Als Deficitspending bezeichnet man die staatliche Verschuldung zum Zweck der Konjunkturbelebung. Das bedeutet, dass Bund, Länder und Gemeinden verstärkt Kredite zur Finanzierung von öffentlichen Investitionen aufnehmen. Ziel von Deficitspending ist es, Arbeitslosigkeit zu reduzieren und dadurch die Konjunktur zu beleben.
Wie funktioniert Deficitspending?
Die Aktivität des Staates soll beim Deficitspending eine Kettenreaktion auslösen. Durch die staatlichen Aufträge soll das Beschäftigungsniveau steigen, wodurch für Privathaushalte insgesamt mehr Einkommen zur Verfügung steht. Wenn Arbeitnehmer mehr Einkommen zur Verfügung haben, kann wieder mehr konsumiert werden, was dem Wirtschaftswachstum zu Gute kommt.
Die durch das Deficitspending aufgenommene Verschuldung soll später wieder abgebaut werden, indem sich die Konjunktur erholt. Wenn die Wirtschaft boomt, erhält der Staat in der Regel höhere Steuereinnahmen, wodurch Haushaltsüberschüsse entstehen. Dadurch erhofft sich der Staat später wieder einen ausgeglichenen Haushalt.
Kritik an Deficitspending
Die erhofften Haushaltsüberschüsse, die durch das Deficitspending entstehen sollen, sind oft niedriger als erwartet oder bleiben ganz aus. Dadurch steigt die Staatsverschuldung rasant an.