Das Interesse an Hanfprodukten geht heute nicht mehr nur von Subkulturen aus. Auch AnalystInnen und InvestorInnen haben den Markt auf dem Schirm. Die Ursachen für den wirtschaftlichen Aufschwung am neuen Markt sind vielfältig. Sie hängen nicht nur mit der Legalisierung beim privaten Cannabiskonsum zusammen, die zuletzt in vielen Ländern stattgefunden hat. Relevant ist vor allem die Freigabe des medizinischen Cannabis bei der ärztlichen Behandlung von Patienten. Die aus Wirkstoffen der Hanfpflanze hergestellten Präparate werden mittlerweile gegen unterschiedliche Krankheiten eingesetzt. Alexander Kert ist Experte für die Produktion und den Vertrieb von medizinischem Cannabis und begleitet die Entwicklung des internationalen Marktes um medizinisches Cannabis seit Jahren. In diesem Beitrag geht er auf medizinisches Cannabis ein.
Cannabis bietet neue Optionen für personalisierte Medizin
Die Kombination unterschiedlicher Cannabisstämme ermöglicht eine Medikation, die perfekt auf den einzelnen Patienten und seine Bedürfnisse abgestimmt werden kann. Die moderne Forschung und viele MedizinerInnen legen große Hoffnungen in diese Art von Behandlung. Sie könnte einen wichtigen Schritt in Richtung einer modernen, personalisierten Medizin leisten. Angesichts dieser Aussichten ist es kein Wunder, dass der Markt ein enormes wirtschaftliches Potenzial bietet. Für InvestorInnen und UnternehmerInnen im landwirtschaftlichen Bereich stellt er sprichwörtlich ein attraktives Feld dar. Aber wie können Geschäftsleute dieses bestellen und welche Faktoren sollten sie auf der Rechnung haben?
Investieren lohnt sich – aber wie gehen Experten dabei vor?
Du willst Kapital am Cannabismarkt anlegen? Dann solltest du bei der Wahl von Investments zwei Dinge im Blick haben. Satte Gewinne werden auf der einen Seite durch die vielfältigen Absatzmöglichkeiten der unterschiedlichsten Cannabisprodukte garantiert. Von Seiten privater Verbraucher gibt es heute eine steigende Nachfrage nach Dingen wie CBD-Öl, Hanftinkturen, Edibles unterschiedlicher Art und Hanffasern für die Herstellung von Textilien. Diese vielfältige Nachfrage verschafft den Produzenten breite Absatzmöglichkeiten. Sie können Rohstoffe an Firmen weiterverkaufen, die daraus die unterschiedlichsten Dinge herstellen.
Pharmaindustrie eröffnet das größte Potenzial
Auf der anderen Seite gibt es das Potenzial im Bereich der Pharmaindustrie. Sie ist auf Cannabis angewiesen, das nachweislich höchsten Qualitätsansprüchen genügt. Das bedeutet, dass es aus einem biologischen Anbau stammen sollte, keine Schadstoffe enthalten darf und einen hohen Anteil der Wirkstoffe Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) bieten sollte. Üblicherweise werden solche Stoffe von den Pharmaunternehmen bevorzugt von seriösen Produzenten aus der Europäischen Union eingekauft. Der ärztlich begleitete Einsatz von medizinischem Cannabis bei der Behandlung von Depressionen, chronischen Schmerzen, Nervenkrankheiten unterstreicht das enorme Potenzial dieses Marktes. Ergebnisse medizinischer Feldstudien weisen darauf hin, dass es viele Behandlungsbereiche mit Cannabispräparaten geben könnte. In der Bevölkerung steigt laut Umfragen die Akzeptanz für die Nutzung dieser Präparate. Woran liegt dies?
Warum Verbraucher den Präparaten vertrauen
Dass sie von den Nutzern gut angenommen werden, hängt mit den therapeutischen Vorteilen einer individuell abgestimmten Behandlung zusammen. Sie wird durch zwei verschiedene Cannabisstämme möglich. Es gibt Pflanzen der Sorte Cannabis sativa und solche, die Cannabis indica zugeordnet werden. Während die einen einen höheren Anteil an THC enthalten, enthalten die anderen CBD. Das sind zwei Cannabinoide mit recht unterschiedlicher Wirkung. Die gezielte Züchtung von Hybriden mit unterschiedlichen Anteilen beider Sorten ermöglicht eine perfekte Abstimmung der jeweiligen Anteile auf die Anforderungen eines Medikaments oder die individuellen Bedürfnisse eines Patienten. Gesteigert wird das allgemeine Vertrauen ins medizinische Cannabis noch durch einen anderen Faktor: Es handelt sich um Präparate aus pflanzlicher Herstellung. Der Rohstoff lässt sich im eigenen Land anbauen und muss nicht über weite Wege transportiert werden.
Wie sich Unternehmen jetzt richtig aufstellen
Für die Agrarwirtschaft im eigenen Land ist der Cannabisanbau mit ausgezeichneten wirtschaftlichen Zukunftschancen verbunden. Biobauern und Gründer finden am Cannabismarkt eine gute Nachfrage nach hochwertiger Herstellung. Im Gegensatz zu anderen landwirtschaftlichen Erzeugnissen erzielen diese im Verkauf hohe Preise. Aber was sollten Unternehmer beachten, die diese Nachfrage für sich nutzen möchten? Die strategische Aufstellung ist entscheidend. Für die Herstellung von medizinischem Cannabis werden hochwertige Bioprodukte benötigt. Du solltest Investitionen so ausrichten, dass sie diesen Anspruch auf langfristige Sicht bedienen. Es kommt insofern nicht darauf an, jetzt überhastet die Produktionsmenge nach oben zu schieben.
Nachhaltige Qualitätsproduktion setzt Maßstäbe
Nachhaltige Anbaumethoden und moderne Verarbeitungstechnologien zahlen sich aus. Besonders gut können Unternehmen punkten, die in ihren Ernte- und Verarbeitungsprozessen regenerative Energien einsetzen und ein ganzheitliches Konzept einer grünen Landwirtschaft verfolgen. Wer jetzt Qualitätsproduktion und ein nachhaltiges Unternehmenskonzept auf die Beine stellt, verschafft sich einen stabilen Wettbewerbsvorteil gegenüber Konkurrenten. Bereits jetzt zeichnet sich ab, was Erfolgsunternehmen am jungen Markt auszeichnet: Es ist erstens eine positive Unternehmenskultur, bei der die nachhaltige Bioproduktion zum Querschnittsthema wird. Und es ist zweitens das Streben nach höchsten Standards in Bezug auf Reinheit und Qualität der Cannabisproduktion. Erst durch diese wird ein Unternehmen zu einem relevanten Geschäftspartner für die Pharmaindustrie.
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