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Was ist Scrum?

Unter Scrum (engl.: scrum für „Gedränge“) versteht man ein Vorgehensmodell im Projekt- und Produktmanagement, das ursprünglich aus der Softwaretechnik stammt, inzwischen aber in vielen anderen Bereichen Anwendung findet. Es handelt sich dabei um eine agile Entwicklungsmethode – das heißt: Ein vollumfänglicher Plan, wie das Endprodukt auszusehen hat, existiert zu Beginn nicht.

Vielmehr erfolgt die Ausarbeitung über sogenannte „Sprints„, also kürzere, zeitlich festgelegte Arbeitsschritte (maximal vier Wochen), an deren Ende immer ein potenziell nutzbares Produkt steht, das dem Kunden präsentiert werden kann. Auf diese Weise wird bereits während des Prozesses Feedback eingeholt, und die anfänglichen Anforderungen an das Produkt (Requirements) können sukzessiv angepasst werden. Wichtig dabei ist die Transparenz des gesamten Projekts.

Wer ist an Scrum beteiligt?

  • Der Product Owner stellt fachliche Anforderungen und priorisiert diese. Damit ist er für den wirtschaftlichen Erfolg des Produkts verantwortlich. Indem er regelmäßig Rücksprache mit den Stakeholdern hält, können deren Wünsche und Anregungen berücksichtigt werden.
  • Der Scrum Master ist sozusagen dafür verantwortlich, dass Scrum als Entwicklungsrahmen funktioniert. In Zusammenarbeit mit dem Entwicklungsteam gibt er die Scrum-Regeln vor, kümmert sich um deren Einhaltung und trägt generell Sorge dafür, dass das Team operativ und möglichst produktiv arbeiten kann, indem Störungen und Hindernisse behoben werden.
  • Das Entwicklungsteam arbeitet selbstorganisiert und innerhalb der jeweiligen Sprints in sich geschlossen an dem Produkt. Es besteht aus mindestens drei und höchstens neun Mitgliedern und sollte möglichst interdisziplinär besetzt sein.
  • Die Stakeholder, bestehend aus Kunden, Anwendern und Management, nehmen eine Beobachter- und Ratgeberrolle ein, indem sie fortlaufend Feedback während der Produktentwicklung geben.

Die 3 Scrum-Artefakte

  • Das Product Backlog markiert den Startpunkt: Hierbei handelt es sich um eine Liste mit Kundenanforderungen, die im Verlauf der Produktentwicklung jedoch immer wieder angepasst und nach Prioritäten geordnet werden muss.
  • Das Sprint Backlog beinhaltet alle Maßnahmen, die ergriffen werden müssen, um den Anforderungen des jeweiligen Sprints gerecht zu werden.
  • Das Produktinkrement ist das Zwischenprodukt, das nach jedem abgeschlossenen Sprint den Stakeholdern präsentiert wird.

Die 5 Scrum-Ereignisse

  1. Das Sprint Planning richtet sich nach dem Product Backlog: Hier entsteht eine priorisierte Liste mit Anforderungen, die im Sprint erfüllt werden sollen.
  2. Im Daily Scrum, der täglich höchstens 15 Minuten einnehmen sollte, wird der Status quo kurz besprochen. Dabei berichtet jedes Teammitglied, was es am gestrigen Tag getan hat, was es derzeit tut und wo eventuelle Probleme bzw. Hindernisse aufgetreten sind.
  3. Auf jeden Sprint folgt ein Sprint Review, bei dem das potenziell nutzbare Produkt in seiner aktuellen Entwicklungsphase den Stakeholdern vorgestellt und Feedback eingeholt wird.
  4. In der Sprint Retrospektive wird die Effizienz vom letzten Sprint genauer unter die Lupe genommen. Im Zentrum steht die Frage: Was könnte beim nächsten Sprint verbessert werden?
  5. Das Product Backlog Refinement wird zwar nicht zu den klassischen Scrum-Ereignissen gezählt, doch soll es mit dem Hinzufügen von Details und Schätzungen kontinuierlich die Einträge im Product Backlog ergänzen, ordnen oder anpassen.