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5 Warnzeichen einer Krise [+Soforthilfe-Tipps]

Stress im Job: Diese Bundesländer sind besonders betroffen [Infografik]

Bild: Adobe Stock | © Sergey Nivens

Drei gute Nachrichten gleich vorweg:

  1. Wir alle fürchten uns davor, in eine Krise zu geraten. In Wahrheit sind sie oft unser bester Lehrmeister.
  2. Nicht jede Herausforderung im täglichen Business ist gleich eine Krise. Von einer Krise sprechen wir erst dann, wenn eine Situation existenzgefährdend ist – persönlich oder geschäftlich.
  3. Zum Glück können wir Krisen durchaus entgegenwirken. Sie treten zwar manchmal plötzlich auf (z.B. durch Unfall oder Krankheit), aber in vielen Fällen gibt es Warnzeichen, vor allem im geschäftlichen Bereich.

Die Warnzeichen lassen sich mit verschiedenen Windstärken vergleichen. Denn auch Krisen können sich vom lauen Lüftchen zum bedrohlichen Orkan entwickeln.

Warnzeichen 1: Ein Wind kommt auf

Manchmal beginnen Krisen in den Zeiten des größten Erfolgs. Ursache dafür kann zum Beispiel Unachtsamkeit sein. Vieles ist selbstverständlich geworden, man ist nicht mehr so bemüht wie zuvor. Nachlässigkeit schleicht sich ein. Die Mitarbeiter wirken weniger engagiert als zuvor oder werden öfter mal krank. Reklamationen kommen rein. Unerwartete Rechnungen sprengen die Finanzplanung. Du merkst vielleicht bei dir selbst eine gewisse Gereiztheit. Manchmal fühlt es sich anstrengend an.

Was du jetzt tun kannst

Nimm bewusst wahr, was sich bei dir selbst verändert hat: Was machst du gerade anders als noch vor ein paar Monaten? Wie geht es dir und deiner Gesundheit? Wenn du zum Beispiel überfordert bist: Was brauchst du gerade? Nimm dir Zeit für deine Erholung.

In Bezug auf deine Mitarbeiter: Führe offene Gespräche! Warum ist die Stimmung anders als bisher? Gibt es eine Idee, warum die Reklamationen zunehmen? Bitte deine Mitarbeiter um ehrliches Feedback. Dazu ist es notwendig, dass du ihnen die Sicherheit gibst, ehrlich sein zu dürfen, ohne negative Konsequenzen befürchten zu müssen.

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Warnzeichen 2: Der Wind wird zum Sturm

Die Probleme werden massiver. Langjährige Kunden kündigen plötzlich. Einnahmen bleiben aus. Vielleicht sind die Ausgaben sogar höher als die Einnahmen. Du merkst deine eigene Unzufriedenheit und vielleicht auch die deiner Mitarbeiter. Doch noch ist nicht alles verloren. Du kannst das Ruder noch herumreißen.

Was du jetzt tun kannst

Wenn wir mitten drin sind in einem Meer voller Probleme und Herausforderungen, fehlt uns häufig der objektive Blick. Auch wenn in dieser Phase das Geld knapp sein sollte: Wenn der externe Berater seine Arbeit gut macht, können sich deine Probleme lösen.

Noch etwas ist in dieser Phase wichtig: Akzeptanz, dass die Situation gerade herausfordernd ist. So lange du im Widerstand bist und dir Dinge „schönredest“, kann keine effektive Veränderung erfolgen. Mit der Akzeptanz kommen häufig auch die klareren Gedanken und die Lösungsorientierung. Wenn du es in dieser Phase schaffst, dein Unternehmer wieder auf gesunde Beine zu stellen, hast du nicht nur viel für die Zukunft gelernt. In den meisten Fällen stehen solche Firmen sogar hinterher besser da als jemals zuvor, weil vieles optimiert wurde.

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Warnzeichen 3: Der Sturm wird zum Orkan

Deine Situation spitzt sich weiter zu. Mahnungen oder sogar Mahnbescheide flattern ins Haus. Die Mitarbeiter sind demotiviert, fallen häufig aus. Du bist vielleicht mit deiner Kraft am Ende. Du willst es dennoch nicht wahrhaben, dass es eventuell das Aus für deine Firma sein könnte. Du bist traurig, wütend, enttäuscht. Suchst einen Schuldigen im Außen: Die Kunden sind schuld, die Mitarbeiter taugen nichts, die Wirtschaft ist am Boden …

Was du jetzt tun kannst

Die eigene Verantwortung erkennen.

Versuche, einen sachlichen Blick auf die Lage zu bekommen:

Warnzeichen 4: Im Auge des Orkans

Eine gefährliche Phase. Es ist die Phase der Resignation und im schlimmsten Fall der Depression. Dir ist alles egal. Du bist motivations- und kraftlos. Vielleicht fühlst du gar nichts mehr, weil die negativen Gefühle dich sonst überwältigen würden. Du funktionierst noch, aber auf Sparflamme. Es ist, als wenn du im Auge des Orkans bist. Du schaust zu, wie dein eigener Sturm um dich herum tobt und vieles mit sich reißt. Leider ist das oft auch die Phase, wo es nicht mehr nur um die Firma geht. Längst ist dein Privatleben mitbetroffen.

Was du jetzt tun kannst

Psychologische Hilfe in Anspruch nehmen. Die Firma eventuell schließen. Es muss ja nicht für immer sein. Ein Neuanfang ist immer möglich. Doch erst einmal solltest du selbst auf die Beine und wieder zu Kräften kommen.

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Warnzeichen 5: Zerstörung und Neuanfang

Du hast es nicht geschafft. Du fühlst dich als Verlierer. Vielleicht ist es sogar dein gefühltes Lebenswerk, das in die Brüche gegangen ist. Das macht etwas mit deinem Selbstwert. Das Gefühl, wertvoll zu sein und uns selbst vertrauen zu können, verlieren wir oft in solchen Phasen. Du fühlst dich leer, mutlos, kraftlos. Die Folge ist Resignation und die Frage nach dem „Warum?“.

Was du jetzt tun kannst

Der erste Schritt ist die Akzeptanz: Es ist passiert. Du kannst es nicht mehr ändern. Mach dir eine Liste:

Versuche, nach vorne zu schauen:

Krisen fühlen sich immer schlimm an. Doch überstandene Krisen bieten eine hervorragende Ausgangsbasis für einen Neuanfang!

Du bist weiser, reifer und erfahrener als vor der Krise. Wichtig ist, sich in einer solchen Phase klar zu machen, dass du genau richtig bist, so wie du bist – mit all deinem Wissen und deinen Erfahrungen. Denk immer daran: Egal, was dir heute passiert, ob gut oder schlecht – es macht dich zu dem wunderbaren und erfahrenen Menschen, der du morgen sein wirst!

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– Schluss mit dem Ärger: 6 Lösungen
– Go digital – Aber bitte mit Sinn!
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