Herkunft des Begriffes Idiosynkrasie und allgemeine Definition
Der Begriff Idiosynkrasie stammt ursprünglich aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt in etwa die „Eigenheit des Selbst“. Gebräuchlicher könnte das Wort mit „Eigentümlichkeit“ übersetzt werden. Idiosynkrasie bezeichnet allgemein ein Merkmal, das einen Person oder Gruppe speziell auszeichnet und von der Norm abweicht. Es kann auch ein besonderes, individuelles Verhalten bezeichnen.
Idiosynkrasie im Risikomanagement
Im Risikomanagement unterscheidet man zwischen idiosynkratischen Risiken und systematischen Risiken.
- idiosynkratisches Risiko: geht von einem einzelnen Unternehmen bzw. Emittenten aus
- systematisches Risiko: resultiert aus Bewegungen des breiten Marktes
Idiosynkrasie in der Sozialpsychologie und Mitarbeiterführung
In diesem Kontext beschreibt Idiosynkrasie ein individuelles und von der Gruppe abweichendes Verhalten.
Der Idiosynkrasiekredit einer Führungskraft
Man kann sich einen sogenannten Idiosynkrasiekredit aufbauen, der durch Kompetenz und Konformität erworben wird. Es wird hierdurch ein gewisser Toleranzbereich einer Gruppe gegenüber einem von der Gruppen-Norm abweichenden Individuum beschrieben. Dieser „Kredit“ basiert auf folgenden Dingen:
- Status
- Kompetenz
- Konformität
Eine Führungskraft kann also entsprechend der Höhe ihres Idiosynkrasiekredits davon ausgehen, dass die Mitarbeiter die Führung als legitim wahrnehmen. Der Kredit schrumpft jedoch z. B. durch Inkompetenz, Misserfolge und Fehlverhalten. Ist der Kredit aufgebraucht, werden sich die Mitarbeiter dem Einfluss der Führungskraft soweit es Ihnen möglich ist, entziehen.
Tipp: Den Idiosynkrasiekredit geschickt für Führungsaufgaben einsetzen
Die Führungskraft nutzt den eigenen Idiosynkrasiekredit um Führungsverhalten zu etablieren, das normalerweise nicht toleriert wird. Dieses Verhalten lässt den Kredit schrumpfen. Wenn dies nicht übermäßig oft angewendet wird, werden die Mitarbeiter trotzdem folgen.
Den Idiosynkrasiekredit kann man vor allem nutzen bei:
- Innovationen
- Organisationsentwicklungen
- Veränderungsprozessen
- sämtliche Anliegen, denen die Mitarbeiter skeptisch oder ablehnend gegenüber stehen