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ETF steht für Exchange Traded Fund und bezeichnet einen börsengehandelten Investmentfonds. Er stellt die Wertentwicklung eines Index, zum Beispiel des DAX, dar. Dieser kann mehrmals täglich an der Börse gehandelt werden.

Ein ETF ist eine Sammelstelle für Anlagegelder. Einfach ausgedrückt, bündeln Investmentfonds das Geld von vielen AnlegerInnen und erwerben mit dem gesamten Kapital Vermögenswerte, z.B. Aktien, Anleihen oder Immobilien. Somit können AnlegerInnen kosteneffizient in ganze Märkte investieren. ETFs sind eine vergleichsweise sichere Möglichkeit, Rendite zu erzielen, da sie kostengünstig, transparent und breit diversifiziert sind.

Wie funktionieren ETFs?

Ein ETF ermöglicht es, mit einem Wertpapier in ganze Märkte zu investieren. Beispielsweise streut man mit einem einzigen MSCI World-ETF auf ca. 1.600 Unternehmen auf der ganzen Welt aus. In der Anlagestrategie eines ETFs ist festgelegt, in welche Anlageklasse, zum Beispiel Aktien, Rohstoffe und Anleihen, ein Fondsmanager oder eine Fondsmanagerin investieren darf.

Die angelegten Gelder sind hierbei Sondervermögen. Das heißt sie werden treuhänderisch von einer Depotbank verwahrt und vom Vermögen der jeweiligen Fondsgesellschaft getrennt. Dadurch ist das angelegte Geld selbst bei einer Insolvenz der Fondsgesellschaft sicher und geschützt.

Welche ETFs gibt es?

Es gibt ein großes Angebot an Indexfonds. Die Fonds spezialisieren sich auf unterschiedliche Kategorien und Themen. Darunter fallen zum Beispiel

  • ETFs auf verschiedene Anlageklassen (z.B. Aktien–ETFs, Renten-ETFs)
  • Themen-ETFs (z.B. Nachhaltige ETFs)
  • Länder-ETFs (z.B. Deutschland-ETFs)
  • Branchen-ETFs (z.B. Erneuerbare-Energien-ETFs)
  • ETFs mit Fokus auf bestimmte Regionen (z.B. Asien-Pazifik-ETFs)

Darüber hinaus gibt es auch ETFs, die sich auf Aktien weltweit beziehen, wie zum Beispiel der MSCI World oder der DAX.

Wie unterscheiden sich ETFs von aktiven Investmentfonds?

Primär liegt der Unterschied zwischen ETFs und aktiven Fonds im Fondsmanagement und den daraus hervorgehenden Kosten. Aktiv gemanagte Investmentfonds sind im Gegensatz zu ETFs deutlich kostenintensiver, da diese, wie der Name schon verrät, aktiv gemanagt sind. Hierbei haben sie ein Fondsmanagement, das individuell Titel auswählen und verkaufen kann. Somit soll die Rendite des Fonds maximiert werden. Jedoch wird dieses Ziel selten erreicht und die aktiven Investmentfonds performen sogar häufig langfristig schlechter als ETFs.

Verschiedene Arten von Investmentfonds

Das Nachbilden eines Aktienindex bezeichnet man als Replikation. Bei ETFs wird zwischen drei Arten der Replikation unterschieden.

  • Physische Replikation: Bei der physischen Replikation enthalten die ETFs exakt dieselben Aktien, die auch der Index enthält.
  • Sampling: Das Sampling ist eine Unterart der physischen Replikation. Dabei kauft man nur die wesentlichen Aktien, also die mit dem größten Anteil des Index.
  • Synthetische Replikation: Die synthetische Replikation bildet den Index nicht originalgetreu nach. Sie kann Wertpapiere enthalten, die nicht im Index sind. Gewinne erzielt man hierbei durch sogenannte „Swaps“. AnbieterInnen des Swap-ETFs schließen einen Vertrag mit TauschpartnerInnen. Die PartnerInnen verpflichten sich dazu, die Indexrendite inklusive Dividenden zu zahlen. Im Gegenzug dazu erhalten sie eine Gebühr und die Rendite der Wertpapiere.

Thesaurierende und Ausschüttende ETFs

Indexfonds unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich der Art, wie sie einen Index nachbilden. Auch bei der Art der Auszahlung von Dividenden gibt es Unterschiede.

  • Ausschüttende ETFs: Die erzielten Gewinne werden meist einmal im Jahr an die AnlegerInnen ausbezahlt.
  • Thesaurierende ETFs: Im Gegensatz zu ausschüttenden Indexfonds werden die Dividenden nicht an die AnlegerInnen ausbezahlt, sondern direkt reinvestiert. Das bedeutet, von erzielten Gewinnen werden direkt neue Wertpapiere gekauft. So wachsen durch den Zinseszinseffekt vor allem bei langfristigen Investments die Renditechancen.

Wo und wie kannst du ETFs kaufen?

ETFs sind wie herkömmliche Aktien börsengehandelt. Daher gelten die bekannte Regeln: Während der Öffnungszeiten der Börsen kann man sie jederzeit kaufen und verkaufen. Das Ganze kann einfach über eine Filialbank oder günstiger über ein Online-Depot erfolgen.