Familienunternehmen arbeiten am liebsten mit dem eigenen Geld, um finanziell unabhängig zu sein. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Familienunternehmen 2010/11“ des Beratungsunternehmens Auxilion unter 127 Führungskräften aus Familienunternehmen und Kapitalgesellschaften.
Demnach ist es für deutsche Familienunternehmen besonders wichtig, finanziell auf eigenen Beinen zu stehen. So hätten 86 Prozent der Befragten angegeben, dass sich Familienunternehmen bevorzugt aus eigenen Gewinnen finanzieren. Erst danach folgten Fremdkapitalquellen wie Bankkredite (74 Prozent), Gesellschaftsdarlehen (62 Prozent) sowie Einlagen- und Beteiligungsfinanzierung (44 Prozent).
Auxilion zufolge scheuen sich Familienunternehmen vor einer Abhängigkeit von Fremdkapital, weil dies nicht mit ihrem generationsübergreifenden Denken vereinbar sei. Während Publikumsgesellschaften auf Gewinnmaximierung zielten, überwiege bei Familienunternehmen der Wunsch nach einer sicheren Unternehmensexistenz und der Steigerung des Unternehmenswertes.
Der Studie zufolge müssen Familienunternehmen durch diese finanziellen Vorlieben aber auch Herausforderungen meistern: So hielten zwei von drei Befragten (67 Prozent) den Zugang zu Kapitalmärkten für Familienunternehmen für schwieriger. Auch die Erbschafts- und Schenkungssteuer belaste die Familienunternehmen: Sie könne bei der Übergabe des Unternehmens an die nächste Generation zu Liquidationsproblemen führen. Fast jeder zweite Befragte (48 Prozent) glaube sogar, dass die Steuer die Existenz von Familienunternehmen ernsthaft gefährde. (uqrl)
(Bild: © topdeq – Fotolia.com)
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