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Ampel will Aktienrente: Was dahintersteckt und warum es nicht reicht

So muss eine gute Altersvorsorge aussehen: 5 Kriterien

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Die neue Ampel-Regierung will endlich das wichtige Thema Altersvorsorge beziehungsweise Altersversorgung der Menschen dieses Landes angehen. Dabei scheint die Aktienrente hierbei das Zauberwort zu sein. Dazu ist die Regierung sogar bereit, ganze zehn Milliarden Euro in einen extra dafür aufgelegten Fonds zu investieren. Das mag zunächst nach einem sehr hohen Betrag klingen, doch rechnen wir einmal nach.

Dividiert man diese stolze Summe durch ungefähr 80 Millionen Menschen, bekommt jeder in etwa 125 Euro vom Staat, die am Aktienmarkt für seine Altersvorsorge angelegt werden sollen. Um eine aktienbasierte Rente anzuschieben, ist das jedoch bei Weitem zu wenig. Was wirklich hinter dem Clou der aktienfinanzierten Rente steckt und warum jeder seine Vorsorge lieber selbst steuern sollte, erfährst du in diesem Gastbeitrag.

Kurzer Rückblick auf das bestehende Rentensystem

Dass die Rente eben nicht sicher ist, weiß inzwischen jedes Kind, denn sie basiert auf dem sogenannten Generationenvertrag, der mit der Alterspyramide von 1970 gut funktionierte, doch heute und in Zukunft werden immer weniger LeistungsträgerInnen mehr Rentner tragen müssen. Während es 1970 in Deutschland nur 144.000 alte Menschen über 80 Jahre gab, waren es 2020 schon mehr als 480.000, Tendenz steigend.

So kann es nicht weitergehen, das haben auch die Politiker verstanden. Betroffen von der Fehlentwicklung sind vor allem die beruflich aktiven Menschen, die heute zwischen 30 und 50 Jahre alt sind.

EXTRA: Altersvorsorge in Zeiten mit Niedrigzins und weltweiten Herausforderungen

Die viel beschworene Aktienrente ist keine Lösung

Selbst wenn wir die gerade veranschlagten zehn Milliarden Euro nur auf 30 oder 40 Millionen Deutsche aufteilen, reicht das Startkapital nicht aus. Das Fondsvolumen müsste mindestens das Zehnfache betragen.

Das Manager Magazin verwies kürzlich auf die 24 Milliarden Euro KENFO-Rückstellungen, dahinter verbirgt sich der „Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung“, die „sehr gut“ am Aktienmarkt angelegt worden seien. Kurz nachgerechnet wurde dabei eine Rendite von nicht einmal 2,5 Prozent pro Jahr erwirtschaftet, was unter der Inflationsrate liegt.

Wer mitten im Leben steht und jeden Tag seiner Arbeit nachgeht, kommt gar nicht darum herum, selbst aktiv zu werden und ein Teil seines Einkommens professionell anzulegen, um der drohenden Versorgungslücke im Alter effektiv entgegenzutreten.

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