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Einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom unter 152 Unternehmen hat ergeben, dass derzeit etwa jedes vierte Startup darüber nachdenkt, ins Ausland zu ziehen. Der Grund: Es mangelt an Kapital. Rund 26 Prozent der 152 befragten Startup-Unternehmen erwägen diesen Schritt derzeit. Investoren seien laut den Befragten deutlich zurückhaltender geworden. Die Zahlen verdeutlichen, wie schwierig die Lage für die deutsche Startup-Szene aktuell ist. Viele sehen sich nun nach alternativen Finanzierungswegen um. Die Entwicklung ist als Alarmsignal für die hiesige Wirtschaft zu deuten – diese ist auf Innovation und technologische Fortschritte angewiesen.

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Startups beklagen mangelndes Risikokapital

Den Ergebnissen der Umfrage zufolge haben 81 Prozent feststellen müssen, dass Investoren wegen der Konjunkturlage zurückhaltender geworden sind. Nur 23 Prozent seien der Meinung, dass es hierzulande ausreichend Venture Capital gebe – eine alarmierende Zahl, die zeigt, wie stark der Druck ist, der auf den Unternehmen lastet. Durchschnittlich benötigen die befragten Startups in den kommenden zwei Jahren rund 2,5 Millionen Euro frisches Kapital. Das Problem: Nur ein Viertel ist davon überzeugt, für diese Zeit ausreichend finanziert zu sein. Viele werden sich demnach auch nach alternativen Finanzierungsmöglichkeiten erkundigen müssen. Zu den beliebtesten Finanzierungsformen gehören aktuell:

Staatliche Startup-Förderung ist jetzt gefragt

„Die im internationalen Vergleich schwierige Finanzierungssituation stellt viele deutsche Startups seit Jahren vor Probleme“, erklärt Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst. Entsprechend komme es nun vor allem auf die staatlichen Förderungsangebote an: „Mit Initiativen wie dem Zukunftsfonds hat die Politik zuletzt gegengesteuert, hier muss jetzt nachgelegt werden.“ Ziel müsse es laut Wintergerst sein, Deutschland auch für Gründer aus anderen Ländern Europas oder den USA attraktiv zu machen – statt Wegzügen von Unternehmen sollen vermehrt Unternehmen herziehen.

Aktuell gibt es bereits mehrere Angebote von staatlicher Seite, darunter die Förderkredite der KfW oder spezifisch für das Startup-Vorreiter Bundesland Baden-Württemberg auch die Initiative „The Start-up LÄND“, die Beratungen, Mentorenprogramme und Vernetzungsmöglichkeiten für ansässige Gründer anbietet. Die meisten Gründungen verzeichnet allerdings noch immer Berlin. Auch dort werden zahlreiche Finanzierungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt.

USA sind bei den Exilanten am beliebtesten

Unter den Startups, die einen Umzug erwägen, sind die USA mit 28 Prozent das beliebteste Ziel. Darauf folgen andere EU-Länder und europäischen Staaten außerhalb der EU mit je 25 Prozent. Immerhin: Die Mehrheit der Startups ist bisher noch zuversichtlich, das benötigte Geld einsammeln zu können. 29 Prozent halten dies für sehr wahrscheinlich, 50 Prozent für eher wahrscheinlich. Dagegen halten es nur 17 Prozent für eher unwahrscheinlich und zwei Prozent sogar für sehr unwahrscheinlich, dass die Finanzierung ihnen gelingen kann. Für eine knappe Mehrheit ist sogar noch der Weg an die Börse eine Option: 53 Prozent könnten grundsätzlich vorstellen, an die Börse zu gehen. Dabei kommt für 40 Prozent ein ausländischer Handelsplatz in Frage, für 45 Prozent ein deutscher Handelsplatz.

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