnen bei der Arbeitgeberwahl wichtig ist, kommt die Vereinbarkeit von Beruf und Familie bei den meisten sehr schnell, denn sie sind in der glücklichen Position, sich ihren Arbeitgeber aussuchen zu können, und erwarten daher, dass die Unternehmen ihnen die Rahmenbedingungen schaffen. Probleme, vor denen heute die Eltern vor allem in den Ballungszentren stehen, wie z.B. fehlende Kita Plätze, sieht die nachrückende Generation nicht als die ihren an. Wenn ein Arbeitgeber sie haben möchte, dann muss er sich auch darum kümmern. Und was noch interessanter ist: Fragt man die heutigen Studenten und Absolventen, wo sie mit 40 stehen, dann haben fast alle eine Familie. Die traditionellen Werte sind ihnen wichtig.

Alle vorgestellten Attraktivitätsfaktoren können aber nur dann ihre volle Wirkungskraft erzielen, wenn sie auch entsprechend kommuniziert werden, und zwar sowohl nach innen wie auch nach außen. Der „Vermarktung“ von Arbeitgeberattraktivität kommt deshalb im Sinne von „Tue Gutes und sprich darüber“ ein besonderer Stellenwert zu.

Der Weg zum attraktiven Arbeitgeber

Der erste Schritt ist, das eigene Unternehmen zu analysieren: Wofür steht es? Was hebt dieses Unternehmen positiv von der Konkurrenz ab? Welche Werte vertritt die Firma? Im nächsten Schritt sollte überlegt werden, wie weitere Merkmale im Detail gehandhabt werden und wo Verbesserungspotential liegt – beispielsweise beim Betriebsklima, der Arbeitszeit, der Wiedereinstiegsplanung oder bei besonderen Sozialleistungen im Unternehmen. Begeisterung erfordert immer individuell zugeschnittene Maßnahmen.

5 Erfolgsfaktoren attraktiver Arbeitgeber – die Mitarbeiter im Mittelpunkt

1. Engagiertes Top-Management

Ein Unternehmen, das attraktiv für Mitarbeiter und Bewerber ist, hat erkannt, dass die Mitarbeiter ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg sind. Unternehmensleitung und Führungskräfte vermitteln erfolgreich das Gefühl, das die Mitarbeiter das wichtigste Kapital des Unternehmens sind. Vergleicht man sie mit anderen Unternehmen, so sind Unternehmensführung und Management für die Angestellten besser sichtbar und ansprechbar, die Vertrauensbasis zwischen Management und Mitarbeitern stimmt. Die Führungskräfte erfolgreicher Arbeitgeber kommunizieren die Strategien, Visionen und Zielsetzungen des Unternehmens regelmäßig. Auch die Rolle der Mitarbeiter bei der Zielerreichung wird offen und klar besprochen.

2. Unverwechselbare Unternehmenskultur

Ein attraktives Unternehmen bietet seinen Mitarbeitern eine positive und unverwechselbare Unternehmenskultur und achtet darauf, dass Neulinge zu Werten und Kultur der Firma passen. Dem Unternehmen ist es wichtig, dass Erfolge gewürdigt und kommuniziert werden. Talente im eigenen Unternehmen werden gefördert und weiter entwickelt. Erwünscht sind außerdem Feedback und Vorschläge der Mitarbeiter werden häufiger als in anderen Unternehmen in den Entscheidungsprozess einbezogen.

3. Mitarbeiter-Motivation und -Bindung

Mit ihren Personalprogrammen unterstützen attraktive Arbeitgeber genau das, was für das Unternehmen strategisch wichtig ist und sie wissen um die Wünsche, Sorgen und Probleme ihrer Mitarbeiter. Für sie endet der Mitarbeiter nicht an der Unternehmenstür. Als Top-Arbeitgeber ist dem Unternehmen eine gelungene Vereinbarkeit von Beruf und Privatem wichtig. Nur so können die Angestellten gute Leistungen für das Unternehmen bringen. Ein attraktives Unternehmen weiß zudem, dass die Bindung der Leistungsträger in Zeiten des Fachkräftemangels eine entscheidende Komponente für den Unternehmenserfolg ist.

4. Talent-Management

Attraktive Arbeitgeber geben Möglichkeiten, sich beruflich und persönlich weiterzuentwickeln, denn sie wissen, welche Mitarbeiter sie zum Erreichen des Unternehmenserfolgs benötigen. Aus diesem Wissen heraus entwickeln sie ihre Talente intern weiter, anstatt sie extern zu rekrutieren. Darüber hinaus implementieren sie Prozesse zur Identifikation, Entwicklung und Bindung ihrer Spitzenkräfte.

5. Übertragung von Verantwortung

Ein attraktiver Arbeitgeber ermöglicht seinen Mitarbeitern eigenverantwortliches Handeln und erkennt Leistungen entsprechend an. Die individuellen Ziele und die Unternehmensziele werden klar kommuniziert. Nur so wissen die Mitarbeiter, was von ihnen erwartet wird.

Begeisterung als Strategie

Begeisterung entsteht durch eine dauerhafte dialogorientierte und identitätsbasierte Kommunikation mit allen Mitarbeitern, die durch konsequentes Vorleben der Vorgesetzten in allen Situationen erlebbar ist. Oder kurz gesagt: Übertreffen Sie die Erwartungen Ihrer Mitarbeiter!

(Bild: © Olivier Le Moal – Fotolia.de)

Silke Mekat

Die Diplom Betriebswirtin und Inhaberin von Soulution Coaching begleitet als Beraterin, Trainerin und Coach Unternehmen und deren Mitarbeiter in den Themen Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Mitarbeiterbindung und wertschätzende Führung. Mehr zu ihrem Unternehmen auf www.Soulution-Coaching.de

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