Ein Déjà-vu beschreibt das Gefühl, eine neue Situation schon einmal ganz genauso gesehen oder erlebt zu haben. Momente wie diese sind ein weitverbreitetes Phänomen, denn rund 70% der Bevölkerung hatte schon einmal ein solch verwirrendes Erlebnis.
Wie entsteht ein Déjà-vu?
Das menschliche Gehirn ist ständig dabei, Sinneseindrücke zu verarbeiten und dabei mit Gefühlen, Eindrücken, Farben oder Gerüchen zu verknüpfen. Durch die kleinste Ähnlichkeit im Vergleich von Erlebnissen kommt es zu Assoziationen im Gehirn, die Gefühle hervorrufen, die man schon einmal hatte. Es gibt dabei verschiedene Ansätze und Theorien, wie ein Déjà-vu entstehen kann:
- Tatsächliche Erinnerungen: Viele Wissenschaftlicher erklären sich das Gefühl des Wiedererkennens ganz einfach. Die Erlebnisse beruhen auf tatsächlichen Erinnerungen an Momente, die wir so oder so ähnlich schon erlebt, aber wieder vergessen haben.
- Gleiche Strukturen erzeugen ein Déjà-vu: Das Phänomen kann auch durch die Wirkungsweise unseres Gehirns erklärt werden. Beispielsweise erinnert eine unbekannte Straße in ihrer Struktur an eine vergleichbare Straße, die man kennt. Ist einem das nicht bewusst, entsteht ein Gefühl von Vertrautheit. Das Gehirn liefert einem allerdings nicht die Information, warum die Szene vertraut ist, sodass die gesamte Situation irritierend ist.
- Neurochemische Vorgänge im Gehirn: Déjà-vu-Erlebnisse scheinen mit neurochemischen Vorgängen in den Temporallappen des Gehirns zusammenzuhängen. Dort sitzen nämlich die Erinnerungen. Es wird vermutet, dass Déjà-vus bei gesunden Menschen etwas mit kleinen Störungen in diesem Temporallappen zu tun haben. Wichtig ist allerdings: Das sind keine schlimmen Störungen!
Wie geht man mit einem Déjà-vu um?
Ein Déjà-vu dauert meistens nur einen kurzen Augenblick. Nach wenigen Sekunden realisieren wir, dass das alles nur eine Einbildung in unserem Gehirn war. Wer sich allerdings wundert, was gerade passiert ist, hat verschiedene Möglichkeiten damit umzugehen.
Einerseits ist es möglich, sich vom Gedanken an das vermeintlich Wiedererkannte zu lösen und sich kurz zu orientieren. Am besten ist es hierbei, sich erstmal klar zu machen, dass es sich um eine Illusion handelt. Im Nachgang kann man dann sich dann überlegen, ob es sich vielleicht doch um eine Erinnerung handelt, die vielleicht schon in Vergessenheit geraten war. Oft entsteht dann mehr Klarheit, was das Déjà-vu ausgelöst haben könnte. Im Endeffekt sollte man das Erlebte aber so schnell wie möglich abhaken. Selbst wenn die Auslöser und Ursachen unerkannt bleiben, ist ein Déjà-vu nicht mehr als eine einfache Erinnerungstäuschung.
Déjà-vu Erlebnisse als Marketinginstrument
Im Marketing gibt es den sogenannten Déjà-vu-Effekt auch. Damit eine Marke oder ein Produkt besonders ist, braucht es einen Wiedererkennungswert. Der Effekt bewirkt also, dass KundInnen sich an die Marken erinnern, mit ihr in Kontakt treten und Vertrauen beim Kauf aufbauen. Das Gehirn der KundInnen verbindet die Marke mit Sinneseindrücken, wodurch ein Unternehmen vor allem die Kundenbindung steigern kann.