Website-Icon unternehmer.de | Tipps für KMU und Startup

Unternehmen in der Krise: Wie Sie Teamgeist schaffen und Geld sparen (Teil 1)

Unternehmen in der Krise: Wie Sie Teamgeist schaffen und Geld sparen (Teil 1)Ein gesundes, souverän geleitetes Unternehmen mit einem herausragendem Produkt oder Dienstleistung, steckt nicht von heute auf morgen in einer Krise. Sieht man einmal von äußeren, unbeeinflussbaren Faktoren ab, die es auch zur Genüge gibt.

Eine hausgemachte Krise bahnt sich oftmals schleichend über einen großen Zeitraum an. Dadurch bekommt eine Krise in der Betriebsblindheit der Mitarbeiter und Führungspersonen einen idealen Verbündeten.

Wird sie allerdings frühzeitig entdeckt, kann mit Sofortmaßnahmen in vielen Fällen das Ruder noch einmal herumgerissen werden, was jedoch auf Seiten der Angestellten und der Unternehmensführung ein hohes Maß an Motivation und Liebe zum Unternehmen voraussetzt.

Verzicht will gelernt sein

In Krisenzeiten geht es immer auch um Verzicht, was bedeutet, sich selbst zurückzunehmen und den Vorteil nicht bei sich zu suchen. Das fällt nicht nur den meisten Angestellten schwer, schließlich ist jeder zur Bestreitung seines Lebensunterhaltes auf sein gewohntes Gehalt angewiesen. Auch Geschäftsführer und Vorstandsmitglieder lieben ihr gewohntes Gehalt.

Daher fällt es manchem Unternehmer schwer, sich selbst den Gürtel enger zu schnallen, zumal dann, wenn es noch nicht ganz so schlecht um die Firma steht, jedoch eine klare Tendenz nach unten bereits zu erkennen ist. Die leitenden Angestellten haben in der Krise eine Vorbildfunktion inne, wenn auch nicht wirklich freiwillig. Sie sollen in schlechten Zeiten die Mitarbeiter zur Höchstform anspornen und auch ihren eigenen Verzicht nach außen tragen, sowie ebenfalls mit anpacken.

So werden etwa zu Beginn eines Umsatzrückgangs meist die mobilen Güter als Erstes abgestoßen – sofern möglich – um freie Gelder bereitzustellen. Auch das Gehalt wird nach unten korrigiert, und die Führungsetage leistet ihren Beitrag ebenso durch Mehrarbeit und unbezahlte Überstunden, wie alle anderen Mitarbeiter.

Jahresurlaub statt Gehaltskürzung?

Es muss hier vor allem ehrlich und treu gearbeitet werden. Sollten die Angestellten erfahren, dass der Firmeninhaber sich in Zeiten größter Not sich in seinen Jahresurlaub zurückzieht, um an seiner Residenz einen weiteren Flügel anbauen zu lassen, würde die Moral des gesamten Unternehmens untergraben und niemand hätte – verständlicherweise – noch Interesse, das sinkende Schiff zu retten.

Dies ist leider in vielen Fällen genau der Grund, warum Sanierungen oder Rettungsversuche scheitern. Es gibt Menschen, die bei einer drohenden Krise nicht in der Lage oder gewillt sind, auch persönliche Rückschritte in Kauf zu nehmen, um ihre Firma zu retten.

In guten Zeiten vorbeugen

Ein Unternehmen zu leiten ist ähnlich zu betrachten wie eine Ehe, in guten Zeiten ist es einfach und schön die Zügel fest in der Hand zu halten. Erst in schlechten Zeiten zeigt sich, ob man Gefolge hat, das mit einem durch dick und dünn geht. Wenn man eine „wer braucht Zuckerbrot, wenn er eine Peitsche hat“ Philosophie an den Tag gelegt hat, muss man sich über Einsamkeit in schlechten Zeiten nicht wundern.

Ein Unternehmen zu leiten basiert auf vielen Faktoren, einer dieser Faktoren liegt darin, seine Mitarbeiter motiviert und eigenverantwortlich arbeiten zu lassen. Gerade diejenigen, die sich mit der Neukundenakquise ihre Brötchen verdienen, müssen voll und ganz hinter dem Unternehmen stehen. Eine wirklich große Herausforderung.

