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In vielen Unternehmen steht die Sicherheitskultur irgendwo zwischen To-do-Liste und lästigem Pflichtprogramm. Doch was wäre, wenn genau hier das Potenzial für nachhaltiges Wachstum, starke Teams und eine stabile Unternehmensentwicklung liegt? Wer Sicherheitskultur richtig versteht – und lebt –, kann viel mehr gewinnen als nur gesetzliche Konformität. Und: Die Rolle der Sicherheitsbeauftragten verdient in diesem Kontext deutlich mehr Beachtung.

Sicherheitskultur – mehr als ein Aushang im Pausenraum

Hand aufs Herz: Wie sieht es in Ihrem Unternehmen wirklich aus? Gibt es klare Prozesse im Umgang mit Gefahren und Risiken? Wissen Ihre Mitarbeitenden, was im Notfall zu tun ist – oder wird gehofft, dass „schon nichts passiert“?

Sicherheitskultur beginnt im Kopf und zeigt sich im Alltag. Sie zeigt sich in der Haltung, mit der Führungskräfte und Mitarbeitende Sicherheit nicht nur mitdenken, sondern aktiv gestalten. Eine starke Sicherheitskultur bedeutet: Risiken früh erkennen, Verantwortung übernehmen, transparent kommunizieren – ohne Schuldzuweisungen.

Das gilt übrigens nicht nur für Industrie und Produktion. Auch in Agenturen, Start-ups oder digitalen Dienstleistungsunternehmen können Cyberattacken, Stressbelastungen oder ergonomische Mängel schnell zu realen Problemen werden.

Sicherheitsbeauftragte – oft unterschätzt, aber unverzichtbar

Sicherheitsbeauftragte gelten häufig als stille Mitläufer: ein paar Unterweisungen hier, eine Schulung dort. Doch in Wahrheit sind sie die stillen Held:innen jeder Sicherheitskultur. Sie sind nicht nur Wissensvermittler, sondern Vertrauenspersonen, Frühwarnsysteme und oft das erste Sprachrohr der Mitarbeitenden, wenn es um Gefahren oder Missstände geht.

Dabei geht es nicht darum, alles perfekt zu machen. Viel wichtiger ist, Sicherheitsbeauftragte als strategische Partner:innen zu begreifen. Sie kennen die Prozesse, die Menschen – und oft auch die kleinen Schwachstellen, die in keiner Statistik auftauchen.

Wird ihre Rolle ernst genommen, können sie die Schnittstelle zwischen Mitarbeitenden und Management werden – und damit der Schlüssel zu einer gelebten Sicherheitskultur.

Drei Impulse, wie Sie die Sicherheitskultur in Ihrem Unternehmen stärken

1. Verantwortung sichtbar machen

Sicherheitskultur muss von oben gelebt werden. Wenn Führungskräfte Sicherheit ernst nehmen, folgen Mitarbeitende ihrem Beispiel. Kommunizieren Sie klar: Sicherheit ist kein Zusatzthema, sondern integraler Bestandteil der Unternehmenskultur.

2. Sicherheitsbeauftragte empowern

Statten Sie Ihre Sicherheitsbeauftragten mit echtem Handlungsspielraum und Anerkennung aus. Geben Sie ihnen nicht nur Aufgaben, sondern auch Stimme und Einfluss. Vertrauen Sie auf ihr Know-how – und zeigen Sie das auch offen im Team.

3. Kommunikation entstauben

Niemand liest gerne seitenlange Sicherheitsleitfäden. Machen Sie Sicherheit erlebbar – durch kurze Videos, kreative Schulungen oder kleine Praxisimpulse im Arbeitsalltag. Auch Gamification-Ansätze können helfen, das Thema lebendiger zu gestalten.

Fazit: Sicherheitskultur ist Führungsaufgabe – und Teamarbeit zugleich

Eine starke Sicherheitskultur entsteht nicht über Nacht. Sie wächst mit jedem Gespräch, jeder Maßnahme und jeder Entscheidung, Sicherheit zur Priorität zu machen. Wer seine Sicherheitsbeauftragten stärkt, investiert nicht nur in Schutz – sondern in Vertrauen, Loyalität und ein gesundes Fundament für langfristigen Unternehmenserfolg.

Also: Wann haben Sie das letzte Mal über Ihre Sicherheitskultur gesprochen? Vielleicht ist genau jetzt der richtige Moment dafür.

Maximilian Gabler

Maximilian Gabler coacht und berät UnternehmerInnen und Führungskräfte, seit 20 Jahren in allen Themen, die Management, (Unternehmens-) Führung und Digitalisierung betreffen.

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