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Im Interview der März-Ausgabe des Fachmagazins Mittelstand Wissen erklärte der Wirtschaftsjournalist Thomas Hammer, worauf es bei der Unternehmensfinanzierung ankommt. Lesen Sie im Folgenden, wie Sie Ihre Finanzen auf soliden Grund stellen können.

Herr Hammer, was sind die wichtigsten Aspekte, auf die KMU und Freiberufler in Sachen Finanzierung achten sollten?

Thomas Hammer: Kreditsumme und Monatsrate sollten stets genügend Spielraum bei der Liquidität lassen und als Kreditsicherheit sollte in erster Linie das damit finanzierte Wirtschaftsgut dienen. Wo immer möglich, sollten zinsgünstige staatliche Förderkredite oder Bürgschaften mit eingebaut werden.

Welche Fehler kann man in der Finanzierungspraxis immer wieder beobachten?

Thomas Hammer: Ein häufiges Problem ist die Übersicherung, bei der im Verhältnis zur Kreditsumme überhöhte Sicherheiten verlangt werden. Das nützt der Bank, schadet aber dem Unternehmen, weil es den Finanzierungsspielraum drastisch einschränkt. Auch kommen staatlich geförderte Kreditalternativen, die der Bank vergleichsweise geringe Erträge bringen, im Kreditgespräch oft zu kurz. Auf Kundenseite wird zuweilen die Transparenz vernachlässigt – mit der Folge, dass mangels aktueller betrieblicher Kennzahlen ein Kredit abgelehnt oder nur mit Zinsaufschlag vergeben wird.

Stichwort Wirtschaftskrise: Wie kann man in der aktuellen Situation Kapitalengpässen wirksam vorbeugen?

Thomas Hammer: Wichtig ist die vorsichtige und vorausschauende Liquiditätsplanung.
Dazu zählt auch, sich frühzeitig flexible Überbrückungsreserven zu sichern, etwa durch die Vereinbarung von Dispo- oder Rahmenkrediten. Wer erst bei akuten Engpässen das Gespräch sucht, hat meistens schlechte Karten.

Finanzierungs-Know-how: Welche empfehlenswerten und vertrauenswürdigen Anlaufstellen gibt es?

Thomas Hammer: Wer Nachteile vermeiden will, muss informiert sein und mit der Bank auf gleicher Augenhöhe verhandeln. Unternehmer sollten deshalb jede Gelegenheit nutzen, um ihr Wissen in Finanzierungsfragen zu erweitern. Entsprechende Workshops bieten beispielsweise IHK, Handwerkskammer, KfW, die Förderbanken der Bundesländer oder Freiberuflerverbände an.

Herr Hammer, wir bedanken uns für dieses Gespräch!

(Bild: © iStockphoto.com)

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