Fake Work, auch Scheinarbeit genannt, bezeichnet all die Dinge im Job, die sich nach Arbeit anfühlen und auch wie solche aussehen, es in Wahrheit aber gar nicht sind. Echte Arbeit bringt das Unternehmen voran, Fake Work dagegen nicht.
Arbeit ist nicht gleich Arbeit.
Sinnlose Berichte, überflüssige E-Mails, Organisationsbürokratie oder Meetings, in denen nichts entschieden wird. Zwar fühlt man sich am Ende des Tages ausgelaugt und erschöpft, jedoch wurde in Wirklichkeit nichts Produktives für das Unternehmen geleistet. Des Weiteren ist Fake Work gefährlich, weil sie am Anfang unbemerkt bleibt und erst im Nachhinein plötzlichen Schaden verursacht.
Fake Work und ihre Probleme
Die zwei hauptsächlichen Ursachen und Auslöser für Fake Work sind eigene Unorganisiertheit und das falsche Führungsverhalten von Vorgesetzten.
Man kann sehr beschäftigt sein, ohne produktiv zu sein. Den ganzen Tag an Meetings teilhaben, die für die Arbeit irrelevant sind oder vier Stunden vor dem PC sitzen und die E-Mails durchlesen, dabei aber eigentlich Zeit verschwenden.
Ohne es richtig zu bemerken, kann der Arbeitnehmer sich und und dem Unternehmen schaden. Denn die mehreren Arbeitsstunden, die man mit zeitaufwendigen Dingen verbringt und dabei nichts effektives herausbringt, können sich zu unnützlichen Zeiträumen verformen. Der Arbeitnehmer wird für seine Arbeitszeiten bezahlt, bringt aber keinen Beitrag zu den eigentlichen Zielen des Unternehmens. Als Folge entstehen enorme Kosten, wenn Mitarbeiter der Fake Work verfallen sind.
Ein weiteres Problem ist, wenn Führungskräfte ebenso in das Schema „Fake Work“ verfallen und genauso müßige Aufgaben erledigen. So nehmen sich die Arbeitnehmer ein Vorbild an ihrem Vorgesetzten und beginnen Unproduktives zu bearbeiten. Letztendlich betreibt das ganze Unternehmen eine Art Scheinarbeit, die dem jeweiligen Unternehmen schaden kann.
Es ist relativ unbefriedigend, wenn trotz des stressigen und erschöpfenden Alltags keine nennenswerte Leistung erbracht wird. Diese Situation kann beim Arbeitnehmer Selbstzweifel aufrufen und ihn beängstigen, nicht gut genug für sein Job zu sein.
Fake Work erkennen
Beim ersten Blick ist es nicht leicht, Fake Work zu erkennen, da sie sich relativ langsam und schleichend entwickelt. Die unten aufgezählten Punkte beschreiben nur einen Teil davon, wie Fake Work aussieht.
- Meetings, die Stunden dauern und nichts bringen.
- Telefonate, die eigentlich unsinnig sind.
- E-Mails, in denen keine relevanten Informationen stehen.
- Doppelte Verantwortungen, durch die etwas zweimal erledigt wird.
- Vermeidbare Fehler, die einen Neustart erforderlich machen.
- Multitasking, das letztlich nichts bringt.
Zuerst solltest du dir die Frage stellen, welches Ziel du vor Augen hast. Denn wer nicht weiß, was er erreichen will, der driftet automatisch in andere überflüssige Aufgaben ab und verschwendet somit seine Zeit.
Fake Work vermeiden
Du erledigst öfter die Aufgaben anderer Mitarbeiter? Dein Vorgesetzter nimmt dich mit in belanglose Meetings? Sprich, du verschwendest deine Zeit, indem du die Aufgaben anderer Arbeitskollegen erledigst? Du bist nach jedem deiner vollen Arbeitstage erschöpft und hast das Gefühl, nichts geleistet zu haben. Hier zählen wir dir einige hilfreiche Tipps auf, wie du Fake Work vermeidest bzw. bekämpfst.
1. Identifiziere Fake Work in deinem Alltag
Schreibe auf, was du heute gemacht hast und wie lange du daran gearbeitet hast. Als Nächstes solltest du überprüfen, ob die von dir aufgeschriebenen Punkte auf Fake Work zutreffen.
2. Orientiere dich genau an deinen Zielen
Erkenne, ob die Aufgaben zielführend bzw. sinnvoll sind und ob diese dich zu deinen Zielen hinführen.
3. Lass dich nicht unterbrechen oder ablenken
Unterbrechungen, Ablenkungen, Einschübe verursachen Fake Work, da sie dich am Ende von deinen geplanten Aufgaben ablenken.
4. Mache deine Leistungen messbar
Deine geplanten Arbeitsziele müssen realistisch gemessen werden. Dafür kannst du dir ein Notizbuch anschaffen oder dir eine To-do-Liste gestalten, sodass du deine Aufgaben routinierter und leichter bearbeiten kannst und einen Überblick bekommst.
5. Delegiere und übernimm Verantwortung für deine Ziele
Du solltest nicht die Arbeit anderer Leute machen. Stattdessen solltest du dich durchsetzen und dich auf deine eigenen Aufgaben konzentrieren.
6. Lerne, Aufgaben abzuhaken
Versuche deine vorausberechneten Teilziele durchzuführen und fertigzukriegen, um ein Häkchen an deine Liste setzen zu können.
7. Fange pünktlich an zu arbeiten
Dafür setzt du dir feste Zeitlimits, wann und wie du deinen Tag planen möchtest.
8. Finde die Zeit und einen passenden Ort zum Ausruhen
Gestatte dir eine Auszeit, um deinen Stress zu verringern. Denn stressige Arbeitsalltage können auf Dauer schnell zu Antriebslosigkeit und Lustlosigkeit führen, die nicht förderlich für das Vermeiden von Fake Work sind.