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Wer deutlich spricht, riskiert verstanden zu werden

Was macht gute Sprache aus? 5 Tipps für überzeugende Texte

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„Man kann nicht, nicht kommunizieren“, sagte einst der österreichische Philosoph Paul Watzlawick. Mimik, Gestik, Intonation der Stimme und Körperhaltung signalisieren auf der unterbewussten Ebene, was ein Sprechender über sich selbst denkt.

In einer Zeit, in der Angebote zum Thema „Selbstpräsentation und Selbstdarstellung“ Konjunktur haben, in der der Begriff des „ehrbaren Kaufmanns“ aus der Mode gekommen zu sein scheint, ebenso wie der Satz „ein Mann ein Wort“, wird es immer wichtiger, die Zeichen und nonverbalen Botschaften, die ein Sprechender aussendet genauer erkennen und deuten zu können.

In diesem Artikel werden dir zunächst exemplarisch 3 Sprechtypen mit ihren Erkennungsmerkmalen vorgestellt, denen du sicher in deinem beruflichen Alltag schon begegnet bist – und dann in einer Kurzübersicht weitere leicht erkennbare „Doppelbotschaften“ aufgelistet.

3 Sprechtypen und ihre Merkmale

1. Der Blender

… ist der „Musterschüler“ der Rhetorikseminare. Er bemüht sich sehr darum, deutlich zu sprechen. Aber es geht ihm letztlich nicht darum, verstanden zu werden, sondern sich selbst „perfekt“ zu inszenieren. Er ist ein selbstgeschaffenes Konstrukt aus angelerntem und trainiertem Verhalten mit dem Ziel, in der Gesamtinszenierung seiner Persönlichkeit zu überzeugen. Er „benutzt“ dich als Publikum für seine eigene Großartigkeit.

Du erkennst du ihn an:

Von ihm hast du für dich selbst nicht allzu viel zu erwarten.

2. Der Unbewusste

… ist ein bisschen das Gegenteil des Blenders. Er weiß meist sehr viel, und will deshalb natürlich auch verstanden werden, kommt aber gar nicht auf die Idee, dass er dafür deutlicher sprechen müsste. Er geht einfach davon aus, dass das, was er sagt so logisch ist, dass jeder es verstehen muss. Ihm fehlt es an Einfühlungsvermögen für sein Gegenüber.

Du erkennst du ihn an:

Von ihm kannst du viel erfahren, wenn es dir gelingt, ihm zu folgen – um dir dann eine eigene Meinung bilden zu können.

3. Der Aufrechte

Aufrechte Menschen wollen nicht nur verstanden werden, sie meinen auch ehrlich, was sie sagen. Ihre Gesprächskultur ist ernsthaft, bescheiden und schlicht. Sie stehen zu ihrem Wort, und tun genau das, was sie versprechen.

Du erkennst sie an:

Von ihnen kannst du lernen – und du kannst ihnen vertrauen. Sie werden dich niemals für ihren eigenen Vorteil hintergehen.

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„Sprich, dass ich dich sehe“

Dieser Satz stammt von dem Philosophen Sokrates, und besagt, dass ein jeder Mensch in seinem innersten Wesen „sichtbar“ wird, wenn er spricht. Allein Tonlage, Lautstärke und Sprechtempo sagen dabei mehr über eine Person, als ihr selbst bewusst ist. Deshalb hier eine leicht nachvollziehbare Übersicht:

Und noch ein kleiner Tipp zum Schluss: Wenn du herausfinden möchtest, ob z.B. ein Politiker oder eine Politikerin die Wahrheit sagt, schalte bei Übertragungen einfach mal den Ton ab. Je öfter du das tust, umso mehr wirst lernen, nonverbale Botschaften wahrzunehmen.

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