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Das Lernen lernen: eigeninitiativ in 12 Schritten

Lernen: junge Frau bedient mit einer Hand Laptop und macht mit der anderen Hand Notizen

Für das selbstständige Lernen gibt es eine Reihe spannender Formate. - Foto: © Urupong - stock.adobe.com

In einer Welt, die sich mehr und mehr wandelt und uns vor immer zahlreichere Herausforderungen stellt, lernen wir nicht mehr fremdgesteuert, sondern selbstverantwortlich und eigeninitiativ. Und das muss, wie alles andere auch, immer schneller passieren. Wer sein Qualifizierungsniveau nicht ständig durch eigenen Antrieb erhöht, entsorgt sich in Zukunft selbst.

Fortan werden wir Mitarbeitende brauchen, die multiperspektivisch denken und kombinatorisch handeln, sich ständig weiterentwickeln und Gesamtzusammenhänge verstehen. Grundvoraussetzung dafür ist eine lebenslange, selbstgesteuerte Lernbereitschaft sowie ein laufendes Up- und Reskilling, um seine Kompetenzen zu aktualisieren, zu erweitern, zu verbreitern und stets auf Höchststand zu halten.

Mitarbeitende der Zukunft sorgen eigeninitiativ für persönliches Wachstum – und steigern ihren Marktwert auf hohem Niveau. Künftig geht es um onlinebasieren Zugriff auf Wissen dann, wenn wir es brauchen. Entscheidend dabei ist, die guten von den schlechten Lernquellen zu unterscheiden, und in der Fülle der guten Quellen so effizient zu navigieren, dass sich die eigenen Handlungskompetenzen kontinuierlich erhöhen.

Ambitionierte Talente eignen sich neues Wissen im eigenen Lerntempo ganz genau dann an, wenn sie es brauchen. Werden Informationen benötigt, um an ein neues Thema heranzugehen, dann warten sie nicht bis zum nächsten Lehrgang. Sie starten flugs eine Online-Recherche. Wer die klügsten Fragen ans Internet stellt und weiß, wo man die besten Antworten findet, dem sind die entscheidenden Vorsprünge sicher.

Das eigeninitiative Lernen in zwölf Schritten

Wie alles andere auch müssen wir das selbstbestimmte Lernen erst lernen. Wer seinen eigenen Lernprozess steuert, durchläuft dabei folgende Schritte:

  1. Die eigenen Defizite ehrlich erkennen
  2. Ein Lernzielbild für sich selbst definieren
  3. Künftige Kompetenzbedarfe ermitteln
  4. Einen persönlichen Lernplan entwickeln
  5. Geeignete Lernquellen identifizieren
  6. Passende Lernmethoden bestimmen
  7. Ressourcen (Budget, Zeit etc.) organisieren
  8. Lernstoff dosieren, durchhalten, nicht verzetteln
  9. Erlerntes in der Praxis erproben und stetig üben
  10. Gelerntes teilen und mit anderen weiterlernen
  11. Erfolge reflektieren, bewerten und optimieren
  12. Erfolge feiern, um seine Motivation zu füttern

Der Fortgang der eigenen Lernaktivitäten kann auf einem Kanban Board sichtbar gemacht werden. Dies sorgt für Transparenz und motiviert, zügig in die Umsetzung zu gehen, weil der Verlauf sowohl für die Person selbst als auch für andere erkennbar ist.

Das selbstbestimmte Lernen muss man erst lernen

Auch das eigeninitiative Lernen müssen wir lernen. Dazu gehört folgendes Wissen:

Das selbstgesteuerte Lernen läuft „near the job“ und verknüpft sich mit der täglichen Arbeit. Dazu gehören E-Learning-Programme, zudem Learning Games, Lern-Podcasts, Webinare, Lern-Apps, Erklärfilme auf YouTube & Co. sowie Videos von Ted Talks auf der ganzen Welt. Statt langwierige Schulungen abzusitzen, werden relevante Lerneinheiten „on demand“ zeit- und ortsunabhängig in den Arbeitsalltag integriert.

Wie wir voneinander und miteinander lernen

Symptomatisch für neue Formen der Selbstlernkompetenz sind Learning Communitys, in denen wir voneinander und kollaborativ miteinander lernen. Planvorgaben von x Weiterbildungstagen pro Jahr, die zwangsweise genommen werden müssen, gehören der Vergangenheit an. In Zukunft lernen wir in kleinen Einheiten quasi jeden Tag. 

Zukunftsfähige Lernmethoden sind zum Beispiel diese:

Nicht immer wird solches Lernen auf Anhieb gelingen. Speziell dafür geschulte firmeninterne Lern-Coaches können vor allem am Anfang hilfreich sein. Wichtig ist darüber hinaus, dass die Einzelinstrumente sinnvoll miteinander verknüpft werden und sich ergänzen. Idealerweise erhalten die User einen zentralen Zugang zu den einzelnen Lernressourcen, damit sie sich diese nicht aufwendig selbst zusammensuchen müssen.

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