Heute, wo jeder Fleck der Erde vermessen und kartographiert ist, wo uns GPS-Satelliten und hochauflösende Kameras aus dem Orbit beobachten, scheint die Zeit der großen Entdeckungen vorbei zu sein.
Die großen Forscher und Expeditionsleiter der Vergangenheit sind heute die wagemutigen Unternehmer, die womöglich nicht mehr Leib und Leben riskieren, nicht selten jedoch ihre wirtschaftliche Existenz.
Genau wie Forscher und Abenteurer immer schon im Wettbewerb um die Erstdurchquerung der Kontinente, die Erstbesteigung der höchsten Gipfel oder den ersten Menschen am Nord- oder Südpol standen, so sind es die risikobereiten Unternehmer, die mit ihrem Glauben an den Erfolg für die Erschließung neuer Technologien und Märkte kämpfen.
Einfachheit als Erfolgsrezept!
Was war neben Wagemut und sorgfältiger Planung das Erfolgsprinzip der „Unternehmer“ von damals? Gibt es einen Grundsatz, den die Sieger im Wettlauf der Expeditionen ausgezeichnet hat? Hier ein paar Beispiele:
- Als Scott und Amundsen sich 1911 auf den Weg zum Südpol machten, war der Brite mit einer 64-köpfigen Mannschaft, 19 sibirischen Ponys, 33 Hunden und drei Motorschlitten unterwegs.
- Der Norweger Amundsen hingegen segelte mit 49 Männern und rund 100 Schlittenhunden. Die meisten Hunde wurden zwar verspeist, sicherten Amundsen aber den Ruhm, das Überleben und seine Rückkehr.
- Die Erstbesteigung des Mount Everest im Jahr 1953 gelang Hillary und Norgay mit einem herkömmlichen, offenen Sauerstoffsystem. Die erste Seilschaft der gleichen Expedition vertraute auf einen selbstentwickelten Rebreather – und scheiterte damit.
- Beim stark ideologisch aufgeladenen Wettlauf ins All hatte lange Zeit die Sowjetunion die Nase vorn. Bereits 1957 schossen sie den ersten Satelliten in die Erdumlaufbahn, ebenso das erste Lebewesen und auch den ersten Menschen. Auch die erste (unbemannte) Landung auf dem Mond glückte den Russen.Dirigistische Führung und eine dem Militärbetrieb entnommene Technik gaben den Siegern (zunächst) Recht, während die USA im Kompetenzgerangel unterschiedlichster Behörden immer das Nachsehen hatte. Erst die Gründung der NASA wendete das Blatt.
Richtige Ausrüstung, klare Organisation!
Begibt man sich auf neues, bislang unbekanntes Terrain, so empfiehlt sich (relativ) leichtes Gepäck. Die Erfolgsaussichten steigen, wenn die Ausrüstung:
- erprobt ist,
- möglichst wenig komplex ist und
- keine außergewöhnlichen Anforderungen an deren Bedienung gestellt werden.
Ist die Organisationsstruktur und Verantwortung klar, im Sinne von einfach abgegrenzt und akzeptiert, spielen die (finanziellen) Mittel nicht mehr die entscheidende Rolle.
Aber was heißt das übersetzt für unsere Unternehmer von heute oder morgen?
Fragen, die Sie sich stellen sollten!
Wer unter Wettbewerbsbedingungen heute einen neuen Markt entwickeln, eine Innovation einführen oder in bislang fremde Segmente vorstoßen will, tut gut daran sich folgende Fragen zu stellen:
- Was nützt mir meine bestehende Infrastruktur bei der Bewältigung der Aufgabe? Wo behindert sie mich möglicherweise?
- Welche Kompetenzen müssen zum Einsatz kommen?
- Bin ich selbst der richtige „Expeditionsleiter“?
- Wann ist der günstigste Zeitpunkt?
- Kann ich die Rahmenbedingungen bestimmen/verändern?
Vermeiden Sie Overplanning!
Klar, eine sorgfältige Vorbereitung ist in jedem neuen Projekt wichtig. Dennoch bemerken wir in vielen Unternehmergesprächen der letzten Jahre die Gefahren des „Overplanning“, häufig einhergehend mit einer ausgeprägten Aversion Entscheidungen zu treffen.
In detailverliebten Planungsrunden soll jedwede Alternative, jedes Risiko, jede Planabweichung bereits vorab genauestens analysiert werden. Daraus werden vor Beginn schon einzelne Handlungsanweisungen nach dem „wenn-dann“-Prinzip erstellt. Im Projekt werden Meilensteine so schnell zu Todeszonen.
Erinnern Sie sich noch an den Kapitän des US-Airways-Fluges 1549? Er hieß Chesley B. Sullenberger. Nach dem Start in New York verließen ihn durch Vogelschlag in nur 900 Meter Höhe alle Triebwerke. Er notwasserte den A320 auf dem Hudson.
Das Flugzeug war intakt, es gab keine Toten oder Verletzte. „Sully“ merkte an, dass er in dieser Situation keinen Blick ins obligate Notfallhandbuch verschwendet habe.
Gute Leute muss man eben haben. Leute, die wissen was sie können und es vor allem auch tun. Und es muss immer Menschen geben, die diesen Leuten ihre Mittel und manchmal auch ihr Leben anvertrauen.
Interessante Sichtweise
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