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Unzufrieden im Job? 10 Dinge, die du ändern kannst

Unzufrieden im Job? 10 Dinge, die du ändern kannst

Unzufrieden im Job? 10 Dinge, die du ändern kannst

Schon als Kinder haben wir gelernt: Arbeit ist mit Mühe verbunden und nicht mit Spaß. Ob in der Schule, im Studium oder im Job:

Stets scheint Erfolg mit Leiden einherzugehen.

Stress ist Teil unserer „Anstrengungskultur“ geworden. Und weil wir uns so abrackern müssen, ist uns die Leichtigkeit und Lebensfreude beim Arbeiten gründlich abhandengekommen.

Erst kommt die Arbeit, dann das Vergnügen

Selbstverständlich tragen wir nicht allein die Schuld an diesem Dilemma: Dynamisierung und Digitalisierung haben ihren Beitrag zu unserer Misere geleistet. Sie haben unsere Arbeitsbedingungen verändert. Neue Herausforderungen wurden an uns gestellt. Die Welt scheint sich immer schneller zu drehen – und wir uns mit ihr. Mit Sorge betrachten viele Menschen die wachsenden Anforderungen und fragen sich zu Recht, wie sie den Erwartungen ihrer Arbeitgeber und ihrer Kunden auch in Zukunft gerecht werden können.

Eines steht fest: Jammern hilft nicht. Nur die Erkenntnis, dass wir einiges von dem, was uns belastet, selbst steuern können. Eine Stressstudie der TK zeigt zwar, dass unsere Arbeitsbedingungen die „Hauptschuld“ an unserem Stress tragen. Doch bereits auf Platz 2 folgen die eigenen Ansprüche an uns selbst, die uns Stress bereiten. Wir hetzen uns ab, um vermeintliche Ideale zu erreichen – seien diese nun materiell oder ideell.

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Zeit für einen Perspektivwechsel

Stress ist heute schon fast zu einem Statussymbol geworden. Stress bestätigt uns, dass wir wichtig, dass wir unentbehrlich sind. Stress dokumentiert, dass ohne uns nichts läuft. Wir sind immer erreichbar. Wir verausgaben uns ständig. Und brennen dabei aus. Höchste Zeit zum Umdenken. Erlauben wir uns eine neue Haltung.

Die Positive Psychologie, eine noch junge Forschungsrichtung der Psychologie, hilft uns dabei. Dabei arbeitet sie nicht unbedingt mit neuen Methoden, sie verlagert nur den Fokus. Statt psychischer Probleme und Schwächen nimmt die Positive Psychologie die Dinge in den Blick, die Menschen glücklich und unser Leben lebenswert machen.

Der erste Schritt zu mehr Arbeitslust statt Arbeitslast liegt demnach in der Erkenntnis, dass wir unsere Haltung verändern müssen. Arbeit hindert uns nicht am Leben, sie ist ein (auch zeitlich gesehen) wesentlicher Bestandteil unseres Lebens. Das Konzept Work-Life-Balance greift darum zu kurz: Wir müssen in unserem Tun wieder Freude, Genuss und Erfüllung finden und sollten unsere Arbeit nicht länger von unserem Leben abgrenzen.

EXTRA: Work-Life-Balance: Wieso so viele daran scheitern

Es gibt wirksame Strategien für mehr Wohlbefinden, die wir leicht umsetzen können. Ständige Vergleiche gehören nicht dazu. Dem Kollegen mit dem neuen Geschäftswagen muss es nicht besser gehen als uns. Die Arbeit zu genießen mag eine Kunst sein, aber eine, die wir erlernen können.

10 Tipps für mehr Zufriedenheit und Leistungsbereitschaft im Job

Mitarbeiter, die sich wohlfühlen, sind produktiver und leistungsfähiger als solche, die sich nicht wohlfühlen.

Nach aktuellen Studien selbst dann, wenn sie an der eigentlichen Tätigkeit gar keinen großen Spaß haben. Mitarbeiter, die sich wohlfühlen, sind aber auch die beste Werbung für ein Unternehmen. Es liegt also im Interesse beider Seiten, dass es den Menschen im Unternehmen gut geht. Hier kommt die beste Praxis für Genuss bei der Arbeit:

1. Mach etwas Sinnvolles

Die Gallup-Gruppe um Tom Rath hat in weltweiten Studien herausgefunden, dass es fünf Arten von Wohlbefinden gibt:

  1. Tätigkeitswohlbefinden
  2. soziales Wohlbefinden
  3. finanzielles Wohlbefinden
  4. physisches Wohlbefinden
  5. Gemeinschaftswohlbefinden

Die Tätigkeit hat doppelt so großen Einfluss auf unser Gesamtwohlbefinden wie alle anderen. Die größte Ausschüttung des Wohlfühlbotenstoffes Dopamin bekommst du, wenn du dich so in deine Arbeit vertiefst, dass du die Zeit vergisst. Schalte dazu vorübergehend alle Störquellen aus und leite das Telefon um.

EXTRA: Im Flow bleiben & Stress vermeiden: So geht’s

2. Bist du ein Spaß-Arbeiter oder ein Broterwerb-Arbeiter?

In der TK-Stressstudie 2013 konnte nachgewiesen werden, dass „Spaßarbeiter“ gegenüber „Broterwerbarbeitern“ weniger erschöpft sind, nämlich jeder vierte statt jeder zweite, und sie sind weniger depressiv, sieben im Vergleich zu 23 Prozent.

