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Als Unternehmen einen Transformationsprozess vollziehen

Tranformationsprozess: Ein Mann bewegt Zahnräder auf einer Platte.

Als Unternehmen einen Transformationsprozess vollziehen - Foto: © TensorSpark - stock.adobe.com

Der Begriff Transformation ist zurzeit in aller Munde.  Doch was bedeutet er im Unternehmenskontext überhaupt? Das ist oft unklar! Ebenso, was einen Transformationsprozess von einem Changeprozess unterscheidet.

Im Managementbereich hat sich nach dem Begriff Change ein neues Buzzword etabliert: Transformation. Ihn finden man heute in fast allen Verlautbarungen der Unternehmen, die deren Zukunft betreffen.

Nicht jeder Change ist eine Transformation

Im Gespräch mit den firmeninternen Entscheidern stellt man jedoch oft fest: Die meisten können nicht genau sagen, was einen Transformations- von einem Change-Prozess unterscheidet. Häufig werden die beiden Begriffe synonym verwendet. Dabei gibt es zwischen ihnen durchaus Unterschiede.

Das Wort Change bezeichnet schlicht eine Veränderung. So ist es zum Beispiel ein Change- bzw. Veränderungsprozess, wenn in einem Unternehmen die PCs ausgetauscht werden. Ein Change ist es auch, wenn Abläufe optimiert, Teams neu formiert oder Mitarbeiter entlassen werden.

Sich transformieren heißt sich neu erfinden

Anders ist dies bei einer Transformation. Hierunter versteht man den Prozess der gezielten Umgestaltung der „genetischen“ Grundstruktur eines Systems. Im Verlauf dieses Prozesses

Das Unternehmen erfindet sich sozusagen neu.

Die Transformation eines Unternehmens lässt sich am ehesten mit der Metamorphose vergleichen, die viele Insekten im Laufe ihres Lebenszyklus durchlaufen. So gibt es zum Beispiel bei einem Schmetterling die Entwicklungsphasen Ei, Raupe, Puppe und Falter. Und beim Übergang von einem Entwicklungsstadium ins nächste wandelt sich das genetische Material vollständig um. Doch nicht nur dies! Eine Schmetterlingsraupe hat auch andere Fähigkeiten als der Falter am Ende des Entwicklungszyklus: Eine Raupe kann zum Beispiel nicht fliegen.

Das Unternehmen entwickelt eine neue Identität

Ähnlich verhält es sich bei der Transformation eines Unternehmens. Auch in diesem Prozess wird unter Rückgriff auf die vorhandenen Ressourcen das System Unternehmen so radikal umgestaltet, dass die transformierte Organisation für außenstehende Personen kaum wiederzuerkennen ist. Neben ihrer Strategie haben sich auch ihre Kultur und Struktur gewandelt. Das heißt, die Organisation verfügt außer über eine neue Identität auch über neue Kompetenzen. Deshalb benötigen auch ihre Mitarbeiter teils neue Fähigkeiten und Fertigkeiten.

Es gibt jedoch auch Unterschiede zwischen der Metamorphose eines Schmetterlings und der Transformation eines Unternehmens. Bei einem Schmetterling ist der Transformationsprozess genetisch festgelegt: Erst Ei, dann Raupe, dann Puppe, dann Falter. Bei der Transformation eines Unternehmens hingegen gilt es ausgehend von einer Vision das System Unternehmen Schritt für Schritt gezielt zu entwickeln bzw. zu verändern.

Transformationsprozesse sind komplexe Changeprozesse

Letztlich ist jeder Transformationsprozess ein komplexer Changeprozess, der aus einer Vielzahl von Changeprojekten besteht. Entsprechend groß muss die Change-Management-Kompetenz der für den Prozess verantwortlichen Personen sein. Sie müssen zudem inkrementell und iterativ vorgehen. Sie müssen also im Projektverlauf immer wieder checken,

sowie bei Bedarf die nötigen Korrekturen vornehmen. Entsprechend groß sollte neben ihrer analytischen, ihre kommunikative Kompetenz sein.

Bei Transformationsprozessen ist das Ziel oft unklar

Komplex ist die Aufgabe, Transformationsprojekte zu managen, auch, weil hierbei – anders als bei der Metamorphose eines Schmetterlings – das Endziel des Prozesses unter Vorbehalt steht. So kann heute kein Top-Manager in der Autoindustrie mit Gewissheit sagen:

Transformationsprozesse erfordern eine hohe Agilität

Deshalb müssen die Transformationsverantwortlichen bei der Projektplanung und -steuerung agil sein und bleiben. Entsprechend groß sollte neben ihrer Change- ihre Projekt-Management-Kompetenz sein. Zudem sollten sie reife Führungspersönlichkeiten sein, denen die Betroffenen bereitwillig folgen, weil sie ihnen aufgrund ihrer fachlichen Kompetenz und Persönlichkeit vertrauen.

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