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Objektivität gilt als journalistisches Prinzip und ist ein wichtiger Baustein der PR-Arbeit. Jeder hat das Recht darauf, dass sein öffentliches Wirken nicht parteiisch dargestellt wird. Um diese Gerechtigkeit zu wahren, sollten Texte immer unvoreingenommen und sachlich formuliert werden.

Wichtig ist, dass BereichterstatterInnen und PR-ArbeiterInnen den RezipientInnen nicht das Denken abnehmen. Stattdessen sollen sie Fakten liefern, um die RezipientInnen in die Lage zu versetzen sich ein Urteil zu bilden. Auf diese Weise wird eine Bevormundung ausgeschlossen.

Was ist Objektivität?

In der Wissenschaft stellt Objektivität ein Gütekriterium dar. Ergebnisse werden als objektiv bezeichnet, wenn sie unabhängig von den Personen sind, welche an der Untersuchung beteiligt waren.

In journalistischen Texten versucht man sich der Wirklichkeit anzunähern. Dennoch kann eine vollkommene Objektivität nie erreicht werden, da Texte immer abhängig von der Weltanschauung und Lebenserfahrung der SchreiberInnen sind. Diese setzten den Fokus und wählen aus, wen sie befragen.

Dennoch können TexterInnen versuchen ihre Objektivität zu steigern. Die folgenden sieben Regeln helfen dir deine Texte objektiver zu gestalten.

1. Faktencheck

Alle Fakten in deinem Text sollten stimmen. Im Pressekodex gilt die Sorgfaltspflicht als ein wichtiger Bestandteil. Namen, Zitate, Zahlen sollten sind Beispiele für Fakten, welche kontrolliert werden sollen.

Überprüfe deine Fakten bevor du deinen Text veröffentlicht. Vergleiche hierbei auch unterschiedliche Quellen und beleuchte deren Meinungen.

2. Auf Lücken hinweisen

Wenn du nicht 100 Prozent von Richtigkeit ausgehen kannst, musst du darauf hinweisen.

Insbesondere die Corona-Krise hat die Wichtigkeit dieses Prinzips verdeutlicht. Zu Beginn der Pandemie stieg das Informationsbedürfnis. Das „Abflachen der Kurve“ galt als ein wichtiges Ziel für Politik und Gesellschaft. Folglich wollten viele Menschen wissen, wann und ob die Kurve der Neuinfektionen abgeflacht ist. Die Zeitungen und Zeitschriften konnten allerdings nicht verfrüht über eine Abschwächung der Kurve berichten, da die Richtigkeit der Daten nicht vollständig gewährleistet war.

3. Vollständigkeit und Ausgewogenheit

Texte sollten immer alle Perspektiven ausgewogen beleuchten. Natürlich kann niemals eine 100 prozentige Vollständigkeit erreicht werden, jedoch sollte dies der Anspruch sein. Auf diese Weise gewinnen deine Texte an Objektivität.

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4. Keine Meinungsäußerungen

Natürlich kommt es auf die Art des Textes an. Eine Satire oder ein Blogbeitrag dürfen deine eigene Meinung beinhalten. Doch worin unterscheiden sich Fakten und Meinungen?

Fakten sind objektiv wahrnehmbar – sprich: sie sind messbar und richten sich nach den vier wissenschaftlichen Gütekriterien:

  • Objektivität
  • Repräsentativität
  • Validität
  • Reliabilität

Meinungen hingegen stellen die Interpretationen der Fakten dar.

5. Keine Floskeln

Floskeln neigen dazu den LeserInnen unbeabsichtigt eine Meinung zu vermitteln. Folgender Satz dient als Beispiel: „Der Firma XY droht ein Streik.“

Versuche auf nichtssagende oder meinungsgebende Redensarten zu verzichten.

Obwohl Phrasen häufig nicht darauf abzielen, können sie dennoch den Standpunkt der Rezipienten beeinflussen.

6. Meinungsäußerungen

Wenn du Meinungsäußerungen in deinen Text einbauen möchtest, solltest du diese kennzeichnen. Für journalistische Texte kannst du zwischen direkten und indirekten Zitaten wechseln, um den Text lebendiger zu gestalten.

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Verwende die folgenden Wörter, wenn du ein indirektes Zitat in einem journalistischen Text kennzeichnen willst:

  • laut
  • zufolge
  • gemäß
  • nach Angaben von

Für wissenschaftlichen Texte solltest du direkte Zitate sparsam benutzen. Direkte Zitate werden in der Wissenschaft vor allem dann verwendet, wenn die Quelle perfekt ausformuliert ist.

7. Schmückende Fakten

Schmückende Fakten können eine Tendenz in Texte bringen.

„Der Verkäufer mit südländischen Äußeren exportierte seine Ware.“

Dieser Satz enthält zwar Fakten, jedoch besitzen diese ein schmückendes Beiwerk. Versuche mehr Offenheit und Neutralität in deine Texte einfließen zu lassen, indem du ausschmückende Fakten vermeidest.

Frederike Engelhardt

Frederike Engelhardt absolvierte von 2018-2021 ihr duales Studium bei unternehmer.de. Sie war in der Redaktion tätig und schrieb u.a. zu den Themen Finanzen, Management und Recht Außerdem war sie für Social Media sowie diverse SEO-Maßnahmen zuständig. Ihre Bachelorarbeit schrieb sie zum Thema Snippet-Optimierung, welches zum Fachgebiet SEO gehört.

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