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Digital Mindset etablieren: So klappt der Wandel deiner UnternehmenskulturDie Politik diskutiert darüber – oder eben gerade nicht, wie das Duell zwischen Merkel und Schulz gezeigt hat: Die Digitalisierung stellt uns nicht nur vor gewaltige technische, sondern auch vor enorme soziale und kulturelle Herausforderungen. Eine neue Mentalität ist gefordert. Doch was heißt das konkret für Unternehmen? Wie soll diese Mentalität aussehen? Wie sollen Menschen „ticken“, um das digitale Zeitalter zu meistern?

Wieso Mitarbeiter & Unternehmen ein digitales Mindset benötigen

Die Digitalisierung ist ein tiefgreifender Wandel. Was diesen Wandel von früheren Veränderungen unterscheidet? Das Tempo ist deutlich schneller geworden, denn wir befinden uns gerade in der zweiten Hälfte der Kurve einer exponentiellen Entwicklung. Es wird also sportlich, gerade für unsere Sicht- und Denkweisen. Wir müssen in unserer Entwicklungsbereitschaft mit dem enormen Tempo Schritt halten. Wer die Lernbereitschaft in seinem Unternehmen hoch hält, ist klar im Vorteil. Doch Menschen sind von Hause aus eher veränderungsscheu.

Wollen wir dem #digitalen #Wandel begegnen, ist eine neue #Mentalität notwendig. Klick um zu Tweeten

Es braucht ein digitales Mindset. Hört sich ja gut an. Doch wie lässt sich das mit Leben füllen? Was können Unternehmen tun, um den Wandel in den Köpfen zu ermutigen?

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Digitalisierung meistern: 6 Kernfragen für jedes Unternehmen

Für Unternehmen heißt Umgang mit der Digitalisierung vor allem, sich täglich radikal zu hinterfragen:

  1. Sind unsere Prozesse noch up-to date?
  2. Bilden unsere Strukturen veränderte Prozesse überhaupt noch adäquat ab?
  3. Entspricht unser Geschäftsmodell noch den Anforderungen des Marktes?
  4. Wie sieht’s mit unseren Vertriebskanälen aus?
  5. Sind unsere Produkte eigentlich noch sexy?
  6. Könnten wir mit unseren Kernkompetenzen nicht längst auf anderen Spielfeldern mehr Wertschöpfung erzielen?

Wer sich diese Fragen frühzeitig stellt, betreibt aktiv Prävention, um nicht von disruptiven Kannibalen verspeist zu werden. Die Antworten auf diese Fragen tun vielen Menschen weh, geht es doch dabei auch ums Loslassen:

  • Was wollen wir in Zukunft nicht mehr machen?
  • Wen oder was benötigen wir dann (nicht mehr)?

So zu denken verlangt absolute Offenheit bei allen Beteiligten. Hierarchie und hierarchisches Denken sind dabei Gift. Es muss das Prinzip gelten: Das bessere Argument sticht den Dienstgrad. Verschwindet etwas, ist das nicht zwangsläufig gleichbedeutend mit Verlust. Denn alles, was wegfällt, schafft Platz für Neues.

Chancenblick entsteht erst dann, wenn die alten Hüte nicht mehr die Sicht versperren…

Vernetztes Denken stärken: „Wir“ statt „Ich“

Vernetztes Denken ist in der Welt von morgen gefragt. Der Mitarbeiter wird vom Erlediger zum Mitdenker. Faktenwissen ist im digitalen Zeitalter kein Alleinstellungsmerkmal mehr, vielmehr geht es um dessen ständige Anwendung auf die Praxis.

Was heißt das für den Alltag on the job?

Erfolgreich sind diejenigen Unternehmen, die vom Kunden her denken. Steve Jobs hat deswegen so geniale Produkte entwickelt, weil er den PC und das Handy vom Endkunden her gedacht hat: Was brauchen, ja was wollen die Menschen?

Usability (oder Nutzerzentrierung) heißt das Zauberwort.

Der Endkunde interessiert sich nicht für Bits und Bites, er will’s einfach haben: wischen statt tippen. Oder Amazon: Das Unternehmen richtet sämtliche Prozesse nach dem Prinzip Kundenbegeisterung aus. Den interessiert, dass sein Paket pünktlich ankommt, nicht welche logistischen Prozesse dahinter stecken.

Diese Denke erfordert eine kopernikanische Wende in den Köpfen vieler Menschen: Weg vom Ich, hin zum Anderen. Dabei stehen wir Menschen uns gern selbst im Wege.

Wir interessieren uns erstens, zweitens und drittens für uns selbst.

Stattdessen sind künftig Neugierde, Empathie und die Fähigkeit, über den eigenen Erfahrungshorizont hinaus zu denken, gefragt. Dabei ist im Vorteil, wer intelligente Fragen an sich selbst zu stellen weiß.

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So beeinflussen positive Emotionen Mitarbeiter

Gut möglich, dass wir irgendwann nicht mehr im klassischen Sinne von Führung reden werden. Doch solange Teams noch an Projekten arbeiten – und seien sie noch so agil –, wird es jemanden geben, der den Hut auf hat.

Der Leader von morgen ist Herzarbeiter statt Kopfarbeiter.

Diese positive Emotionen sind im Team wichtig:

Je mehr positive Emotionen Menschen im Alltag erleben, desto mehr weitet sich ihr Geist und desto kreativer werden sie. Diesen einfachen und zugleich revolutionären Zusammenhang hat die amerikanische Psychologin Barbara Fredrickson erforscht. Wer als Projektleiter oder Scrum-Master mittels positiver Emotionen wie Anerkennung, Enthusiasmus, Spaß und Beitrag zum großen Ganzen sein Team führt, befördert quasi nebenbei Kreativität und bessere Ergebnisse.

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Wie lässt sich das emotionales Führen in der Praxis bewerkstelligen?

Wie wir ganz allgemein bei Menschen positive Emotionen auslösen können, sagen uns unser Bauch und unser gesunder Menschenverstand:

  • Verständnis,
  • Vertrauen,
  • klare Rahmenbedingungen,
  • Fairness,
  • Entfaltungs- und Entwicklungsmöglichkeiten durch Empowerment

So kann jedes Unternehmen zur Brutstätte für positive Erlebnisse und eine produktive Geisteshaltung werden: Ein Mindset floriert, das neue Möglichkeiten sieht und ergreift. Die Innovationskraft nimmt zu. Die Lerngeschwindigkeit des Unternehmens steigt. Sie ist der wichtigste Wettbewerbsvorteil im Zeitalter der Digitalisierung.

Chancen oder Risiken: Was birgt die Digitalisierung für den deutschen Mittelstand?

Digital Mindset etablieren: So klappt der Wandel deiner Unternehmenskultur

Birgt die Digitalisierung Risiken oder Chancen für den deutschen Mittelstand? © Statista 2017

Welche Risiken und Chancen ergeben sich durch die Digitalisierung für dein Unternehmen? Welche Rolle spielt ein digitales Mindset? Lass uns wissen, was du über das Thema denkst und schreibe uns deine Meinung in den Kommentaren!

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Jörg Hawlitzeck

Jörg Hawlitzeck, Unternehmer, Managing Partner von Business Culture und Keynote-Speaker, ist Experte für Mindset. Veränderungen bei sich selbst, Anderen und Organisationen treibt er mit Leidenschaft und Begeisterung voran. Dabei schreibt er das Wort Eigenverantwortung stets mit großen Buchstaben. Er lebt und arbeitet nach dem Motto „Die einzige Revolution, die wirklich etwas bringt, ist diejenige, die in dir selbst stattfindet.“

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