Das Peter-Prinzip ist die ironische Annahme, dass jeder bis zur Stufe der Unfähigkeit aufsteigt. Deshalb wird es auch Unfähigkeitsprinzip genannt.
Was ist das Peter-Prinzip?
Ursprung des Peter-Prinzips
Der Begriff stammt von Laurence J. Peter, der zusammen mit Raymond Hull das Buch The Peter Principle herausgab. Dieses Werk zählt heute noch zu den Klassikern der nordamerikanischen Managementliteratur.
Laut ihrer Annahme der Unfähigkeit müssten Unternehmen dann nur noch aus überforderten Mitgliedern bestehen. In der Realität ist dies nicht der Fall, sonst würden langfristig keine Betriebe überleben. Deshalb handelt es sich beim Peter-Prinzip nur um eine satirische Studie. Trotzdem gibt es Einzelfälle.
Erklärung des Peter-Prinzips
In Unternehmen mit komplexen Aufbauorganisationen und Hierarchien ist das Peter-Prinzip aufzufinden. Das ist auch die einzige Voraussetzung für das Prinzip: Es muss eine hohe Hierarchie vorliegen, also viele Aufstiegsmöglichkeiten. Denn mit dem Aufstieg gewinnt der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin an Macht, Geld und Status. Befördert wird meistens die Person, die in ihrer jetzigen Ebene die besten Leistungen bringt.
Die Annahme hierbei ist, dass MitarbeiterInnen so lange befördert werden, bis sie an ihrem Posten überfordert sind. Ab dem Zeitpunkt kommt es zu keiner weiteren Beförderung und somit zum Stillstand der Karriere. Es ist also das Ende der beruflichen Laufbahn.
Beispiel: Linienorganisation
Vor Allem geht es bei dieser Organisationsform ums Aufsteigen. Denn: Bei der Linienorganisation gibt es nur einen Weg: nach oben. Eine Rückkehr zum alten Job würde eine schlechtere Position und weniger Einkommen mit sich tragen. Außerdem bedeutet das für den Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin auch eine Abstufung. Hier ist also auch ein Image Schaden möglich.
Deshalb sagt das Peter-Prinzip, dass die MitarbeiterInnen von Ebene zu Ebene aufsteigen, bis sie zu schlecht für die nächste Stufe sind. Aber auch die letzte, endgültig erreiche Stufe ist meist nicht der ideale Platz für den Arbeitnehmer oder die Arbeitnehmerin: Selbst hier ist er oder sie überfordert, wird aber nicht mehr abgestuft.
Maßnahmen gegen das Peter-Prinzip
Das Peter-Prinzip ist oberflächlich gesehen utopisch. Sonst würden alle Betriebe früher oder später auseinanderfallen. Trotzdem sind einzelne Personen von solchen oder ähnlichen Problemen betroffen. Sowohl die MitarbeiterInnnen selbst, als auch die Führungskräfte können das verhindern:
- MitarbeiterInnen können sich selbst vor der Unfähigkeit schützen und Beförderungen ablehnen. Dafür müssen ihnen ihre eigenen Stärken und Schwächen klar sein.
- UnternehmerInnen und Führungspositionen können Gespräche mit ihren Mitarbeitern führen. Die Leistung ist nicht für alles ausschlaggebend: Es sind noch weitere Kompetenzen für eine Beförderung oder eine höhere Stelle nötig. So können Fehlentscheidungen verhindert werden.
- Der Aufgabenwechsel von einer zur anderen Ebene kann ein Problem sein. Wichtig ist vorher zu klären, ob der Kandidat oder die Kandidatin auch für das neue Aufgabenfeld geeignet ist. Es bringt nichts, wenn die Person die beste auf der einen Ebene ist und somit aufsteigen könnte, wenn sie nicht für die neuen Aufgaben geeignet ist.
- In vielen Unternehmen werden Führungslaufbahn und Fachlaufbahn getrennt. So kommt es nicht zu ungewollten Überschneidungen.