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Existenzgründung: 10 Mythen zum Thema Bankkredit

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Viele ExistenzgründerInnen sind auf Darlehen von der Bank angewiesen. Doch beim Thema Bankkredit halten sich immer noch hartnäckige Irrtümer. Dieser Artikel räumt mit den häufigsten Mythen zum Bankkredit auf.

Bankkredit-Mythos 1: Ich bekomme doch sowieso kein Geld

Falsch. Auch ohne Eigenkapital können GründerInnen durchaus an einen Kredit bis zu 100.000 Euro kommen. Neben dem klassischen Bankkredit verleihen auch EigenkapitalgeberInnen und Business Angels Geld – oder womöglich die eigene Verwandtschaft. Die Geschäftsidee muss dann natürlich entsprechend profitabel sein. Zusätzlich sollte man sich einen Überblick zu den wichtigsten Kreditformen verschaffen.

Bankkredit-Mythos 2: Geld gibt es nur bei der Hausbank

Falsch. Wer sich schon im Vorfeld auf seine Hausbank festlegt, verpasst möglicherweise bessere Konditionen bei der Konkurrenz. Die Förderbanken arbeiten zwar mit Geschäftsbanken zusammen, aber nicht jede Geschäftsbank arbeitet auch mit einer Förderbank zusammen. GründerInnen sollten sich darum vor dem Gespräch bei der eigenen Bank schlau machen, sich auf das Bankgespräch vorbereiten und unverbindlich bei verschiedenen Banken vorfühlen. Oft lässt sich auch bequem ein Bankkredit online aufnehmen.

Bankkredit-Mythos 3: Ich werde das Kind schon schaukeln

Falsch. Einige GründerInnen überschätzen ihre eigenen Fähigkeiten. Ohne fundierte Branchenkenntnisse und kaufmännische Fähigkeiten vergibt kaum eine Bank oder InvestorInnen ein Darlehen. QuereinsteigerInnen sollten sich erst einmal eine Anstellung suchen oder eine nebenberufliche Gründung starten.

Bankkredit-Mythos 4: Mit meiner Geschäftsidee habe ich eh keine Chance

Falsch. Ratings stufen einige Branchen als riskant ein. Trotzdem schließen nicht alle Banken eine Branche aufgrund schlechter Ratings von der Kreditvergabe aus. Schließlich gibt es gute und schlechte Geschäftsideen. Wichtig sind ein stimmiger Businessplan und ein USP (Unique Selling Point).

Bankkredit-Mythos 5: Das kann doch nicht so lange dauern

Falsch. Wer einen Kredit aufnehmen möchte, sollte sich frühzeitig über die Bearbeitungszeiten informieren. Es kann drei Monate oder länger dauern, bis das Geld auf dem Konto ist – je nachdem, ob eine Förder- oder Bürgschaftsbank und möglicherweise noch mehrere Geschäftsbanken beteiligt sind. Auch private InvestorInnen wollen ihre potenziellen SchuldnerInnen meistens erst einmal kennen lernen und deren Geschäftsidee genau unter die Lupe nehmen.

Bankkredit-Mythos 6: Ich kann immer noch zur Konkurrenz gehen

Falsch. Ein abgelehntes Geschäftskonzept wird bei einer anderen Bank in der Regel auch nicht gefördert. Und allein die Prüfung kostet bei den Banken ein bis zwei Prozent des gewünschten Kreditbetrags. Sinnvoller ist es, nach einer Absage das Konzept nachzubessern. Eine Kredit-Ablehnung beinhaltet zwar kein ausführliches Gutachten, weil die Banken ihre Prüfkriterien nicht offenlegen müssen. Dennoch lohnt es sich, nach den Gründen zu fragen. Denn das Veto der Bank ist auch eine Chance, das eigene Konzept noch einmal kritisch zu hinterfragen und es erst dann bei einer anderen Bank noch einmal zu versuchen.

Bankkredit-Mythos 7: Mein Banker ist nett – das klappt schon

Falsch. Prinzipiell sind die meisten BankerInnen ganz nett – schließlich sind GründerInnen auch potenzielle KundInnen. Das heißt aber nicht, dass er eine verbindliche Zusage geben kann. Denn über die Kreditvergabe entscheidet allein das vorgeschriebene Rating. Dessen Kriterien unterscheiden sich von Bank zu Bank und können nicht manipuliert werden.

Bankkredit-Mythos 8: Wenn das Geld da ist, brauche ich die Bank nicht mehr

Falsch. Nach einem bewilligten Kredit melden sich einige GründerInnen erst dann wieder, wenn es schlecht läuft. In diesen Fällen kommen Banken JungunternehmerInnen selten entgegen. Ratsamer ist es, ab und zu eine Erfolgsmeldung von sich aus zu geben:

Bankkredit-Mythos 9: Eigentlich brauche ich gar nicht so viel Geld

Falsch. Prinzipiell sollten GründerInnen im Businessplan etwas großzügiger rechnen. Das Geschäft muss ja erst einmal anlaufen. Zudem werden einige Kosten häufig vergessen oder zu niedrig angesetzt – etwa Betriebskosten, Kaution, Maklerprovision oder die berüchtigten „sonstigen Kosten“. Nachfinanzierungen sind bei Banken ungern gesehen.

Eine Finanzlücke von 10.000 Euro kann die unternehmerische Eignung des Gründers in Frage stellen.

Ein weiterer Punkt: Gerade kleine Kreditsummen sind schwierig zu bekommen. Geschäftsbanken gewähren Geschäftskredite unter 10.000 Euro nur im Ausnahmefall. In diesem Fall helfen die Förderbanken der jeweiligen Bundesländer weiter.

(Quelle: Statista.de)

Bankkredit-Mythos 10: Meine Schufa-Auskunft wird in Ordnung sein

Falsch. Die Bonitätsklasse kann ein frühes Ausschlusskriterium für die Kreditvergabe sein. Selbst die Banken wissen oft nicht genau, wie die Bonitätsklassen ermittelt werden. Zudem sind die Daten der Schufa-Auskunft nicht immer korrekt. Daher sollten GründerInnen im Vorfeld eine Selbstauskunft einholen und die Daten überprüfen. Die Schufa ist verpflichtet, bestimmte Daten nach Ablauf einer Frist zu löschen.

(Quelle: www.gruendungszuschuss.de)

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