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Gesprächsführung: Wie du es schaffst, dass man dir zuhört

"Begegnung im Gespräch": Endlich kein Gequassel mehr! [Rezension]

© chika_milan – stock.adobe.com

Wirklich zuhören ist eine Kunst, die wenige beherrschen und die meisten kennen dieses Phänomen: A und B verhandeln oder diskutieren miteinander und A will B eine Entscheidung erläutern oder ihn von seiner Sichtweise zu überzeugen: Er sagt ihm also was er will und erläutert die Gründe. Was passiert hier wohl im Kopf von B? Hört er aufmerksam zu? Erfahrungsgemäß eher nicht. Doch kann ich das vermeiden und ihn dazu bringen, mir zuzuhören?

Wenn der andere dir also mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit gar nicht zuhört und deine Argumente nicht nachvollzieht, weil er schon an seiner Erwiderung feilt, dann solltest du überlegen etwas zu tun, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass er eben doch die Ohren spitzt und aufmerksam bleibt. Dafür gibt es einen einfachen sprachlichen Kniff.

EXTRA: Aktives Zuhören: Mit der 3-Schritte-Technik effektiver kommunizieren

Der Normalfall: Aussagen abgeben & rechtfertigen

Der größte Teil der Menschen möchte sich schnell mitteilen und darum wird zuerst eine Aussage abgegeben. Anschließend folgt dann die Begründung. Wenn jemand seinen Wagen verkaufen möchte, dann nennt er seinen Preis und liefert anschließend seine guten Gründe für diese Entscheidung: PS, Hubraum, Sonderausstattung etc.

Das Problem: Der Kunde beschäftigt sich gar nicht mit den Gründen, sondern er verarbeitet, das was er zuvor gehört hat und was ihn gedanklich angesprungen hat: Den Preis für das Auto. Und denkt dann etwas wie: „Nee, das ist mir viel zu teuer!“.

Danach hört er nicht mehr zu, denn er weiß ja vermeintlich schon alles, was er wissen muss, insbesondere dann, wenn der Preis seine Vorstellungen überschreitet. Stattdessen legt er sich seine Erwiderung zurecht.

Alle Verkaufsargumente, und vorteile, die der Verkäufer dem Kunden nennen möchte, erreichen zwar sein Ohr, aber nicht sein Gehirn.

Wahrscheinlich wird der Verkäufer dann seinerseits genauso reagieren.

Wirksamkeit erhöhen & Gehör finden

Du solltest deinen Kunden oder Verhandlungspartner dazu bringen, dir zu folgen und gedanklich am Ball zu bleiben, anstatt an seinen Gegenargumenten zu feilen. Die Wahrscheinlichkeit dafür steigt, wenn er nicht sofort weiß, worauf es hinauslaufen wird, denn dann kann er sich noch keine Erwiderung zurechtlegen oder einfach abblocken.

Dazu drehst du die obige Struktur einfach um: Natürlich hast du im Gespräch zuerst durch entsprechendes Nachfragen seinen wirklichen Bedarf ermittelt, damit du ihm auch einen wirklichen Nutzen präsentieren kannst und ihm dein Anliegen schmackhaft sein kann.

Dann kommen erst die Argumente, dann das Fazit:

Dein Gesprächsleitfaden

Erst begründen & anschließend Angebot präsentieren

Noch wirksamer wird diese Methode, wenn du dir jeden einzelnen Schritt von deinem Gegenüber positiv bestätigen läßt und dir für den jeweiligen einzelnen Nutzen seine Zustimmung abholst:

„Das Auto hat 250 PS; Sie hatten mir doch gerade gesagt, dass Sie ein schnelles Auto möchten, nicht wahr?“ Oder:

„Der Wagen hat eine Innenausstattung aus Büffelleder; Ihnen war doch eine luxuriöse Ausstattung wichtig, oder?“

Wenn er dann mehrfach schon „Ja“ gesagt hat, wird er mit größerer Wahrscheinlichkeit auch dein Ergebnis bestätigen, da er dann dazu bereits ein Bekenntnis abgegeben hat und Menschen sich konsistent verhalten wollen.

Niemand verhält sich gerne widersprüchlich.

Das ist in der Rhetorik als Salami- bzw. Matlock-Technik bekannt:

„Ist es nicht so, dass …?! Und wenn das so ist, ist es dann nicht auch so, dass …?! Und wenn dies auch so ist, wie kann dann der Angeklagte der Mörder sein?!“

Wenn du dann noch die einzelnen Fakten, Vorteile und Argumente mit objektiven Umständen und Kriterien unterfütterst, dann wird es  um so schwerer, dir zu widersprechen. Zum Beispiel:

„Das renommierte Sachverständigenbüro XY aus Düsseldorf, hat meinen Wagen mit 35.000 € bewertet.“

EXTRA: Verkaufsgespräch: Mit Worten Kunden gewinnen [Praxistipp]

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