Skip to main content

Unter Buddy Punching versteht man das absichtlich falsche Registrieren bei der elektronischen Zeiterfassung für einen Kollegen.

Welche Motive haben Arbeitnehmer?

  • Zeitweise Unterforderung: An manchen Tagen sind Aufgaben bereits am frühen Nachmittag erledigt. Kein Mitarbeiter möchte sein Arbeitszeitkonto jedoch freiwillig ins Minus rutschen lassen. Manche Mitarbeiter bitten daher ihre Kollegen darum, sich für sie auszustempeln.
  • Verstecktes Ungerechtigkeitsempfinden: Da sich viele Mitarbeiter sowohl im Vergleich zu ihrer Verantwortung und Leistung, als auch im Vergleich zu Kollegen unterbezahlt bzw. ungerecht bezahlt fühlen, scheint es für sie legitim zu sein, sich durch erschlichene Überstunden eine Gehaltserhöhung zu beschaffen.
  • Missverstandene Freundschaft: Abhängigkeiten und vermeintliche Solidarität werden gerne genutzt, um Kollegen emotional oder moralisch unter Druck zu setzen. Wer nicht mitzieht, wird als illoyal vorverurteilt. Denn wenn der Gefallen auf Gegenseitigkeit beruhe und sich die Fremdstempler einander abwechselten, habe schließlich jeder etwas davon.

Welche Folgen hat Buddy Punching für Arbeitnehmer?

Buddy Punching ist ein handfester Betrug, der rechtlich schlimmstenfalls zur fristlosen Kündigung führen kann – auch für diejenigen, die selbst nicht betrügen, sondern den Kollegen lediglich unterstützen.

Was können Arbeitgeber dagegen tun?

Selbstverständlich kann es nicht im Interesse der Unternehmen sein, Buddy Punching zu dulden. Es gibt bereits einige Gegenmaßnahmen, die aber oft sehr teuer und aufwendig sein können:

  • Videoüberwachung der Angestellten
  • Beauftragung eines Privatdetektivs
  • Zeiterfassung per App
  • Zeiterfassung per GPS
  • Zeiterfassung durch biometrische Daten