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Neukunden- und Auftragsakquise in schwierigen Zeiten

Schwierige Zeiten: Ein Mann im Anzug läuft mit einem Regenschirm, während eines Sturms.

Neukunden- und Auftragsakquise in schwierigen Zeiten - Foto: © photoschmidt - stock.adobe.com

„Yes, we can sell.“ Das sollten sich B2B-Verkäufer gerade in schwierigen Zeiten wie den aktuellen sagen. Denn dann überdenken viele ihrer (Noch-nicht-)Kunden ihre Strategien. Also sind sie auch offen für neue Problemlösungen.

„Unsere Kunden fürchten eine länger anhaltende Rezession bzw. Stagnation. Sie handeln zurzeit alle nach der Maxime: Gürtel enger schnallen, das Pulver trocken halten und sparen um jeden Preis.“

Diese Klage hört man aktuell oft von Verkäufern und zuweilen auch ihren Chefs. Nicht wenige Vertriebsbereiche starren zurzeit gebannt wie Kaninchen auf die Schlange auf eine mögliche Rezession oder anhaltende Stagnation und befürchten: Wenn unsere Umsätze und Auftragseingänge heute noch nicht schlecht sind, dann werden sie dies vermutlich spätestens in zwei, drei Monaten sein.

Dem Fatalismus den Kampf ansagen

Warum dieser Fatalismus? Warum dieses Krisen-Verstärkungsgerede? Wäre es nicht fruchtbarer, wie ehemals der Präsidentschaftskandidat Barack Obama trotz aller widrigen Umständen zu sagen „Yes, we can“?

Gewiss ja, denn viele Unternehmen hinterfragen in schwierigen Zeiten bzw. Zeiten, in denen sich in ihren Märkten gravierende Änderungen vollziehen, ihre Strategien. Also können Sie als Verkäufer

Wenn Sie diese Chance nutzen möchten, fragen Sie sich als Verkäufer oder Vertriebsverantwortlicher: Was brauchen unsere (Noch-nicht-)Kunden jetzt mehr denn je? Was hilft ihnen jetzt wirklich – also zum Beispiel ihre Effizienz, Wirtschaftlichkeit und Produktivität sowie ihren Return-on-invest zu steigern?

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Die Marktsituation für Neukunden-Akquise nutzen

Grundsätzlich gilt: Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten brauchen auch Ihre (potenziellen) B2B-Kunden in ihren Märkten Differenzierungsmöglichkeiten – das heißt, auch sie müssen sich erkennbar positiv von ihren Mitbewerbern abheben. Also sollten Sie als Verkäufer für Ihre (Noch-nicht-)Kunden solche (Problem-)Lösungen entwerfen und ihnen so helfen, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.

Helfen Sie Ihren (Noch-nicht-)Kunden zu verkaufen! Wenn Sie ihnen Lösungen offerieren, die

dann wecken sie ihr (Kauf-)Interesse.

In schwierigen Zeiten erleichtert Ihnen folgender Umstand das Verkaufen bzw. die Neukunden-Akquise: Auch bei Ihren Mitbewerbern lautet die Maxime „sparen“. Das heißt, sie erbringen in der Regel für ihre Kunden nicht mehr die gewohnten (Service-)Leistungen – denn diese kosten Geld. Das spüren die Kunden Ihrer Wettbewerber. Also sind sie auch leichter zu einem Anbieterwechsel zu motivieren.

Hinzu kommt: Mit hoher Wahrscheinlichkeit klagen auch die Vertriebsmitarbeiter Ihrer Wettbewerber „Die Zeiten sind schlecht“. Entsprechend unmotiviert und ohne Esprit bearbeiten sie den Markt. Also kann sich Ihr Vertrieb leichter positiv von dem der Mitbewerber abheben, sofern Sie und Ihre Mitarbeiter nicht den gleichen Fehler wie die Mitbewerber begehen und sich vom Jammern der Kunden infizieren lassen.

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Wer ein Problem hat, braucht eine Lösung

Wenn Kunden jammern, haben diese (mindestens) ein Problem. Folglich müssen Sie ihnen nur eine überzeugende Problemlösung anbieten und schon sind Sie mit ihnen zumindest im Gespräch. Nutzen Sie also die Chance „Schwierige Zeiten“, um gerade jetzt auf Beutezug zu gehen und Wettbewerbern Kunden abzujagen.

Doch nicht nur dies: Sorgen Sie auch dafür, dass die „Top-Mitarbeiter“ Ihrer Wettbewerber vom motivierenden Arbeitsklima in Ihrem Unternehmen erfahren. Dann können Sie manch „Spitzenkraft“ für sich gewinnen, um deren Gunst Sie in Zeiten der Hochkonjunktur vergebens gebuhlt hätten.

Hier einige Tipps, wie Ihre Vertriebsorganisation die „schlechten“ bzw. unsichere Zeiten“ zu Ihrem Vorteil nutzt:

1. Erstellen Sie ein Beuteraster; definieren Sie also Zielkunden, auf die Sie Ihre Aktivitäten fokussieren!

2. Erarbeiten Sie für die namentlich definierten Zielkunden konkrete Maßnahmenpläne!

3. Machen Sie Ihre Verkäufer fit für das Verkaufen in „schwierigen Zeiten“.

Und noch ein Tipp

Denken Sie, sofern das Kernproblem vieler Ihrer (Noch-nicht-)Kunden ein temporärer Liquiditätsengpass ist, über alternative Finanzierungmodelle nach und schulen Sie Ihre Verkäufer darin, diese aktiv zu verkaufen. Auch dies kann ein Türöffner sein, denn (auch) für Ihre Zielkunden gilt: Sie wollen spätestens, wenn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen (allgemein) wieder besser werden (was die meisten Experten für Mitte des Jahres voraussagen) wieder erfolgreich durchstarten und hierfür die Weichen schon heute stellen.

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Fazit

Die Unternehmen, die jetzt ihre Vertriebsstrategie schärfen, also den veränderten Rahmenbedingungen anpassen, und ihren Verkäufer das Bewusstsein vermitteln „,Yes, we can sell‘, wenn wir …“ können die aktuellen Marktveränderungen zu ihrem Vorteil nutzen und gehen aus der aktuellen „Krise“ in manchen Märkten als Sieger hervor.

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