Konzentriere dich wieder einmal darauf, warum du diesen Job ausgewählt hast. Du hilfst gern Menschen, schreiben gern Pressemitteilungen oder liebst es mit Zahlen zu spielen? Denke darüber auf dem Weg zur Arbeit nach.

3. Nutze die Genussformel 3:1

Barbara Fredrickson hat sich mit der Frage beschäftigt, in welchem Verhältnis positive zu negativen Momenten stehen müssen. Dadurch, dass negative Gefühle bei weitem stärker wirken als positive, braucht es ein 3:1 von Positivem zu Negativem. Auf einmal Ärgern darf sozusagen drei Mal Freuen kommen. Das klingt anstrengender als es ist, denn unser Leben ist ja voll von schönen Dingen, wir schätzen sie nur nicht.

Du hast den lang ersehnten Auftrag nicht bekommen? Darin gibt es mindestens drei Vorteile. Zum Beispiel:

4. Schalte mal ab

Der Frage, ob das Thema Erreichbarkeit ein Krankmacher ist, ging ein DAK Gesundheitsreport nach und befragte dazu 3.000 Erwachsene. 78,9 Prozent der Befragten stimmten der Aussage zu „Mein Arbeitgeber akzeptiert, wenn ich außerhalb der Arbeitszeit nicht erreichbar bin“. Raus aus dem selbst gemachten Druck.

Schalte das Handy beim Essen, in Meetings und vor allem nachts aus. Lies nie früh als erstes oder abends als letztes berufliche Mails. Nie. Deine Arbeit ist Teil deines Lebens und nicht umgekehrt.

EXTRA: Muss ich für meinen Arbeitgeber auch in der Freizeit erreichbar sein?

5. Frage dich: Was ist heute toll an meinem Job?

Überprüfe deine innere Einstellung. Bist du dankbar, dass du diese Arbeit hast? Freust du dich, dass du dort interessante Menschen triffst? Überall wartet das Wohlbefinden auf uns – wenn wir es treffen wollen und sehen können. Denn um etwas wahrzunehmen, müssen wir es kennen oder erwarten, sonst sehen wir es nicht.

Beginne gleich morgens mit einigen guten Gedanken an den Tag:

6. Sag „Nein“ zur Negativität

Die Kollegin grüßt nicht, der Kunde ruft nicht zurück? Schluss mit den Spekulationen über die Ursachen. Sie rauben gute Energie. Bleibe neutral. Was sind wirkliche Tatsachen und wo geht die Fantasie mit dir durch?

Wenn dein Kunde auch nach einer Woche nicht angerufen hat, dann tu es doch einfach selbst. Eventuell freut er sich sogar, dass du ihm Arbeit abnimmst. Beschäftige dich erst mit dem Gespräch, wenn du anrufst und stoppe jede negative Überlegung im Vorfeld.

EXTRA: Stress im Job? So verhinderst du negative Gedanken

7. Konzentriere dich auf deine Stärken

Wer seine Stärken bei der Arbeit nutzt, ist sechs mal häufiger engagiert und hat 40 Stunden Spaß. Wer die eigenen Stärken nicht nutzt, brennt schon nach 20 Stunden aus. Egal wie anstrengend die Arbeit ist.

Ermittle deine Stärken und wähle deinen Liebling, z.B. Neugier oder Optimismus. Trage sie als Wochenmotto in deinen Kalender ein und beobachte, was sich verändert.

8. Lach den Stress weg

Sarah Pressman hat erforscht, dass Lächeln, selbst wenn uns nicht danach ist, zu Stressreduktion und Glücksgefühlen führt. Dies gilt auch für das so genannte „unechte“ Lächeln, bei dem nur der Mund, nicht die Augen, lachen.

Das wichtigste Lächeln ist das erste Lächeln des Tages: An dich. Wenn du in den Spiegel schaust, heißt es als erstes Lächeln, auch wenn dir nicht danach zu Mute ist. Du bist da. Das zählt.

9. Ändere, was dich stört

Die Tür quietscht, das Auto ist schmutzig, der Schreibtisch steht ungünstig? Die Haarfarbe ist nicht mehr aktuell und die Kleidung ist zu klein geworden. Worauf wartest du? Jetzt ist der Zeitpunkt sich von unnützen, unsinnigen oder unpraktischen Dingen zu befreien, die sonst immer wieder deine Aufmerksamkeit und dein Wohlbefinden kosten.

Ruf selbst den Hausmeister an damit er sich der Tür annimmt statt zu warten, bis jemand sich zuständig fühlt.

10. Komm gut gelaunt nach Hause

Gib die Illusion auf, wir könnten Arbeit und Privatleben trennen. Sorge lieber dafür, dass du in einem guten Zustand nach Hause kommst.

Geh am besten einige Schritte zu Fuß, weil das Stresshormon Cortisol durch Bewegung abgebaut wird und du dann mit guten Nerven ins Kinderzimmer schaust. Höre im Auto oder in der Küche eine Entspannungs-CD. Wenn du gute Laune mit nach Hause bringst, kommt diese von dort auch zur Arbeit zurück.

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