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Alles Routine – oder was?

Routine: Ein junger Mann öffnet nach dem Aufstehen seine Gardinen.

Die richtigen Routinen sind der Schlüssel zum Erfolg. - Foto: © JenkoAtaman - stock.adobe.com

Januar 2024. Ganz Deutschland startet mit großartig klingenden Vorsätzen ins Neue Jahr. Unter den Top 10 finden sich Dinge wie „Stress vermeiden bzw. abbauen“, „Mehr Zeit für Familie und Freunde“, „Sparsamer leben“ und natürlich der Klassiker: „Abnehmen“.

März 2024. Ein Großteil dieser Vorsätze sind bereits gescheitert.

Wie kann das sein?

Es liegt an ihren Gewohnheiten, dass manche Menschen ihre Ziele erreichen – und andere nicht.

Doch was genau sind Gewohnheiten, wie entstehen sie und warum sind sie so mächtig? Mit der Beantwortung dieser und weiterer Fragen schafft dieser Artikel ein Verständnis und liefert zusätzlich praktische Ansätze, wie du dir Routinen zukünftig zunutze machen kannst.

Was sind Gewohnheiten und wie entstehen sie?

Laut Charles Duhigg, Autor des Buches „Die Macht der Gewohnheit“, entstehen und basieren Gewohnheiten auf einem Prozess, den er als „Habit Loop“ bezeichnet – zu Deutsch: Gewohnheitsschleife. Diese besteht aus drei Elementen: Auslöser, Routine und Belohnung.

Wird diese Schleife häufiger durchlaufen, festigt sich die Gewohnheit im Gehirn. Früher oder später läuft der Prozess automatisiert ab, wobei sich eine Gewohnheit umso tiefer verankert, je öfter dieser Kreislauf durchlaufen wird. 

Ein klassisches Beispiel aus deinem Alltag: Morgendliches Zähneputzen – Auslöser ist das Weckerklingeln gefolgt vom Gang ins Badezimmer.

Die Gewohnheit ist das Putzen der Zähne selbst.

Deine Belohnung ist ein frisches Gefühl in deinem Mund und womöglich ein freudiger Kuss eines geliebten Menschen.

Warum sind Gewohnheiten wichtig?

Stell dir vor, du hättest keine Routinen. Wie wäre das? Es würde bedeuten, dass du tagein, tagaus immer wieder dieselben Entscheidungen treffen müsstest.

Der Wecker klingelt – was mache ich jetzt?

Ich gehe nach dem Aufstehen ins Bad – und nun?

Wie komme ich zur Arbeit?

Ich bin mir sicher, dass dir sofort eine Menge Beispiele einfallen.

Also halte kurz inne und werde dir bewusst: Gewohnheiten geben deinem Leben Struktur und Stabilität. Sie helfen dir, Energie zu sparen – denn jede Entscheidung bedeutet Aufwand für dein Gehirn, deinem größten Energieverbraucher. 

Welche Bedeutung haben Gewohnheiten für dein persönliches Wachstum und deinen Erfolg?

In seinem Buch „Die Tools der Titanen“ beschreibt Tim Ferris, dass mindestens 80% der erfolgreichen Menschen, die er für seinen Podcast interviewt hat, mit bewussten Routinen in den Tag starten. Unter diesen Menschen befinden sich u.a. Tony Robbins, Brené Brown und Arnold Schwarzenegger.

Die Etablierung gesunder Gewohnheiten hilft dir dabei, langfristige Ziele zu erreichen und zum Beispiel deine Gesundheit zu verbessern, kurz: Deine Happiness zu erhöhen. 

Gewohnheiten, die sich positiv auf dein Wohlbefinden und deinen Erfolg auswirken können, sind zum Beispiel regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung und Digital Detox

Common sense, oder? 

Doch wie bekommst du es hin, für dich vorteilhafte Routinen zu etablieren?

Wir kommen gleich dazu.

Wie können dich Gewohnheiten im Erreichen deiner Ziele blockieren?

Auch klar: Nicht alle Gewohnheiten sind positiv. Einige können uns im Weg stehen und unser Wohlbefinden zumindest mittel- bis langfristig beeinträchtigen.

Was sind das für „negative Gewohnheiten“?

Hier eine Handvoll Beispiele, ohne Anspruch auf Vollständigkeit: Rauchen, Alkoholkonsum, ungesundes Essverhalten, Serien suchten, exzessives Arbeiten.

Ein typisches Muster bei diesen Gewohnheiten ist, dass sie dir durch einen Dopaminrausch ein kurzfristiges Belohnungsgefühl geben, sich aber mittel- bis langfristig negativ auf dein Wohlbefinden auswirken.

Was sind typische Barrieren beim Ändern von Gewohnheiten – und wie können sie überwunden werden?

Ich wette, dir fallen direkt einige Hindernisse ein. Dazu gehören womöglich mangelnde Motivation oder Zeit, sozialer Druck und Stress.

Zur Überwindung ungesunder Gewohnheiten und zur Etablierung neuer, positiver Routinen liefern Literatur und Internet eine Menge Strategien und Techniken, wie zum Beispiel klare Zielsetzung, Aufbau von Disziplin, Unterstützung durch andere suchen, Belohnungssysteme etablieren und dergleichen.

Ich möchte dich zum Ende dieses Artikels einladen, dir vorerst deiner maßgeblichen Gewohnheiten bewusst zu werden. Fertige dazu eine Liste an. Gehe dafür durch deinen Tag, deine Woche, dein Jahr. Zu jeder Gewohnheit stellst du dir die folgenden Fragen:

  1. Macht mich diese Gewohnheit glücklich? Achtung: Hier kann die Antwort auch bei negativen Gewohnheiten kurzfristig „ja“ lauten.
  2. Was ermöglicht mir diese Gewohnheit?
  3. Wobei steht sie mir im Weg?
  4. Was möchte ich eigentlich haben, wer möchte ich sein?
  5. Welche Routinen helfen mir besser auf meinem Weg?

Fazit

Gewohnheiten können dir dabei helfen, deine Ziele und Wünsche zu erreichen. Sie können dir allerdings auch im Weg stehen. Ob das eine oder das andere zutrifft, hängt von dir ab. Mache dir bewusst, welche bestehenden Gewohnheiten du ändern oder welche neuen du etablieren möchtest und warum. Und komme dann in die Umsetzung.

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