Bei der Einzelfertigung – auch Auftragsfertigung genannt – stellt ein Unternehmen nur eine einzelne Einheit von einem Produkt her. Trotzdem kann das Produkt zu einem späteren Zeitpunkt gleich oder ähnlich noch einmal hergestellt werden. Unternehmen machen das jedoch nur, wenn ein Wunsch der KundInnen besteht.
Das Gegenstück zu dieser Art von Fertigung ist die Massenfertigung.
Merkmale der Einzelfertigung
Unterscheiden kann man diesen Fertigungsprozess in eine einmalige oder einer wiederholten Einzelfertigung.
Die einmalige Fertigung stellt wirklich nur ein individuelles Produkt her, wie beispielsweise eine Maßanfertigung. Die wiederholte Fertigung stellt ebenfalls nur ein Endprodukt pro Fertigungsprozess her. KundInnen könnten es aber zu einem späteren Zeitpunkt nochmal liefern lassen. Die Produktion und Fertigung startet also immer von Anfang an.
Ein Beispiel für ein Unternehmen mit Einzelfertigung ist ein Schreiner oder eine Schreinerin, der maßangefertigte Möbel aus Holz anbietet.
Vorteile der Einzelfertigung
1. Individuelle Kundenwünsche möglich
Die Einzelfertigung basiert auf Aufträgen. Dadurch können vorher noch individuelle Änderungen mit den KundInnen besprochen werden. Die Basis dieser Fertigung ist also die Nachfrage, welche das Endprodukt auch noch mitbestimmen kann.
2. Schnelles Reagieren auf Marktänderungen
Unternehmen können auf Trends und neue Wünsche der KundInnen gut reagieren. Dadurch, dass meist mit Aufträgen gearbeitet wird, können Änderungen berücksichtigt werden. Ein einheitliches und sich wiederholendes Endprodukt kommt nicht oft vor.
3. Hohes Arbeitskräftepotenzial
Menschen, die in der Einzelfertigung arbeiten, bekommen immer neue Aufgaben. Es handelt sich hierbei also um keinen eintönigen Arbeitsplatz, im Gegenteil: Unternehmen stellen nur vielseitige, gut ausgebildete FacharbeiterInnen ein. Oft herrscht in dieser Art von Fertigung auch eine hohe MitarbeiterInnenzufriedenheit und -motivation, weil sie sich hierbei verwirklichen können.
Nachteile der Einzelfertigung
1. Hohe Fertigungs- und Stückkosten
Das Unternehmen startet die Produktion immer nur für ein Endprodukt. Dadurch verteilen sich die Kosten nicht auf mehrere Produkte und die Einzelstückkosten sind vergleichsweise sehr hoch. Die universell einsetzbaren Maschinen verursachen auch hohe Kosten.
2. Abhängig von Aufträgen
Das Risiko liegt hierbei in den Aufträgen: Unternehmen können nur produzieren, wenn auch AbnehmerInnen vorhanden sind. So können diese Betriebe meist nur auf Bestellung arbeiten.
3. Lange Fertigungs- und Lieferzeit
Die Betriebsmittel und nötigen Werkstoffe können meist erst speziell für den Auftrag bestellt werden. So ist zum Beispiel allein die Beschaffung der Rohstoffe zeitaufwendig und mit Warten verbunden. Die individuelle Produktion kostet dann auch noch viel Zeit.