Wie ist das zu erreichen? Indem man ein Team schafft. Teamgeist zu erwecken bei Mitarbeitern, die nur widerwillig und des Geldes wegen zur Arbeit erscheinen, ist wohl eines der schwierigsten Dinge, die man als Personalverantwortlicher leisten kann. Dieser Teamgeist muss in gesunden Zeiten erarbeitet werden, da er in der Krise von unschätzbarem Wert sein wird.

Auf der zweiten Seite dieses Artikels erwarten Sie die Punkte „Das Einmaleins der Unternehmensführung“, „Kommunikation ist der Schlüssel zum Erfolg“ und „Lob statt Kritik erweckt Teamgeist“.

(Bild: © iQoncept – Fotolia.de)

Das kleine Einmaleins der Unternehmensführung

Es gibt bei der Unternehmensführung, oder anders ausgedrückt bei der Führung von Menschen im Allgemeinen, gewisse Grundregeln, die es unbedingt zu beachten gilt. Man erfindet damit das Rad nicht neu, im Gegenteil man geht zurück zum Ursprung, zum Mensch sein und zu dem, was das Miteinander ausmacht.

Der Unternehmer ist, wo immer möglich, zu jedem Mitarbeiter freundlich und im Umgang respektvoll. Ein Angestellter, der das Gefühl hat, wertvoll zu sein und gebraucht zu werden, verzichtet in Krisen wesentlich eher auf sein Gehalt, als ein Mitarbeiter, der als notwendiges Übel behandelt wird.

Wertschätzende Kommunikation ist der Schlüssel zum Erfolg

Es hat sich gezeigt, dass kritisierte Mitarbeiter öfter erkranken, um sich aus dieser stressigen Situation zeitweilig zu befreien. Kritisierte Angestellte versuchen auch häufig, sich Verbündete zu suchen und gegen den Unternehmer oder andere Mitarbeiter schlecht Wetter zu machen. Dieser Missmut verbreitet sich schnell unter den Angestellten und führt zu kollektiver Unlust und mangelhaften Leistungen, nicht nur unmittelbar beim Kritisierten.

Ein dem Anschein nach fauler Mitarbeiter, der vielleicht auch Vieles falsch macht, wird durch Kritik und Beleidigungen nicht eifriger; im Gegenteil, die Unlust steigt exponentiell. Ein vertrauliches Gespräch mit Verständnis und Achtung mag wesentlich mehr erreichen, zumal oftmals nicht Faulheit, sondern Angst vor dem Versagen hinter Arbeitsunlust steckt. Und wenn der Ärger noch so berechtigt ist, seinen Unmut laut und aggressiv zu äußern, hat noch niemanden an sein Ziel gebracht.

Lob statt Kritik erweckt Teamgeist

Wie schafft man es, ohne Kritik Mitarbeiter zu motivieren? Die effektivste Variante bildet hierbei ein persönliches Gespräch mit dem Angestellten. Dabei versucht man offen, ehrlich und freundlich die positiven Eigenschaften des Angestellten zu erwähnen und im Gespräch löblich heraus zu stellen. Gerade bei schwierigen Mitarbeitern, die sich gerne quer stellen und das Team ausbremsen, muss explizit nach guten Eigenschaften Ausschau gehalten werden.

Es muss immer wieder nachgefragt werden, welche Bereiche im Unternehmen ihm besonders liegen, vielleicht wäre er in einer anderen Abteilung besser aufgehoben. Es wäre auch möglich, dass dieser Mitarbeiter eventuell Verbesserungsvorschläge oder Anregungen zu Arbeitsabläufen beitragen kann, denkbar, dass auch andere Mitarbeiter gefrustet über etwas sind, dass man selbst übersieht.

Allem voran sollte der Mitarbeiter im Gespräch mehrfach bei seinem Namen genannt werden, dies zeugt von Respekt, ohne dass es vieler Worte bedarf. So entsteht eine persönliche Bindung, und dem Mitarbeiter ist bewusst, dass er sich bei seinem Vorgesetzten einen Namen machen kann; positiv wie negativ.

Wird ein eher durchschnittlicher bis schlechter Mitarbeiter für Dinge, die er gut macht, gelobt, kommt es häufig zu schnellen positiven Ergebnissen. Mit der Zeit kann dieser Mitarbeiter sich zu einem engagierten und verlässlichen Mitglied des Teams mausern, der ab sofort im Idealfall von sich aus sogar Mehrarbeit leistet.

Teil 2 dieser Serie:

Unternehmen in der Krise: So wichtig sind Team-Geist, Außendienst und Homepage! (Teil 2)

 

Die mobile Version verlassen